Nach dem zähem 0:0 im Derby konnte Jürgen Klopp immerhin bei den Verletzten leichte Entwarnung geben. Er erklärte Liverpools Probleme - und was jetzt "ein bisschen doof" wäre.
In einem Container auf dem stadionnahmen Parkplatz mussten sich die Liverpool-Profis am Sonntag umziehen, doch als Ausrede für den überschaubaren Auftritt im Derby beim FC Everton wollte Jürgen Klopp das nicht gelten lassen: "Der war ehrlich gesagt besser und größer als die normale Umkleidekabine", lächelte Liverpools Trainer im englischen TV.
"Es sah nicht so aus, als hätten wir das Spiel zwingend gewinnen müssen"
Und auch die fehlenden Fans seien beim 0:0 "nicht das Problem" gewesen. "Keiner der Jungs hat darauf gewartet, dass vielleicht doch noch jemand von den Journalisten aufsteht und die La Ola macht", so Klopp bei "Sky". Warum also hatte sich seine Mannschaft dann beim Re-Start so schwer getan?
"Wir waren im Spiel", analysierte Klopp nach Liverpools drittem Punktverlust in dieser Premier-League-Saison. "Mir hat unser Pressing und Gegenpressing gefallen, wie wir Everton Probleme bereitet haben. Es wurde gekämpft wie verrückt. Aber wir hatten nicht genug echte Chancen, am Ende hatte Everton eine richtig große." Es waren sogar deren drei binnen rund zwei Minuten, die Torwart Alisson und der Pfosten zunichte machten. "Es sah nicht so aus, als hätten wir das Spiel zwingend gewinnen müssen. Am Ende haben wir sicher auch einen Punkt gewonnen."
Mané nicht im Spiel, Alexander-Arnold schwach: "Diese Dinge helfen natürlich nicht"
Nach 103 Tagen Pause fehlte Liverpool schlicht noch der Rhythmus (der schon unmittelbar vor der Corona-Pause bei vier Niederlagen aus sechs Pflichtspielen Probleme bereitet hatte). "Es kann auch im ersten Spiel schon wunderschön aussehen. Doch dazu muss es klicken, und den Moment gab es heute nicht. Dafür war Everton zu gut organisiert", räumte Klopp ein.
Der von Everton-Kapitän Sean Coleman stark bewachte Sadio Mané trat auf dem linken Flügel lange kaum in Erscheinung ("Leider haben wir uns darauf eingelassen, anstatt den Raum zu nutzen"), rechts war Trent Alexander-Arnold "nicht im Spiel" (Klopp), was sich auch bei einigen schwachen Standards bemerkbar machte. "Diese Dinge helfen natürlich nicht wirklich."
Matip spürt seinen Zeh nicht mehr - Meisterfeier bei ManCity möglich
Dazu kamen zwei verletzungsbedingte Wechsel, die letztlich auch verhinderten, dass der leicht angeschlagene Mo Salah in der Schlussphase noch eingewechselt werden konnte: James Milner, ohnehin nur Vertreter des lädierten Andy Robertson, musste kurz vor der Pause mit Problemen am linken Oberschenkel raus und ist für das Heimspiel gegen Crystal Palace am Mittwochabend zumindest fraglich; Joel Matip spürte laut Klopp seinen großen Zeh nicht mehr. Klopp: "Ich hoffe, das Gefühl kommt zurück, denn er war richtig gut."
Fünf Punkte fehlen den Reds aus den letzten acht Spielen jetzt noch für den Titel. Gewinnt Manchester City am Montag das Heimspiel gegen Burnley und am Donnerstag beim FC Chelsea, können sie frühestens am 2. Juli Meister werden - bei ManCity, dem Titelverteidiger. Klopp will daran noch nicht denken: "Das wäre ein bisschen doof, wenn ich mich jetzt damit beschäftigen würde."
ManCitys ersten Auftritt nach der Corona-Unterbrechung, das souveräne 3:0 gegen Arsenal am vergangenen Mittwoch, hat aber natürlich auch er gesehen. "Bei denen hat es geklickt. Das sah gegen Arsenal wirklich sehr, sehr gut aus."
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