Aus Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Benjamin Heinrich
Nur ein Sieg aus den letzten fünf Spielen: Für Eintracht Frankfurt lief es vor der Coronapause alles andere als geschmiert. Doch im Saisonendspurt hat die Mannschaft von Trainer Adi Hütter trotz der „Geisterspiele“ einige Vorteile auf ihrer Seite und könnte nochmal so richtig angreifen. Und vielleicht auch ein Comeback im Kampf um Europa starten?
1. Die Eintracht kennt Englische Wochen bereits bestens
In den vergangenen zwei Jahren spielte Eintracht Frankfurt in der Europa League, kam in der Saison 2018/19 sogar bis ins Halbfinale. Auch in dieser Saison standen die Hessen bis zur Aussetzung des Wettbewerbs im Achtelfinale jenes Wettbewerbes. Englische Wochen kennt die Elf von Adi Hütter folglich bestens und hat damit anderen Konkurrenten in der Liga gegenüber einen klaren Vorteil. Drei Spiele im Saisonfinale, inklusive dem Nachholspiel bei Werder Bremen, müssen die Frankfurter unter der Woche spielen. „Die Englischen Wochen kennen wir aus der Vergangenheit Gott sei Dank schon und wir konnten sie relativ gut absolvieren“, sieht auch Frankfurts Coach einen Vorteil für seine Truppe. Die Doppelbelastung fällt trotz der Englischen Wochen zudem weg, bis Ende Juni können sich die Spieler wohl einzig und alleine auf die Bundesliga konzentrieren.
2. Verletzte Spieler kehren zurück
Für so manchen Spieler von der Eintracht kam die Coronapause zur rechten Zeit. Ob die Mittelfeldspieler Lucas Torro und Gelson Fernandes oder Sturmkante Bas Dost. Alle verletzten Spieler nutzten die Zeit, um sich zu rehabilitieren und taten dies auch erfolgreich. Alle drei sind schon für das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach eine ernsthafte Alternative. Gerade die Rückkehr des niederländischen Stürmers ist für die Hessen immens wichtig, fiel Dost doch im Saisonverlauf immer wieder aus und fand nie zu Topform. Das könnte im Saisonfinale ein echter Faustpfand für Hütter und sein Team werden, macht die Mannschaft zudem variabler, weil nun auch eine Doppelspitze wieder in Frage kommt. Mit Fernandes kehrt zudem ein absoluter Mentalitätsspieler zurück, der mit Kampfgeist und Leidenschaft im Frankfurter Team vorangeht.
3. In Frankfurt kennt man Isolation schon und schreibt Zusammenhalt groß
Die Eintracht war eines der ersten Teams im Profifußball, das sich in Quarantäne begeben musste. Schon am 19. März gab es den ersten Covid-19-Fall bei den Frankfurtern. In der Folge musste das gesamte Team und der Staff drumherum 14 Tage in Isolation leben. Auch im Saisonfinale werden die Bundesligisten wohl mehr oder weniger abgeschottet leben. Sportvorstand Fredi Bobic kündigte zuletzt an, dass es für die Spieler wohl nur „Privatwohnung, Mannschaftshotel und Stadion“ geben werde. Eine Situation, die die Eintracht-Spieler durch die Quarantäne-Zeit bereits bestens kennen. Zudem erlebte die Eintracht durch die Wiederbelebung der „Auf jetzt“-Kampagne, die 2016 zum Klassenerhalt führte auch eine emotionale „Renaissance“ im Umfeld. Zusammenhalt wird im Team und außerhalb großgeschrieben. Das könnte im Kampf um die Punkte die letzten Prozent ausmachen.
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