terça-feira, 21 de abril de 2020

BVB, ManUnited und Co.: Was Jadon Sancho im Sommer tun sollte

Kaum ein Thema rund um Borussia Dortmund sorgt selbst in Zeiten einer globalen Pandemie so verlässlich für Schlagzeilen wie die Frage nach der Zukunft von Jadon Sancho. Immer wieder überschlagen sich dabei vor allem Meldungen mehr oder weniger seriöser ausländischer Medien, die einen Abgang vom BVB als perfekt melden.



Regelmäßig dauert es dann aber nur wenige Stunden, bis lokale Medien mit gutem Draht zu den Schwarzgelben und der Spielerseite die Berichterstattung geraderücken. So auch im aktuellen Fall, da englische Boulevardmedien eine Einigung mit Manchester United suggerieren, die aber aktuell nicht sonderlich realistisch, in jedem Fall aber nicht akut erscheint. Doch was *sollte* Sancho im Sommer eigentlich tun?
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Was für den BVB spricht
Sancho steht bis 2022 unter Vertrag, hat keine Ausstiegsklausel und somit liegen die Fakten bei seinem aktuellen Klub. Wenn kein Verein mit den dicken Geldscheinen wedelt, kolportiert wird eine Ablöse im Bereich von Ousmane Dembele, hat der BVB keinerlei Interesse an einem Abschied des Nationalspielers. Für den 20-Jährigen ist Dortmund ohnehin eine attraktive Option. Er kennt die Mannschaft, in der er trotz gewisser disziplinarischer Probleme ob seiner sportlichen Ausnahmestellung völlig akzeptiert ist. Sancho hat sich beim BVB in den Dunstkreis der Weltklasse gespielt und würde mit einem Verbleib die sicherste Variante wählen. Die kommende Saison ist ein EM-Jahr, in dem der Flügelstürmer mit einem Vereinswechsel ein gewisses Risiko einginge. Zudem kann der BVB ihm vermutlich erneut die Champions League bieten und, laut Medienberichten, sogar eine Gehaltserhöhung. Dass sich der Engländer in Dortmund wohlfühlt und es genießt, vor den Fans der Schwarzgelben zu spielen, ist übrigens auch nicht nur so dahingesagt.
Was für Manchester United spricht
Hartnäckig hält sich hinter vorgehaltener Hand rund um den BVB die Rede davon, dass Sancho ManUnited als seine erste Option in England betrachtet. Das überrascht insofern, als dass die Red Devils ihren Glanzzeiten schon länger hinterherhinken und auch längst kein regelmäßiger Gast in der Königsklasse mehr sind. Jedoch bleibt der Rekord-Champion eine attraktive Adresse. Für seine Stellung in England könnte Sancho wenig besseres passieren, als zum Superstar von ManUnited zu werden und den Verein zurück an die Spitze der Premier League zu bringen. Und aus monetärer Sicht würde ein solcher Wechsel womöglich am meisten Sinn machen, denn womöglich müssten die Red Devils aufgrund ihrer sportlichen Lage der vergangenen Jahre etwas mehr zahlen als die absoluten Top-Klubs der Premier League.
Was für Manchester City spricht
Fußballerisch reizvoller wäre wahrscheinlich der Schritt zum Nachbarverein von ManUnited, wo Sancho einen Teil seiner Ausbildung durchlief. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich das BVB-Ass auch im Starensemble von Pep Guardiola vorzustellen. Allerdings betrifft das nur das Sportliche. Der katalanische Star-Trainer schickte dem Engländer nach seinem Abschied in Richtung Dortmund einige wenig warme Worte hinterher. Seinerzeit wechselte Sancho wohl nicht zuletzt, weil er sich keine unmittelbare Perspektive unter Guardiola vorstellen konnte. Das wäre heute sicher anders, aber es ist zumindest fraglich, ob das Verhältnis der beiden belastbar genug für eine derartige Investition wäre. Immerhin soll ManCity aber ein Matching Right besitzen, womit der Scheich-Klub die Chance hätte, sich in jeden Deal einzumischen.
Was für den FC Liverpool spricht
Trotz des überraschenden Ausscheidens aus der Champions League gilt der Titelverteidiger und designierte englische Meister als beste Vereinsmannschaft der Welt. Dem Team von Jürgen Klopp trauen Experten zu, eine Ära zu prägen. Da als Engländer dabei zu sein, hätte für Sancho sicher seinen Charme. Dass Klopp als Trainer und Mensch eine große Anziehungskraft mit sich bringt, kommt da noch hinzu. Das Problem: In der Offensive der Reds ist selbst für einen Spieler von den Qualitäten Sanchos kein unmittelbarer Platz. Es bräuchte wohl einen Abgang von Sadio Mane oder Mohamed Salah, um die Stammplatzambitionen des BVB-Juwels zu befriedigen. Beides deutet sich nicht an, weswegen Liverpool eine eher untergeordnete Rolle bei den kolportierten Interessenten spielt.
Was für Chelsea spricht
Sollte Sancho das Thema der Heimkehr buchstäblich interpretieren und nicht nur nach England, sondern in seine Geburtsstadt London zurückkehren wollen, scheint der FC Chelsea der einzige halbwegs realistische Interessent zu sein. Das Projekt der Blues unter Vereinslegende Frank Lampard scheint spannend, der langjährige Star-Spieler setzt konsequent auf junge Spieler, mit denen Sancho eine Ära in der Klubgeschichte prägen und auch in der Nationalmannschaft für Furore sorgen könnte. Allerdings ist die Teilnahme an der Champions League noch keineswegs gesichert. Und auf Liverpool und ManCity scheint Chelsea einen durchaus merklichen Rückstand zu haben. Wenn Sancho Titel gewinnen will, sind die Blues eher nicht seine erste Adresse.
Was für Spanien spricht
Für viele Beobachter scheint eine ausgemachte Sache, dass der Engländer nach England wechseln wird. Wahrscheinlich ist das auch die realistischste Variante. Doch außer Acht lassen sollte man Real Madrid und den FC Barcelona wohl auch nicht komplett. Die größten Klubs des Weltfußballs üben ihre ganz eigene Faszination aus, der schon so mancher Spieler erlegen ist. Sancho würde fußballerisch auch in Spanien mehr als zurecht kommen und müsste sich nicht mit der englischen Yellow Press herumschlagen, die gerade dunkelhäutigen Nationalspielern gegenüber bisweilen geradezu feindselig eingestellt scheint. Gleichzeitig wäre der Sprung vom BVB zu Barca oder Real wohl am größten, womit es wieder um das Thema Risiko beim Vereinswechsel im EM-Jahr ginge.
Fazit

Bei Sancho stellt sich die Frage nach den grundsätzlichen Prioritäten für die kommende Saison. Der BVB stellt die sicherste Variante ohne große negative Begleiterscheinungen dar. Wenn Sancho unbedingt einen Schritt in seiner Karriere machen will, bietet ihm kein englischer Klub vollends ideale Bedingungen. Gerade infolge der Coronakrise und der damit verbundenen Unwägbarkeiten wäre der 20-Jährige gut beraten, ein Jahr länger als womöglich geplant beim BVB zu reifen und nach einer erfolgreichen EURO 2021 nach den Sternen zu greifen.

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