Maurizio Borsari via www.imago-images.de
Robin Gosens hätte gerne vor Zuschauern gespielt
Robin Gosens steht mit Atalanta Bergamo vor dem größten Erfolg der Klubgeschichte. Doch die Corona-Krise überschattet auch das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League beim FC Valencia.
Robin Gosens hat keinen Bock auf das Geisterspiel am größten Tag der Vereinsgeschichte von Atalanta Bergamo.
"Eigentlich habe ich gehofft, dass es nie so weit kommen wird", sagte der deutsche Profi der Lombarden vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Valencia am Dienstag (21:00 Uhr), das wegen der Corona-Krise ohne Zuschauer ausgetragen wird: "Aus Fußballersicht ist es natürlich blöd, wenn man vor leeren Rängen spielen muss, weil ganz viele Emotionen verloren gehen, die so ein Spiel interessant machen."
Gosens lebt in Bergamo im Corona-"Brennpunkt", wie er dem Portal "Sportbuzzer" berichtete. "Man kann schon sagen, dass die Lage bedrohlich und gefährlich ist", berichtete er, das Virus sei "ein großes Thema in der Kabine". Kein Wunder: In der Serie A sind Geisterspiele längst an der Tagesordnung, sogar die Aussetzung des Ligabetriebs wird diskutiert. Bergamos Trip nach Spanien stand dennoch unter besonderen Vorzeichen.
Valencia-Kapitän Parejo: "Öffnet das Mestalla!"
Weil die Gäste aus der Krisenregion Lombardei anreisen, war die Partie die erste in der Champions League, für die ein Zuschauerausschluss beschlossen wurde. "Schade, wir wären am größten Abend unserer 113-jährigen Geschichte gerne dabei gewesen", teilte die Fan-Organisation "Freunde von Atalanta" mit, "aber die Entscheidung ist vernünftig". Die Mannschaft um Gosens durfte mit Sondergenehmigung reisen.
Härter trifft der Fan-Ausschluss die Gastgeber. "Natürlich können wir den Rückstand aufholen und weiterkommen", sagte Trainer Albert Celades nach dem 1:4 im Hinspiel, "mit unseren Fans im Rücken sind wir eine Macht." Doch diese Fans fehlen nun - sehr zum Ärger von Kapitän Daniel Parejo, der in einem flammenden Appell auf Instagram flehte: "Öffnet das Mestalla!"
Er wünschte, "das alles wäre ein böser Traum", schrieb Parejo. Dass zunächst nur für dieses eine Spiel so entschieden worden war, wollte ihm nicht in den Kopf. "Wenn es im Mestalla gefährlich ist, ist es das auch im Prinzenpark, an der Anfield Road, in der Red Bull Arena, im Etihad, im Camp Nou, in der Allianz Arena von Turin und München", schrieb er und schimpfte: Valencias Wappen werde "mit Füßen getreten".
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