sexta-feira, 27 de março de 2020

Preise purzeln rapide: Was wird aus Havertz und Sancho?

Kai Havertz von Bayer Leverkusen und Jadon Sancho vom BVB sind eigentlich Wechsel-Kandidaten für die kommende Transferperiode
© Siegfried Wensierski via www.imago-images.de
Kai Havertz von Bayer Leverkusen und Jadon Sancho vom BVB sind eigentlich Wechsel-Kandidaten für die kommende Transferperiode
Die Aussichten sind ungewiss, die Preise auf Talfahrt. Auch die derzeit wohl wertvollsten Bundesliga-Stars Kai Havertz und Jadon Sancho bekommen die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren.
Weil das Virus auch den Transfermarkt infizierte, erscheinen ihre eigentlich für Sommer geplanten lukrativen Wechsel nun ungewiss. Der Werteverfall ihrer erst 20 Jahre alten Top-Talente könnte Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund zu einer Fortsetzung der Zusammenarbeit verleiten. Schließlich verkaufen kluge Anleger ihre besten Aktien nicht bei Kurs-Tiefständen.
In der Fachwelt herrscht Konsens darüber, dass sich der Transfermarkt "enthitzen" wird, wie es Gladbachs Manager Max Eberl zum Ausdruck brachte. "100-Millionen-Euro-Transfers kann ich mir in der nächsten Zeit nicht vorstellen. Die Beträge werden sich in den kommenden zwei, drei Jahren nicht mehr auf dem bisherigen Niveau bewegen können. Es wird sehr wahrscheinlich eine neue Fußballwelt geben", orakelte FC-Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß im "kicker".




Die Preise purzeln in Rekordzeit. Keine zwei Wochen ist es her, dass Bayer-Coach Peter Bosz öffentlich eine satte Einnahme für Havertz in Aussicht stellte. "Er kann im nächsten Sommer nicht gehalten werden. Das wird eine Überweisung von 100 Millionen Euro. Was sage ich: von über 100 Millionen Euro." Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro hatte den Wert für den Nationalspieler zuvor gar auf mindestens 126 Millionen Euro taxiert.

BVB und Bayer in ähnlicher Lage

Eine solche Summe wäre für den Mittelfeldspieler aber ohnehin nur zu erlösen gewesen, wenn er im Sommer auf großer EM-Bühne brilliert hätte. Weil auch diese Möglichkeit entfällt, müssten sich die Leverkusener bei einem Verkauf wohl mit deutlich weniger zufrieden geben. "Dass der Transfermarkt im Sommer ein anderer sein wird, das ist so. Das müssen wir akzeptieren" kommentierte Sport-Geschäftsführer Rudi Völler im "kicker".
Eine Verschiebung des Transfers in den kommenden Sommer gilt deshalb als wahrscheinlich. Allerdings würde sich die Verhandlungsposition für die Leverkusener dadurch verschlechtern. Kaum ein Verein würde für einen Profi, dessen Vertrag dann nur noch ein Jahr läuft, so viel Geld investieren.
Beim Liga-Konkurrenten aus Dortmund ist die Ausgangslage ähnlich. Wie Havertz hat auch Sancho einen Vertrag bis Ende Juni 2022. Das Offensiv-Juwel aus England, für den nach Schätzungen entsprechender Internet-Portale ein noch höherer Preis als für Havertz zu erzielen wäre, wird vor allem mit namhaften Klubs aus der Premier League wie Manchester United oder FC Chelsea in Verbindung gebracht.

"Spieler der zweiten Reihe" in Zukunft billiger?

Medienspekulationen, wohin es den besten Scorer der Liga (14 Tore/16 Assists) ziehen könnte, gibt es mittlerweile deutlich weniger als zu Beginn der Corona-Krise. Das kommt für Michael Zorc wenig überraschend: "Wir wissen weder mit Sicherheit, wann der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann, noch wann wir wieder vor Zuschauern in den Stadien spielen werden. Deshalb empfinde ich es als sehr schwierig, gerade verlässliche Prognosen abzugeben - das betrifft auch die nächste Transferperiode", sagte der BVB-Sportdirektor der "Sport Bild."
Der Kölner Sportökonom Christoph Breuer macht den Leverkusenern und Dortmundern Hoffnung. Nach seiner Einschätzung sind vor allen "Spieler der zweiten Reihe" in Zukunft billiger zu haben.
Er vermutet, dass die Preise für die Topspieler nicht so stark einbrechen werden: "Die wenigen Superstars haben weiter einen so großen Wert für die Topklubs, dass die Nachfrage bei den finanzkräftigen Klubs hoch bleiben wird. Das sind ja auch häufig Klubs mit Investoren, die womöglich die finanzielle Krise auch ganz gut ausgleichen können", sagte Breuer der "Deutschen Presse-Agentur".

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