Matthias Winkler spielt nicht nur für Schalke 04, nein er gehört auch zur deutschen Auswahl der eNationalmannschaft in PES 2020. SPORT1 hat sich mit dem Profi der virtuellen Fußballsimulation zusammengesetzt und versucht herauszufinden, wie der Balanceakt zwischen Schalke 04 und der eNationalmannschaft gelingt.
SPORT1: Du spielst für Schalke 04 im Bereich eFootball PES 2020 oder einfach nur PES. Wie bist du dazu gekommen?
Winkler: Ich habe PES schon gespielt, als es noch International Superstar Soccer Deluxe hieß - damals häufig mit meinem Vater und meinem Bruder, später dann auch mit Freunden. Im Jahr 2005 habe ich dann gemeinsam mit meinem Bruder und Freunden mein erstes PES-Turnier besucht. Ich würde sagen, damit hat alles angefangen. Zwei Jahre später stand ich bereits bei mousesports unter Vertrag. Dort habe ich bis 2013 gespielt. Auf Schalke bin ich nun seit 2018. Die Zusammenarbeit mit Schalke ist noch einmal eine wesentlich größere Hausnummer. Einen Fußballverein wie Schalke in PES vertreten zu dürfen, hätte ich mir zu Beginn meiner Karriere nie erträumt. Im Frühjahr 2018 haben mein Bruder und ich erste Gespräche mit Königsblau geführt. Der Verein war interessiert, sein Esport-Engagement weiter auszubauen und in PES einzusteigen. Wir wurden zu einem Vorstellungsgespräch in die VELTINS-Arena eingeladen, mussten dort aber nicht etwa vorspielen. Die Verantwortlichen hatten sich bereits im Vorfeld ein genaues Bild von unseren sportlichen Leistungen gemacht. Bei dem Gespräch ging dann vielmehr um das Zwischenmenschliche - und das hat scheinbar ganz gut gepasst.
SPORT1: Warum PES und nicht das große Konkurrenz-Produkt?
Winkler: Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten. Mir war das Geschehen auf dem Platz schon immer wichtiger als Lizenzen. Über die Jahre habe ich viele verschiedene Fußballsimulationen ausprobiert: Und für jemanden der den Fußball so liebt wie ich, war und ist PES meiner Meinung nach die einzige Alternative. Keine andere Fußballsimulation ist für mich vergleichbar hinsichtlich des Spielverhaltens oder der Ballphysik. Ich gehörte schon immer zu den Menschen, die in erster Linie das machen, woran sie Spaß haben. Und das ist für mich nun einmal PES. Sicherlich bin ich mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo aus dem Hobby ein zeitintensiver Beruf geworden ist, aber dadurch spüre ich nicht weniger Leidenschaft für das Spiel. Durch meine Zeit auf Schalke und mittlerweile auch noch durch den DFB bin ich im Grunde motivierter denn je.
SPORT1: Wie siehst du die internationale Konkurrenz in der Pro.League? Findet hier auch ab und an Austausch mit den Kollegen von Bayern statt?
Winkler: In der eFootball.Pro League gibt es zehn Mannschaften und jede besteht aus drei oder vier Spielern. Zwar sind wir in sportlicher Hinsicht Konkurrenten, aber viele von uns verbinden eben auch langjährige Freundschaften. Die Spieltage in Barcelona sind dann jedes Mal aufs Neue wie ein großes Klassentreffen. Es herrscht eine sehr angenehme und respektvolle Atmosphäre – und natürlich tauscht man sich auch mal aus oder trainiert zusammen. Sind wir gerade nicht in Barcelona, haben wir auch eine WhatsApp-Gruppe mit allen Spielern, in der wir uns regelmäßig schreiben.
SPORT1: Zwischen Schalke und der eNationalmannschaft - Wie ist es für dich für die deutsche Auswahl zu spielen?
Winkler: In die Deutsche eNationalmannschaft berufen worden zu sein, ist einer der Höhepunkte meiner bisherigen PES-Karriere. Und ich bin überzeugt, dass die eEURO ein weiteres Highlight sein wird. Zwar wird die Europameisterschaft aufgrund der andauernden Corona-Pandemie nur online ausgespielt, aber gerade in diesen Zeiten muss die Gesundheit aller Beteiligten oberste Priorität haben.
SPORT1: Was können wir von euch im Zuge der virtuellen Europameisterschaft erwarten?
Mit "Usmakabyle" und "Lotfi" darf sich Frankreich aktuell vermutlich die größten Chancen auf den Titel ausrechnen. "Usmakabyle" ist der amtierende Weltmeister. Gemeinsam haben "Usmakabyle" und "Lotfi" in der vergangenen Saison schon die eFootball.Pro League gewinnen können. Unmittelbar hinter dem Favoriten sehe ich mehrere Teams auf Augenhöhe: Dazu gehört für mich eindeutig auch die Deutsche eNationalmannschaft. Und wir sind selbstbewusst genug, zu sagen, dass wir eine entscheidende Rolle in der eEURO spielen wollen.
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