Die Nachricht vom Samstag, Dynamo Dresden müsse sich wegen zwei positiver Coronatests mit der gesamten Mannschaft in Quarantäne begeben, war Wasser auf den Mühlen der Kritiker am DFL-Hygiene-Konzept. Sie sehen sich darin bestätigt, dass die Bundesliga zu früh wieder in den Spielbetrieb einsteigen will. Hans-Joachim Watzke gibt sich betont gelassen.
„Wir mussten damit rechnen, dass die Rest-Saison nicht störungsfrei bleibt“, sagt der Geschäftsführer von Borussia Dortmund gegenüber der WAZ. Bereits vor den Neuigkeiten rund um Dynamo hatte es positive Tests bei den Bundesligisten gegeben, laut einer DFL-Mitteilung waren bei der ersten Testreihe zehn solche Fälle zu verzeichnen. Allerdings musste dort nicht die gesamte Mannschaft in Isolation, weil das Training in voller Gruppenstärke zumeist noch nicht begonnen hatte. Dynamo hingegen steht nun für ein Pflichtspiel gegen Hannover 96 nicht zur Verfügung. Für beide Teams wird der ohnehin eng getaktete Spielplan nun noch hektischer.
Spielplan-Gestalter kommen an ihre Grenzen
„Dafür haben wir Nachholspieltage eingeplant“, sagt Watzke lediglich. Der BVB-Boss war einer der leidenschaftlichsten und lautesten Befürworter des Neustarts der Bundesliga, dass er das Konzept nun gegen Kritik verteidigt, wundert daher nicht. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die DFL mit möglichen weiteren Verzögerungen im Ablauf umgehen will. Schließlich stehen am Saisonende auch noch Relegationsspiele an, die ohnehin schon für die Zeit nach dem 30. Juni geplant sind. Dresden und auch Hannover sind durchaus rechnerisch vorstellbare Kandidaten für die Relegation zwischen Liga zwei und der 3. Liga.
„Zeichen für Transparenz“?
Watzke betont derweil, das Aufkommen positiver Tests sei „auch ein Zeichen für unsere Transparenz“. Diese Aussage des BVB-Chefs mutet doch etwas seltsam an. Was wäre die Alternative, müsste die berechtigte Frage an der Stelle lauten. Dass in der gesamtgesellschaftlichen Situation eine Vertuschung positiver Tests jegliches schon jetzt angekratztes Vertrauen in den Profifußball in Deutschland endgültig ramponieren würde, liegt jedenfalls auf der Hand. Davon ab, dass es keine praktische Handhabe gäbe, ein Team nach positiven Tests im Trainings- und Spielbetrieb zu halten.
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