quinta-feira, 23 de abril de 2020

Zwischen Landesliga und Chelsea: Was machen die BVB-Nachwuchsmeister von 2016?

Die Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund besteht seit einigen Jahren aus wahren Titelhamstern. Die wichtigste Meisterschaft im Juniorenbereich, die U19-Bundesliga, gewannen die Westfalen in drei der letzten vier Jahre. Dass daraus nicht automatisch ein großer Schwung an Talenten zu den Profis kommt, zeigt ein Blick auf die Meistermannschaft von 2016.


Seinerzeit eroberte das Team unter Trainer Hannes Wolf auswärts im Endspiel bei der TSG Hoffenheim den Titel. Für viele Nachwuchskicker des BVB war es der zweite Titel in Folge, nachdem sie ein Jahr zuvor bereits in der U17 die Meisterschaft errungen hatten. Doch was machen die Talente von damals heute? fussball.news gibt einen Überblick.
Drei noch immer beim BVB
Jan Reckert, Julian Schwermann und Dominik Wanner sind auch fast vier Jahre nach dem Triumph von Sinsheim beim BVB. Allerdings haben sie den Sprung zu den Profis nicht geschafft. Alle drei gehören zum Aufgebot der zweiten Mannschaft in der Regionalliga West. Dort gehören sie nicht zum Stammpersonal, was einen baldigen Abschied durchaus wahrscheinlich erscheinen lässt.
Zwei könnten zurückkehren
Dzenis Burnic und Felix Passlack gehörten seinerzeit zu den absoluten Leistungsträgern im Wolf-Team. Beide schafften zeitweise auch den Sprung zu den Profis. Mittelfeldmann Burnic absolvierte zwei Partien in ungewohnten Positionen in der Verteidigung, während Allrounder Passlack sogar 21 Mal für die erste Mannschaft des BVB auflief. Heute spielt er auf Leihbasis bei Fortuna Sittard in der niederländischen Eredivisie, während Burnic bei Dynamo Dresden kickt. Stand jetzt kehren beide Spieler im Sommer nach Dortmund zurück, haben da aber wohl nur geringe Perspektiven auf den Profikader.
Respektables Kontingent in Liga Zwei
Jedem Fußballklub ist klar, dass er seine Spieler nicht nur für den eigenen Bedarf ausbildet. Es kann nicht jedes Talent den Schritt in die Bundesliga schaffen. Schon die 2. Liga ist für viele ein mehr als respektabler Erfolg. Aus der BVB-U19-Meistermannschaft von 2016 spielen neben Burnic aktuell vier weitere als Profis im Unterhaus. Etienne Amenyido beim VfL Osnabrück, Dominik Reimann und Janni Serra bei Holstein Kiel. Amos Pieper hat mit Arminia Bielefeld sogar den Aufstieg in die Bundesliga fest im Blick. Zählt man internationale zweite Ligen hinzu, wächst das Kontingent sogar stark an.
Sonderfälle Fritsch und Scuderi
Zu den größten Talenten, denen viele Beobachter in jedem Fall eine Karriere beim BVB oder anderswo im Oberhaus zugetraut hätten, gehörten Patrick Fritsch und Dario Scuderi. Hätte das Schicksal es anders gewollt, hätten die beiden heute womöglich gemeinsam in der Abwehr der Schwarzgelben verteidigt. Doch Fritsch, der 2015 bereits mit 16 Jahren von Thomas Tuchel in den Kader für ein Europa-League-Spiel nominiert wurde, riss sich bei der U17-Nationalmannschaft und in der UEFA Youth League zweimal das Kreuzband. Den Wiedereintritt ins Training hat er nie geschafft, heute ist er Sportinvalide und arbeitet in anderer Funktion beim BVB. Scuderi wiederum wurde mit einer Horror-Verletzung im Knie, ebenfalls in der UEFA Youth League, einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Dem Rechtsverteidiger drohte gar eine Amputation, an eine Karriere war trotz aller Versuche und großen Willens nicht mehr zu denken. Auch Scuderi ließ der Klub nicht fallen, engagierte ihn als Nachwuchstrainer.
Viele unterklassig unterwegs
Nicht alle Talente schaffen es beim BVB, oder in der Bundesliga, oder der 2. Liga. Für viele Nachwuchskicker endet der Traum vom Profidasein an der Schwelle vom Jugend- zum Seniorenfußball. Dies trifft auch auf viele U19-Meister von 2016. Verteidiger Mohamed El-Bouazzati etwa spielt beim TuS Bövinghausen in der Landesliga. Einige Weggefährten finden sich heute als Gegner der Oberliga Westfalen eine Klasse höher wieder. Auch in der Regionalliga, in der es Profis und Halbprofis gibt, spielt so mancher Hoffnungsträger von einst.
Bruun Larsen und Pulisic brachten Millionen

Am anderen Ende des Spektrums stehen mit Jacob Bruun Larsen und Christian Pulisic Spieler, die beim BVB den Durchbruch schafften. Pulisic noch mehr als Bruun Larsen, der unter Lucien Favre erst ein überraschender Gewinner war, dann aber immer mehr an Spielzeiten einbüßte und im Winter für gutes Geld nach Hoffenheim wechselte. Der US-Amerikaner Pulisic hingegen ist fraglos der größte Name, den die Nachwuchsmeister von 2016 in ihren Reihen hatten. Und dabei war der vor der laufenden Saison für 64 Millionen Euro zum FC Chelsea gewechselte Flügelspieler im Finale gegen die TSG gar nicht dabei. Der damals 17-Jährige gehörte stattdessen zum Aufgebot der A-Nationalmannschaft der USA und bestritt kurz darauf Spiele bei der Copa America.

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