Union Berlin hat den Bann im Abstiegskampf gebrochen und darf nun beinahe schon für die nächste Saison in der Bundesliga planen.
Im Aufsteigerduell beim 1. FC Köln feierten die Köpenicker mit 2:1 (1:0) ihren ersten Sieg seit Ende Februar, drei Spiele vor Schluss wuchs der Abstand auf die Abstiegszone damit auf komfortable sieben Zähler an. Für die punktgleichen Kölner setzte sich der Sinkflug seit der Coronapause indes ungebremst fort.
Seit der Unterbrechung hat die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol nicht gewonnen, am Samstag sorgten die Berliner Marvin Friedrich (39.) und Christian Gentner (67.) dafür, dass es so bleibt. Jhon Cordoba (90.+2) erzielte den Treffer zum Endstand. Dank des starken Zwischenspurts nach der Gisdol-Verpflichtung im Winter sind die Abstiegssorgen in Köln dennoch überschaubar.
Noch vor dem Spiel hatte Gisdol von einem Gefühl berichtet, dass er bei der Arbeit mit seinem Team zuletzt hatte. Dieses wolle „den Sack zumachen“, endlich wieder siegen, um auch die letzten Zweifel zu zerstreuen.
Doch beide Mannschaften schleppten ihre Negativ-Serien mit auf den Rasen, das war gerade in der Anfangsphase zu erkennen. Bemüht, Fehler zu vermeiden, wirkten FC und Union uninspiriert. Köln schaffte es nicht, das Spiel zu gestalten, die ersten Chancen des Spiels boten sich Berlin nach Ballverlusten der Gastgeber: Marcus Ingvartsen (5.) und Sebastian Andersson (21.) verfehlten jeweils das Tor von Timo Horn.
Wenig später war Köln der Führung ganz nahe. Nach einem Freistoß des insgesamt schwachen Mark Uth scheiterte Rafael Czichos an Union-Torwart Rafal Gikiewicz. Die Großchance weckte den FC aber nicht auf.
Denn Köln hatte zwar häufiger den Ball, Union blieb tendenziell aber gefährlicher: Nach einer halben Stunde nahm Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) einen Handelfmeter nach Ansicht der Videobilder noch zurück (33.), sechs Minuten später war Friedrich nach einer Ecke per Kopf erfolgreich. Der Gast ging verdient in Führung.
In der Pause stellte Köln daraufhin um, stellte Uth und Jhon Cordoba in Anthony Modeste einen weiteren Stürmer zur Seite. Und der FC baute nun erstmals Druck auf. Modeste (50.) verfehlte per Kopf, Cordoba verpasste eine gefährliche Flanke haarscharf (55.), Florian Kainz (61.) zwang Gikiewicz zur nächsten starken Parade.
Effizient war aber weiterhin nur der Gast, wie schon bei der Führung nutzte Berlin eine Ecke: Gentner stand nach einer zu kurzen Klärung plötzlich völlig frei, verarbeitete den Ball stark und blieb vor Horn ruhig. Köln bleibt damit so etwas wie der Lieblingsgegner des langjährigen Stuttgarters, es war Gentners sechstes Ligator gegen die Geißböcke – gegen keine andere Mannschaft traf er so häufig.
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