Gladbachs Coach Dieter Hecking verzichtete auf personelle Wechsel und schickte die Elf ins Rennen, die bei der 2:3-Heimniederlage gegen Borussia Dortmund begonnen hatte.
Frankfurts Trainer Niko Kovac baute seine Startformation gegenüber dem 3:1-Erfolg gegen den FC Augsburg auf zwei Positionen um: Hector, der in drei der vergangenen vier Spiele nicht einmal zum Aufgebot gezählt hatte, und Tawatha durften für Andersson Ordonez und Barkok ran (beide nicht im Kader).
Gladbach unkonzentriert - Tawatha mit Wucht
Die Eintracht startete energisch, ging vorne früh drauf und erwischte schläfrige Fohlen in der Anfangsphase ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß. Schon in der 2. Minute spielte Fabian Angreifer Hrgota leicht frei, der aufmerksame Sommer verließ seinen Kasten und wischte dem Ex-Gladbacher die Kugel zunächst vom Fuß, Fabian setzte den Ball aus 15 Metern anschließend knapp links vorbei. Keine 60 Sekunden später fehlte Hrgota an der Kante des Fünfmeterraums eine Fußspitze, Rebic bekam in seinen Abschluss zu wenig Kraft (11.). Mit dem vierten Versuch belohnten sich die Hessen für den starken Beginn, Tawatha hämmerte die Kugel nach Chandlers Flanke aus 16 Metern in die linke Ecke (15.).
Gladbachs Spiel blieb auch in der Folge fehlerbehaftet und unstrukturiert. Beide Flügelspieler nahm die SGE erfolgreich aus dem Spiel, auch Stindl, ansonsten der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive, verbuchte kaum Ballaktionen und bekam wenig Zugriff auf die Partie. Bei Gladbach sprangen abgesehen von zwei Distanzschüssen von Dahoud (17.) und Traoré (34.) keine Abschlüsse heraus, der Weg in den Strafraum blieb der Borussia komplett versperrt.
Hofmann trifft im zweiten Anlauf
Bei der SGE allerdings nahmen Tempo, Aggressivität und Konzentration gegen Ende der ersten 45 Minuten peu à peu ab. Das rief die Hausherren auf den Plan: Sommers weiter Abschlag genügte, um die gesamte Eintracht-Defensive auszuhebeln. Hofmann hob das Leder aus 18 Metern am herauseilenden Hradecky, aber auch am Tor vorbei (43.). Praktisch mit dem Pausenpfiff fingen sich die Gäste noch das 1:1, weil Traoré links unbedrängt flanken, Hahn am ersten Pfosten freistehend verlängern und Hofmann aus sechs Metern locker vollenden durfte (45+2.).
Mit Wiederanpfiff passte Hecking die Ausrichtung seiner Mannschaft leicht an, Stindl rückte eine Position nach hinten und spielte hinter Hahn. Ein Schachzug, der Wirkung zeigte: Mit dem Kapitän als zusätzlicher Anspielstation im Zentrum bekamen die Fohlen mehr Kontrolle und Sicherheit auf dem Weg nach vorne. Die Tatsache, dass die Hausherren enorme Probleme hatten, in das letzte Drittel vorzudringen, änderte sich trotzdem nicht.
Wolfs Arbeitstag endet früh
Dafür schränkte Gladbach die Eintracht in ihren Umschaltsituationen ein, indem es bei Ballverlusten schnell Druck auf den Ballführenden ausübte. Chancen bot die Partie in dieser Phase nicht, dafür zwei negative Höhepunkte: Mascarell humpelte vom Platz (59.), seinen eingewechselten Vertreter Wolf erwischte es wenige Minuten später schwer an der Schulter - der Frankfurter wurde mit der Trage abtransportiert (72.).
Die Schlussviertelstunde der regulären Spielzeit leitete Stindl per Schuss aus 16 Metern ein, Hradecky war schnell unten und wehrte die Kugel zur Seite ab (75.). Würde die Borussia mit aller Macht auf eine Entscheidung in 90 Minuten drängen? Mitnichten! Beide Teams schenkten sich zwar nichts und warfen sich leidenschaftlich in viele Zweikämpfe, ließen die letzte Konsequenz im Vorwärtsgang aber vermissen. So ging es in die Verlängerung.
Dort war Vorsicht zunächst Trumpf, ehe die Elf vom Niederrhein mit dem eingewechselten Herrmann das Risiko erhöhte und die Hessen hinten einschnürte. Einige Male flog die Kugel kreuz und quer durchaus gefährlich durch den Sechzehner, ein geeigneter Gladbacher Abnehmer fehlte allerdings. Dabei blieb es auch in den letzten 15 Minuten, sodass das Elfmeterschießen die Entscheidung herbeiführen musste. Die ersten zwölf Elfmeter saßen, dann scheiterten drei Spieler in Folge, ehe Hrgota die Eintracht nach Berlin schoss.
Borussia Mönchengladbach gastiert in der Liga am Samstag (15.30 Uhr) in Mainz, die Frankfurter spielen am Sonntag (17.30 Uhr) in Hoffenheim.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
Bor. Mönchengladbach |
---|
Eintracht Frankfurt |
Tore & Karten
1:0
Stindl (verwandelt)
1:1
Oczipka (verwandelt)
2:1
Herrmann (verwandelt)
2:2
M. Hector (verwandelt)
3:2
Hahn (verwandelt)
3:3
Gacinovic (verwandelt)
4:3
Strobl (verwandelt)
4:4
Fabian (verwandelt)
5:4
Benes (verwandelt)
5:5
Russ (verwandelt)
6:5
Vestergaard (verwandelt)
6:6
Seferovic (verwandelt)
6:6
A. Christensen (nicht verwandelt)
6:6
Varela (nicht verwandelt)
6:6
Sow (nicht verwandelt)
6:7
Hrgota (verwandelt)
|
Gelbe Karten
|
Spieldaten
Bor. Mönchengladbach | Eintracht Frankfurt | |||
---|---|---|---|---|
Tore | 1 | : | 1 | Tore |
Torschüsse | 19 | : | 10 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 639 | : | 357 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 514 | : | 232 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 125 | : | 125 | Fehlpässe |
Passquote | 80% | : | 65% | Passquote |
Ballbesitz | 64% | : | 36% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 55% | : | 45% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 18 | : | 25 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 24 | : | 18 | Gefoult worden |
Abseits | 1 | : | 5 | Abseits |
Ecken | 7 | : | 1 | Ecken |
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