Am Freitag schockte Werder Bremen mit ehrlich offengelegten Zahlen. Demnach könnte dem Klub durch die Coronakrise ein Einnahmeminus von bis zu 45 Millionen Euro drohen. Die Bremer wollen allerdings das Worst-Case-Szenario abwenden.
Etwas entspannter würde sich die Lage natürlich darstellen, wenn die Bundesliga ihre Saison fortsetzen könnte und entsprechende Einnahmen von den TV-Anstalten fließen. Dennoch erwartet Werder Bremen – wie alle anderen Klubs auch – einen Rückgang an Einnahmen, allein schon durch die fehlenden Zuschauereinnahmen. Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Werder Bremen, machte in einer telefonischen Pressekonferenz auch deutlich, wie die Norddeutschen sich aus der (unverschuldeten) finanziellen Misere herausarbeiten wollen. So nimmt die SV Werder Bremen GmbH & Co KGaA erstmals seit ihrer Gründung 2003 Schulden auf. „Wir arbeiten gerade an einem KfW-Kredit, weil es anders nicht zu leisten ist. Da sind wir in der Liga in guter Gesellschaft, für uns ist es aber in der Tat ein Novum“, zitiert der Weser-Kurier Filbry. Und die Bild-Zeitung notierte Filbry mit den Worten: „Der Staat hat das Instrument KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau, d. Red.) zur Verfügung gestellt. Und es ist sinnvoll, um diese Phase zu überbrücken und sinnvoll da rauszukommen.“ Offenbar soll der Kredit im zweistelligen Millionenbereich liegen.
„Wir prüfen diese Option“
Natürlich tragen auch die Spieler mit dem Verzicht auf einen Teil des Gehalts – die Rede ist von angeblich 20 Prozent – dazu bei, den Verein am Leben zu erhalten. Allerdings prüfen die Bremer alle Optionen der finanziellen Unterstützung – und somit kommt auch die Frage nach einem Investor ins Spiel. Könnte ein „externer Investor“ dem Klub helfen, fragte unter anderem die Bild-Zeitung. Filbry bejahte dies grundsätzlich: „Wir prüfen diese Option. Es könnte ein Lösungsansatz sein.“ Allerdings sei das Thema „strategischer Investor ist kein einfaches Thema, weil wir in Deutschland die 50+1-Regel haben.“ Auch für Werder Bremen selbst gäbe es bei einem Deal ein Risiko, wie Filbry laut kicker sagte: „In dieser Phase würde man kaum jemanden finden, der an einer Minderheitsbeteiligung interessiert wäre. Und es wäre auch für den Klub kein guter Zeitpunkt, da man sich unter Wert verkaufen müsste.“ Werder Bremen erwarten demnach schwierige Wochen – und sportlich steht zudem der Kampf um den Klassenerhalt auf dem Programm.
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