Dieses Gefühl hatten sie nicht vermisst. "Wir haben seit Februar unser erstes Auswärtsspiel verloren. Mit einer Niederlage heimzufliegen, kannten wir gar nicht mehr", sagte Rudi Völler einen Tag nach dem 0:2 bei Hertha BSC, das die Werkself aus allen Champions-League Träumen gerissen hatte.
In der Tat hatte Bayer seit dem 1:2 bei 1899 Hoffenheim am 1. Februar wettbewerbsübergreifend kein Gastspiel mehr verloren. Aber die verdiente Niederlage im Berliner Olympiastadion traf sie aus anderem Grund besonders hart. Schließlich ist die Chance auf Platz 4, den man vor diesem Spieltag noch ohne Schützenhilfe erreichen konnte, seit Samstag 17.40 Uhr auf ein Minimum geschrumpft.
Bayer muss aufgrund der um neun Treffer schlechteren Tordifferenz gegenüber Borussia Mönchengladbach bei einem eigenen Sieg gegen Mainz 05 darauf hoffen, dass Hertha BSC in Gladbach siegt. "Wir müssen unser Spiel gewinnen und schauen, was am Ende des Tages herausspringt", erklärte Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger, unterstrich aber: "Wir dürfen nicht mehr allzu große Hoffnungen reinstecken."
Völler erinnert an den 34. Spieltag der vergangenen Saison
Ein realistischer Blick, den auch Völler hat, der sich aber dennoch weigert, schon aufzugeben. "Entscheidend ist, auch wenn alle nach dem Spiel betröppelt waren, dass du an deine Chance glaubst. Das ist eine ähnliche Situation wie vor einem Jahr in Berlin. Es spricht alles dafür, dass Gladbach es schafft, aber wir müssen dranbleiben und unser Spiel gewinnen. Es wäre fahrlässig, nicht zu hoffen", betont der Geschäftsführer. Vor Jahresfrist, schnappte sich Bayer mit einem 5:1 bei Hertha HSC am letzten Spieltag Platz 4 von den Gladbachern, die zuhause 0:2 gegen den BVB verloren.
Hertha wird alles versuchen. Dafür kenne ich Bruno lange genug.
Auch wenn Dortmund eine andere Kragenweite als Hertha BSC darstellte, sieht Völler die Grundvoraussetzung für eine dramatische Wendung als gegeben an. Schließlich bewies Hertha gegen die Werkself, dass sie nicht bereit ist, irgendetwas abzuschenken in einer Saison, in der die Berliner nichts mehr erreichen können. Von dieser Einstellung der Herthaner geht Völler auch in Gladbach aus. "Hertha wird alles versuchen. Dafür kenne ich Bruno lange genug", begründet Völler seine Hoffnung auch mit der Person des ehemaligen Leverkusener und heutigen Hertha-Trainers Bruno Labbadia und fordert nochmal: "Wir müssen die Spannung hochhalten."
Kein Spannungsabfall erwünscht - auch wegen des Pokalfinales
Völler schickt - auch mit dem Blick auf einen unbedingt zu vermeidenden Spannungsabfall vor dem in zwei Wochen anstehenden Pokalfinale in Berlin - ein klares Signal. "Die Konstellation gibt es ja immer, dass einer vom Ergebnis des anderen abhängig ist. Du musst einfach deine Aufgabe erfüllen", sagt er und fügt an: "Es gab schon aussichtslosere Situation, auch wenn diese Situation schwierig ist. Wir können aber immer noch eine tolle Saison spielen."
Und das, so die Botschaft, nicht nur im Pokal und in der Europa League, sondern mit gütiger Mithilfe auch in der Liga.
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