Nach dem Deal über eine Vorauszahlung des TV-Geldes für die Bundesliga-Saison warnt Geschäftsführer Michael Ströll vom FC Augsburg vor verfrühtem Aufatmen.
Die Deutsche Fußball Liga hatte sich mit den meisten Medien-Partnern darauf verständigt, dass ein Teil der noch ausstehenden Gelder gezahlt wird, um in der Corona-Krise den Clubs zu helfen. «Wir müssen unsere Leistung dann noch erbringen, die Spiele müssen stattfinden», sagte Ströll der «Augsburger Allgemeinen». Noch könne sich «niemand in Sicherheit wiegen. Es ist ein Drittel vorab ausgezahlt und wird mit den Spielen verrechnet. Man kann also nur teilweise Entwarnung geben», mahnte Ströll.
Dass einige Vereine in Existenznöte geraten, sollten die Millionen bei einem Saisonabbruch zurückgezahlt werden müssen, ist für Ströll ein Alarmsignal. Er findet, dass das System im deutschen Fußball diesbezüglich «ein Stück weit krankt. Wir müssen das neu aufsetzen, die Lizenzierungsvoraussetzungen überprüfen und wirtschaftliche Leitplanken setzen. Es kann nicht sein, dass zukünftig Vereine, die kein TV-Geld bekommen, nach kürzester Zeit in finanzielle Schieflage geraten», sagte Ströll. «Jeder muss in den vergangenen Monaten festgestellt haben, dass höher, schneller, weiter nicht immer das richtige Mittel und vor allem in Krisenzeiten enorm gefährlich ist.»
Bei einer DFL-Sitzung wurde den 36 Vereinen der 1. und 2. Liga präsentiert, wie die Saison ohne Zuschauer doch noch zu Ende geführt werden soll und wie die hygienischen Vorsichtsmaßnahmen aussehen müssten. Der FCA sei bereit, vom 9. Mai an wieder zu spielen, sollte die Politik das zulassen. «Natürlich», sagte Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter dazu. Die Schwaben halten es für realistisch, im und um das Stadion die Voraussetzungen zu schaffen. «Wir bereiten uns darauf vor. Es wäre fatal, wenn die Aussage der Politik kommt, dass es möglich wäre, und wir wären nicht darauf vorbereitet», meinte Reuter.