terça-feira, 9 de maio de 2017

KROOS: SCHON IMMER EIN FEINER FUSSBALLER


Damals am Stützpunkt Greifswald, heute bei Real Madrid: Weltmeister Toni Kroos © Getty Images/Privat/Collage DFB

Nach dem Halbfinalhinspiel der Champions League bezeichnete ihn Oliver Kahn als das "Herz von Real Madrid": Weltmeister Toni Kroos. Am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live im ZDF und auf Sky) steht für den 76-maligen Nationalspieler und die "Königlichen" das Rückspiel gegen den Stadtrivalen Atletico Madrid an. Vor einer Woche gewann Real deutlich mit 3:0 - und dabei überragte nicht nur Dreifachtorschütze Cristiano Ronaldo, sondern auch der 27-jährige Kroos.
123 Ballkontakte, 96 Prozent angekommene Pässe und 86 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Die Zahlen von Toni Kroos im Hinspiel des Halbfinals der Champions League gegen Atletico Madrid sind beeindruckend. Nach dem Spiel beschrieb Torhüterlegende Oliver Kahn in seiner Rolle als ZDF-Experte Toni Kroos als "Herz der Mannschaft" von Real Madrid. Toni Kroos dagegen blieb bescheiden und fügte in Bezug auf seine Passquote von 96 Prozent mit einem Augenzwinkern hinzu, dass das ja dann noch ausbaufähig sei.

Kroos' Ex-Trainer Ehrke: "Er war wirklich immer so ein feiner Typ"

Ein Toni Kroos, an den sich sein ehemaliger Stützpunkttrainer Eckard Ehrke gerne erinnert. "Er war wirklich immer so ein sachlicher, feiner Typ", sagt er "und ich freue mich heute noch jedes Mal, wie sachlich und ruhig er auch bei Interviews immer bleibt".
Ehrke war von 2000 bis 2002 DFB-Stützpunkttrainer von Toni in Greifswald und erkannte schon früh sein Talent am Ball. "Toni konnte am Anfang fünf bis zehn Mal den Ball jonglieren; nach einem Vierteljahr 200 bis 300 Mal, ohne Probleme", schwärmt er. Ehrke war immer besonders bemüht den Talenten die Kontrolle über den Ball zu vermitteln. "Zuspiele, Ballführung, An- und Mitnahme. Das waren immer Teile meiner Hauptziele", erzählt der heute 78-Jährige. Das Training schlug bei Kroos ein. Erst im Hinspiel gegen Atletico stellte er das wieder unter Beweis und auch seine Mitspieler wissen das. Jeder siebte angekommene Pass landete bei Toni Kroos.

"Ein sehr ausgeprägtes peripheres Sehen"

"Er macht das Spiel schnell, beruhigt es, spielt Pässe in entscheidende Räume, ist immer anspielbar, macht ganz, ganz wenige Fehlpässe", beschreibt ihn Oliver Kahn. Genau zwei Fehlpässe hat er im Halbfinalhinspiel gemacht. "Toni besaß damals im Stützpunkt schon ein sehr ausgeprägtes peripheres Sehen", erinnert sich Ehrke.
Seine Frau war Kroos' Sportlehrerin in der Schule und erzählte Eckard schon vor Tonis Stützpunktzeit von dessen tollem Charakter. "Er hat beispielsweise schwächere Spieler bei Spielen wie Völkerball nicht vergessen, sondern trotzdem immer mitgenommen und angespielt", sagt er: "Also charakterlich ein ganz toller Junge."
In den spanischen Medien wird er wegen seiner vielen Anspiele schon mit Spitznamen "Der Kellner" betitelt, da er seinen Mitspielern die Vorlagen förmlich auf dem Tablett serviert. Seine Quoten sind enorm, aber laut Kroos selbst sei noch Luft nach oben. "Das war auch eine seiner Charaktereigenschaften, er wollte immer besser werden", sagt Ehrke: "Er wollte nicht nur rumtoben, sondern war immer darauf aus, neue Sachen zu erlernen."

Jugendtraum Bayern München

Eines von Toni Kroos' ersten ambitionierten Zielen als kleiner Junge war es für einen großen Verein zu spielen. Eckard Ehrke erinnert sich an Tonis Wunsch. "Ich will mal bei Bayern München spielen, hat er immer gesagt. Das war sein Ding", erzählt er über Kroos. Vom Stützpunkt Greifswald zog es ihn allerdings zuerst zu Hansa Rostock. Bei Hansa blieb er bis zur U 17, ehe er dann ans andere Ende Deutschlands zu Bayern München wechselte.
"Man muss ebenso Tonis Eltern hoch anrechnen, dass sie ihn auch außerhalb des Stützpunkts individuell gefördert haben", lobt Ehrke das Engagement der Eltern Kroos. Mit Bayern München wurde Kroos dreimal Deutscher Pokalsieger, er gewann drei Deutsche Meisterschaften und holte in der Saison 2012/2013 mit dem FC Bayern den Champions-League-Titel. 2014 dann der Wechsel nach Madrid. 142 Spiele hat er bei den "Königlichen" bereits auf dem Konto und einen festen Stammplatz im Mittelfeld. 2015/2016 dann der erneute Champions-League-Sieg, diesmal mit Real Madrid.
Eine enge Verbindung zu seinem heutigen Verein zeigte er schon damals im Stützpunkt. Nun ist er auf dem besten Weg, mit Real erneut ins Finale der Königsklasse einzuziehen, um dort seinen bereits dritten Titel zu gewinnen. Aber der Weltmeister weiß auch, dass es zuerst noch ein Rückspiel gibt. "Das 3:0 war ein schönes Ergebnis, aber nur der halbe Weg", sagt er: "Wir haben schon schlechte Erfahrungen bei Atleticó gemacht."
[mas]

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