AFP/SID/ISABELLA BONOTTO
Mario Balotelli spricht sich für einen Meisterschaftsstopp aus
Spieler und Trainer verschärfen den Druck auf den italienischen Fußballverband FIGC, um wegen der anhaltenden Coronavirus-Epidemie eine Aussetzung der Meisterschaft zu erreichen.
"Der Fußball muss ein Beispiel geben. Wir müssen soziale Kontakte eingrenzen, um das Virus zu bekämpfen. Wenn die Meisterschaft nicht unterbrochen wird, trifft man sich in Lokalen, um die Spiele zu sehen und schafft damit neue Infektionsmöglichkeiten", sagte der Präsident der Spielergewerkschaft AIC, Damiano Tommasi, in einem TV-Interview.
Für einen Meisterschaftsstopp plädierte auch Stürmerstar Mario Balotelli. "Ich liebe den Fußball mehr als ihr, doch wenn man spielt, muss man in Bussen, Zügen und Flugzeugen reisen, in Hotels schlafen und mit anderen Menschen in Kontakt treten. Ich sehe wegen des Coronavirus meine Kinder nicht und das ist traurig", schrieb Balotelli auf Instagram: "Und ich möchte nicht, dass meine Mutter, die ich täglich sehe und die nicht jung ist, krank wird."
Auch Italiens Ex-Nationaltrainer Marcello Lippi sprach sich für eine Aussetzung der Meisterschaft aus. "Als Sportler kann ich sagen, dass es fast unmöglich ist, dass sich Fußballer nach einem Tor nicht umarmen. Man muss Entscheidungen treffen, die Meisterschaft muss gestoppt werden", sagte Lippi.
Am Sonntag hatte sich auch Italiens Sportminister Vincenzo Spadafora für eine Unterbrechung stark gemacht. Letztlich wurden die Begegnungen aber dennoch gespielt.
"Die Fußballwelt fühlt sich gegen die Ansteckungsgefahr immun, man spricht nur von Geld", sagte Spadafora und drohte mit politischem Eingreifen. "Ich vertraue dem Fußballverband und werde noch bis Dienstag warten. Wenn der Fußball nicht seine Verantwortung übernimmt, wird es die Regierung tun", stellte er klar.
Der italienische Verband wird sich am Dienstag zu einer Krisensitzung treffen, am Donnerstag ist ein Meeting des Ligaverbandes vorgesehen.
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