Als Daichi Kamada zu seinem Super-Solo ansetzte, wähnte sich Adi Hütter plötzlich beim Skifahren.
"Er hat gewirkt wie ein Slalomläufer", sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt. "Wenn er nicht ausschauen würde wie ein Japaner, hätte ich gedacht, er ist ein Österreicher, vielleicht ein guter Skifahrer."
Fußballerisch weckte Kamadas elegantes Dribbling durch den Strafraum der Berliner Erinnerungen an das Jahrhunderttor von Jay-Jay Okocha 1993 gegen Oliver Kahn - nur dass Kamada die Veredlung dem aktuell torgefährlichsten Frankfurter überließ: André Silva.
Per No-Look-Hacke mit dem Rücken zum Tor setzte Silva Kamadas Soloritt gegen die Hertha-Abwehr die Krone auf.
Silva erfolgreichster Torjäger nach Corona-Pause
Einmal mehr war der Portugiese beim 4:1-Sieg der Frankfurter der Mann des Spiels.
Zur Pause eingewechselt, bereitete Silva zunächst den Ausgleich durch Bas Dost (51.) vor, dann folgte nach gut einer Stunde das Zaubertor und schließlich schnürte er mit seinem zweiten Tor des Nachmittags (87.) seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga. Und ganz nebenbei machte die Eintracht nach turbulenten Wochen das Minimalziel Klassenerhalt endgültig perfekt.
"Ich habe mir auf der Bank überlegt, wie ich dem Team helfen kann, wenn ich reinkomme. Ich kam rein mit meiner Power, das war's", erklärte Silva hinterher. Seit der Corona-Pause hat der 24-Jährige in sieben Bundesligaspielen sechs Tore erzielt - kein Spieler war in diesem Zeitraum erfolgreicher.
Silva macht Rebic vergessen
Nachdem er im vergangenen Sommer im Tausch mit Ante Rebic per Leihe vom AC Milan an den Main gekommen war, hatte Silva zunächst mit drei Toren in seinen ersten vier Spielen große Hoffnungen geweckt. Doch Achillessehnenprobleme warfen ihn zurück und ließen ihn in der Folge immer wieder zwischen Bank und Spielfeld pendeln.
Und während Rebic am Freitag beim Re-Start in Italien mit einem Kung-Fu-Tritt für Aufsehen gesorgt hatte, überzeugt Silva im Dress der Eintracht seit dem Wiederbeginn vor allem: mit Toren.
"Ich werde immer besser, mental und physisch", erklärte Silva sein Erfolgsrezept, das insbesondere bei seinem Hackentor aufging: "Man macht nicht immer das Richtige, aber heute habe ich mich sehr gut gefühlt und es hat gut geklappt."
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