Wie angelt man sich einen Fußballspieler? Nun, da gibt es verschiedene Methoden. Zum Beispiel die plumpe Art: Mit unterdrückter Nummer beim Spieler der Begierde anrufen und "Ich will dich, mein Freund" in den Hörer raunen. Mit diesen Worten brachte Predrag Mijatovic, der damalige Sportdirektor von Real Madrid, im Jahr 2007 den Wechsel des Abwehrtalents Christopher Schorch von Hertha BSC zu den Königlichen ins Rollen.
Das verriet der mittlerweile 31-jährige Profi vom DFB-Pokalhalbfinalisten 1. FC Saarbrücken kürzlich in einem Interview mit dem Portal "Spox". Schorch habe das Ganze anfangs für einen Scherzanruf gehalten und wieder aufgelegt. Am Ende wechselte er doch nach Madrid, konnte sich aber in seinen zwei Jahren beim spanischen Edelklub nicht durchsetzen. Schöne Anekdote, nicht?
Die Masche von Jürgen Klopp
Auch, wenn Mijatovic mit seiner unverfrorenen Anmache letztlich Erfolg hatte, es gibt auch etwas charmantere Methoden, Spieler zu seinen Klubs zu locken. Zum Beispiel so, wie es Jürgen Klopp macht. Der Teammanager des amtierenden Champions-League-Siegers FC Liverpool setzt weniger auf dubiose Anrufe.
Die großen Transferpokertrümpfe des "Menschenfängers" Klopp waren in den vergangenen Jahren vor allem Sympathie, Nähe, ein gewisser Wohlfühlfaktor – und Ulla.
Die großen Transferpokertrümpfe des "Menschenfängers" Klopp waren in den vergangenen Jahren vor allem Sympathie, Nähe, ein gewisser Wohlfühlfaktor – und Ulla.
Die Klopp-Masche geht so: Er trifft sich mit den Spielern, die er gerne in seinem Team hätte, persönlich. Er lädt sie zu sich nach Hause in seine Villa ein, seine Frau Ulla ist dann meistens auch da, vielleicht kocht sie einen Tee – und, schwupps, ist man umgarnt, Teil der Familie Klopp und kann sich wahrscheinlich keinen anderen Klub mehr vorstellen. So stellen wir uns das zumindest vor. Wer wäre nicht gern ein Teil der Familie Klopp?
Diese Strategie will der beliebte Trainer nun auch bei Nationalstürmer Timo Werner anwenden, wie "Sport Bild" berichtet. Er plant ein Treffen mit dem 24-jährigen Nationalstürmer, der mit seiner Dynamik und seinem Speed wie angegossen ins Liverpooler Tempofußballsystem passen würde. Werner, der offiziell noch bis 2023 an RB Leipzig gebunden ist, darf laut Vertragsklausel für eine festgeschriebene Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro im Sommer den Verein wechseln.
Die Masche hatte bereits Erfolg
Dass Klopps Masche bei Werner zum Erfolg führt, ist nicht unwahrscheinlich. In der Vergangenheit ist sie nämlich schon oft aufgegangen: Sadio Mané und Naby Keita wechselten nach einem Kurzbesuch im Klopp-Anwesen nach Liverpool – Marco Reus, Pierre-Emerick Aubameyang und Robert Lewandowski sollen auf diese Weise damals zu Borussia Dortmund gelockt worden sein, als Klopp noch BVB-Trainer war.
Haken an der Sache mit Werner: Corona-Pause, Kontakt- und Reise-Verbote verhindern ein baldiges Treffen zwischen ihm und Kloppo. Aber so sympathisch wie der Trainer ist, könnte er wahrscheinlich jeden Spieler der Welt mit einem plumpen "Ich will dich, mein Freund" à la Mijatovic sofort am Telefon rumkriegen – ohne, dass der Spieler auflegt.
Haken an der Sache mit Werner: Corona-Pause, Kontakt- und Reise-Verbote verhindern ein baldiges Treffen zwischen ihm und Kloppo. Aber so sympathisch wie der Trainer ist, könnte er wahrscheinlich jeden Spieler der Welt mit einem plumpen "Ich will dich, mein Freund" à la Mijatovic sofort am Telefon rumkriegen – ohne, dass der Spieler auflegt.
Nenhum comentário:
Postar um comentário