Herr Streich, was verbinden Sie mit dem kicker?
Der kicker ist etwas, was einen als Fußballer einfach ein Leben lang begleitet. Bei mir hat es als Jugendlicher angefangen, als ich zum Freiburger FC gewechselt bin. Man hat geschaut, was am Wochenende passiert ist, die Berichte gelesen, sich umfassend über Fußball informiert. Seitdem gehört die kicker-Lektüre zur Woche dazu. In jeder Region gibt es eine Tageszeitung und für die Fußballbegeisterten und- interessierten eben eine Wochenzeitung - den kicker, für mich das Fußballmagazin schlechthin.
Was macht den kicker für Sie aus?
Der kicker hat etwas Ursprüngliches. 100 Jahre sind ein unglaublich langer Zeitraum. Wenn man überlegt, dass schon während der Weimarer Republik nach dem verheerenden ersten Weltkrieg eine Fußball-Zeitschrift gegründet wurde, ist das beeindruckend. Damals gab es noch keine Fernseher, Printerzeugnisse waren also die einzige Möglichkeit, die Menschen überregional zu informieren.
Im heutigen digitalen Zeitalter hingegen sind Nachrichten, Ergebnisse und Berichte fast immer überall und schnell nach den Ereignissen auf diversen Endgeräten abrufbar. Wie können Printerzeugnisse wie der gedruckte kicker da noch bestehen?
Die Zeiten haben sich natürlich geändert, aber ich bin als Zeitungs- und Zeitschriftenleser aufgewachsen. Natürlich lese auch ich inzwischen im Internet - man muss ja mit der Zeit gehen - aber ich finde es immer noch spannend, am Montag etwas in der Hand zu haben, zu blättern und zu lesen. Obwohl gerade die Bundesliga-Spiele und -Ergebnisse schon am Wochenende auf allen möglichen Kanälen durchgekaut wurden, finde ich im kicker immer noch etwas darüber hinaus.
Welche Inhalte mögen Sie besonders?
Besonders spannend finde ich die ausführlichen Interviews, in denen man mehr von Personen erfährt, die man meistens nur flüchtig kennt - vielleicht von kurzen Begegnungen am Spieltag oder aus Fernseh-Interviews direkt nach den Spielen. Schön finde ich auch, dass die Berichterstattung nicht auf Deutschland beschränkt ist, sondern man Dinge aus den ausländischen Ligen erfährt oder von deutschen Trainern oder Spielern, die in einer ganz anderen Ecke der Welt arbeiten.
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