Und wieder wurde ein Spiel gegen RB Leipzig nicht gewonnen, so nah dran wie dieses Mal war Borussia Mönchengladbach jedoch noch nie an einem Erfolg beim Angstgegner. Ein Missgeschick zweier Stützen und eine Unkontrolliertheit ließen nach einer herausragenden ersten Hälfte das Spiel noch zu Gunsten Leipzigs kippen. Dennoch kann man gespannt sein, was die Borussia in dieser Saison erreichen wird.
Marco Rose setzte wie schon im Hinspiel auf eine Dreierkette in der Abwehr mit Denis Zakaria als Schlüsselfigur zwischen Matthias Ginter und Nico Elvedi. Julian Nagelsmann bot mit Timo Werner und Christopher Nkunku die im Vergleich zu Yussuf Poulsen oder Patrik Schick eher agile Sturmvariante auf. Vom Anpfiff weg war im gesamten Stadion spürbar, dass es ein intensives Spiel werden würde.
Eine sensationelle Gladbacher Halbzeit
Der Aufreger des Spieltags
Die zweite Hälfte begann mit einem Kuriosum, als der ebenso wie Poulsen eingewechselte Patrik Schick fünf Minuten nach Wiederanpfiff zum Anschlusstreffer abstauben konnte. Nach einem hohen Ball in den Gladbacher Strafraum konnte Yann Sommer den Ball zwar abfangen, kollidierte aber in der Luft mit Denis Zakaria und ließ den Ball vor die Füße des polnischen Stürmers von RB Leipzig fallen. Dieser hatte keine Mühe, den Ball im leeren Tor unterzubringen.
Die Borussia benötigte daraufhin einige Minuten, um den Treffer zu verdauen. Gerade als man das Gefühl hatte, die Mannschaft von Marco Rose hätte sich wieder gefangen, kam es zu einer folgenschweren Überreaktion von Alassane Plea. Nachdem der Torschütze leicht gehalten wurde, beschwerte er sich aus der Distanz über den ausbleibenden Pfiff bei Schiedsrichter Tobias Stieler, welcher das Spiel daraufhin unterbrach und Plea zu Recht mit der gelben Karte bedachte. Daraufhin ging Plea mit einer abwinkenden Geste und dem Wort "Bullshit" auf den Lippen aus der eigentlich geklärten Situation. Doch Stieler war dies wohl genug, um den Franzosen innerhalb von vier Sekunden mit der Ampelkarte vom Platz zu stellen.
Flog mit Gelb-Rot vom Platz: Alassane Plea
Rose reagierte mit der Einwechslung von Embolo für den ausgelaugten Thuram. Der Schweizer war fortan der einzige Stürmer, während die restliche Mannschaft sich aufopferungsvoll gegen die nun natürlich aufkommenden Leipziger stellte. Auch mit einem Spieler weniger schaffte man es mit Glück und Geschick auch fast bis ins Ziel, doch mit Christopher Nkunku sollte ein weiterer Franzose für ein Highlight in diesem nervenaufreibenden Spiel sorgen, als er in der 89. Minute fast aus dem Stand vom linken Strafraumeck den Ball zum vielumjubelten Ausgleich sehenswert ins Tor drosch.
Danach versuchte RB Leipzig alles, um das Spiel noch komplett zu drehen, doch auch nach fünf Minuten Nachspielzeit blieb es beim Unentschieden. Gladbach bleibt somit weiter sieglos gegen RB Leipzig, kann aber aufgrund der starken Leistung erhobenen Hauptes und mit einem wichtigen Punkt im Gepäck die Heimreise antreten. Leipzig hingegen musste den FC Bayern München vor dem Duell der beiden am nächsten Spieltag vorerst vorbeiziehen lassen.
Als Einheit in die kommenden Aufgaben
Der Knackpunkt war ohne Wenn und Aber der mehr als diskutable Platzverweis von Alassane Plea, auch wenn sich nur darüber spekulieren lässt, wie das Spiel mit elf Gladbachern verlaufen wäre. Diese Entscheidung von Stieler und seine nach dem Spiel getätigte Ausführung dazu werden noch einige Zeit auf dem Prüfstand stehen. Die Frage muss erlaubt sein, warum diese Härte in der Bewertung an den Tag gelegt wurde und ob dies nun auch konsequent durchgezogen wird. Zudem krönte der Schiedsrichter mit der gelben Karte für Trainer Rose seine latent einseitige Regelauslegung bei Unsportlichkeiten in einer hitzigen Partie, eventuell war Julian Nagelsmann einfach nicht laut genug.
Doch die Borussia kann aus diesen Erlebnissen mehr als den einen Punkt mitnehmen. Es ist der Mannschaft zuzutrauen, dass ihr die Ereignisse in Leipzig zu noch mehr Zusammenhalt im Team und zu noch größerem Glauben an die eigenen Stärken verhelfen. Mit Konstanz in dieser Leistung kann es die Borussia schaffen, bis zum Saisonende im Titelrennen dabei zu sein. Weiter geht es am nächsten Spieltag im Derby gegen den 1. FC Köln.
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