Daichi Kamada hat gegen den VfL Wolfsburg nachgelegt und mit seinem zweiten Bundesligator den 2:1-Sieg für Eintracht Frankfurt perfekt gemacht. Trainer Adi Hütter und Sportdirektor lobten den Japaner. Die Hessen sollten sich mit der Vertragsverlängerung nicht mehr allzu viel Zeit lassen.
Ob Daichi Kamada bei jedem anderen Trainer auch 89 Minuten hätte stehen dürfen? Darauf wird es keine Antwort geben! Der Japaner hatte in den Szenen zuvor unglücklich agiert, eine große Konterchance leichtfertig vergeben, bei zwei Zweikämpfen fiel er zu leicht und ermöglichte so dem VfL Wolfsburg Konterchancen. Vieles sprach für eine Auswechslung, zu wenig gelang ihm bis dahin in der Autostadt. Doch Adi Hütter hielt an ihm fest – und wurde mit dem späten und nicht mehr zu erwartendem Treffer zum 2:1 für Eintracht Frankfurt belohnt. Plötzlich war Kamada nach einer Kopfballvorlage von Bas Dost zur Stelle, erkannte den Raum und stieß blitzschnell hinein.
Erster Eintracht-Sieg nach 113 Tagen
Für die Hessen war es der erste Sieg nach sechs Bundesligapartien und insgesamt 113 Tagen, zuletzt gewannen sie am 7. Februar gegen den FC Augsburg (5:0). Der Vorsprung auf Relegationsrang 16 beträgt somit wieder etwas beruhigendere fünf Zähler. Kamada war in Wolfsburg und zuvor schon gegen Freiburg (3:3) mit insgesamt zwei Treffern und einer Vorlage entscheidend an vier wichtigen Zählern für den Klassenerhalt beteiligt. Hütter betonte in der Vergangenheit häufig, dass der Japaner ein Tor brauche, damit der Knoten platze. Auf fussball.news-Nachfrage, ob er sich nach zwei Toren nun bestätigte fühle, wehrte Hütter aber ab: „Nein! Es geht ausschließlich darum, dass Daichi das Gefühl dafür bekommt, Tore zu erzielen.“
Hübner weist auf Kamadas starke Europa League-Bilanz hin
In der Europa League zeigte der 23-Jährige bereits Abschlussqualitäten, gegen Arsenal (Doppelpack beim 2:1-Erfolg) und Salzburg (Dreierpack beim 4:1) war er unter anderem erfolgreich. „In der Bundesliga kommt er jetzt ins Rollen, europäisch war Daichi davor schon gut unterwegs“, erkannte auch Bruno Hübner. Der Sportdirektor betonte dessen Wichtigkeit für das Team: „So einen Spieler können wir immer gebrauchen.“
Hütter sieht einen „unheimlich guten Spieler“
Auch Hütter schwärmte von Kamada: „Er ist ein unheimlich guter Spieler. Es seine erste richtige Saison in der Bundesliga. Ich freue mich, dass er sich jetzt für seinen Aufwand belohnt hat.“ Aus Sicht des Japaners passiert dies zum genau richtigen Zeitpunkt. Der technisch starke, wendige und kreative Spielmacher befindet sich in Verhandlungen mit der Eintracht, sein Vertrag läuft 2021 aus. Er sammelt Argumente und verbessert somit seine Situation.
Kamada hat 17 Scorerpunkte gesammelts
In Frankfurt wissen sie um seine Fähigkeiten und wollen ihn langfristig binden. Sollten die Gespräche scheitern, müsste im Sommer ein Verkauf angestrebt werden, ein ablösefreier Abgang ein Jahr später täte dem Klub weh. Zu lange Zeit sollten sich die Verantwortlichen nicht lassen, mit jedem weiteren Scorerpunkt wird die Anzahl der Interessenten steigen. Schon im vergangenen Jahr stand Kamada nach sehr guter Saison bei St. Truiden auf dem Zettel des FC Genua. Doch vor allem Hütter schob dem Abgang einen Riegel vor, Kamada konnte ihn in der Saison-Vorbereitung überzeugen. Es war eine gute Entscheidung: 17 Scorerpunkte in 41 Pflichtspielen sind zwar keine herausragende, aber doch eine sehr ordentliche Statistik. Die Frankfurter sollten daher aufpassen, nicht den richtigen Zeitpunkt für einen Durchbruch in dieser Causa zu verpassen.
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