Die Pläne der 36 Bundesliga-Klubs, den Spielbetrieb im Laufe des Monats Mai wieder aufzunehmen, stoßen auf ein bestenfalls geteiltes Echo. Natürlich würden sich viele Fans freuen, wenn sie wieder Spiele schauen könnten. Doch aus Politik und Gesellschaft kommt auch Kritik. Karl-Heinz Rummenigge nimmt sie an.
„Die eine oder andere Kritik muss der Fußball aushalten. Wir müssen unsere Kritiker überzeugen, dass der Fußball das Thema Coronavirus seriös angeht“, so der Vorstandschef des FC Bayern gegenüber dem Münchner Merkur und der tz (Donnerstagsausgabe). Die Bundesligisten müssten nach einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs Woche für Woche beweisen, dass die in einem Konzeptpapier erarbeiteten Auflagen diszipliniert eingehalten werden. „Diese Anforderung hat die Politik zurecht an den Fußball gestellt. Wir wollen und werden unserer Verantwortung gerecht werden“, so Rummenigge.
„Wahrscheinlich größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“
Bei aller Kritik, mit der die Beteiligten laut des Bayern-Bosses gerechnet hatten, betont der einstige Weltklasse-Stürmer aber auch erneut, dass der Fußball auch in die Gesellschaft wirken könne. Dabei bemüht Rummenigge das beliebte Bild vom „Stückchen Normalität“, das die Bundesliga zu den Menschen bringen könne. „Wir haben die wahrscheinlich größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, und es ist klar, dass in dem emotionalen Thema Fußball teils konträre und polarisierende Meinungen kundgetan werden“, so der 64-Jährige.
Keine „Sonderrolle“
Letzen Endes beanspruche der Profifußball aus seiner Sicht nicht etwa eine oft kritisierte „Sonderrolle“, sondern stelle einen Beruf dar. „Und wir möchten gewährleisten, dass dieser Beruf unter Einhaltung bestimmter Vorschriften wieder ausgeführt werden kann“, wie Rummenigge formuliert. Die Entscheidung soll in Beratung der Bundesregierung mit den Bundesländern fallen. Sie ist dem Vernehmen nach nicht vor der kommenden Woche zu erwarten. Dadurch scheint die Saisonfortsetzung erst gegen Ende Mai machbar.
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