Nach dem Transfer-Sommer verläuft auch der Winter beim FC Bayern München nicht ohne Nebengeräusche. Trainer Hans-Dieter Flick forderte mehrfach öffentlich Neuzugänge, Hasan Salihamidzic hält sich indes vor der Presse bedeckt. Es scheint, als fehle dem Rekordmeister eine einheitliche Linie - erfolgreiches Arbeiten klingt anders.
Die Verletztenliste war schon vor der Winterpause lang, zuletzt ist sie noch ein Stück länger geworden. Serge Gnabry ist das jüngste Sorgenkind der Bayern, der deutsche Nationalspieler könnte den Rückrunden-Auftakt ebenso verpassen wie Kingsley Coman, der erst am 20. Spieltag zurückkehren wird. Gegen Hertha BSC wird Flick demzufolge auf Ivan Perisic und Thomas Müller oder Philippe Coutinho bauen müssen.
Ein gesunder, nomineller Flügelspieler in Perisic reicht dem 54-Jährigen nicht. Flick fordert neues Spielermaterial für die Außenbahnen und -verteidigung, noch immer wurde sein Wunsch nach einem neuen Rechtsverteidiger nicht erfüllt. "Wir prüfen die Optionen, die bekanntlich in dieser Transfer-Periode schwierig zu finden sind. Unsere Mannschaft zu verstärken, ist schwer", betonte Salihamidzic gegenüber Sport Bild, und erklärte, er sei " in ständigem Austausch" mit seinem Trainer.
Anders als Hans-Dieter Flick sieht Hasan Salihamidzic (Foto) derzeit keinen akuten Nachholbedarf auf dem Transfermarkt.
Flick, der scheinbar nicht abgeneigt ist von der Idee, dem FC Bayern langfristig als Trainer zu dienen, zeigt ein anderes Gesicht als das des Co-Trainers. Als Cheftrainer macht er von seinem gewichtigen Wort bei der Zusammenstellung der Mannschaft Gebrauch, stellt sie nach seinen Ideen auf und will sie darauf ausgerichtet umbauen. Die Pläne sind klar ersichtlich: Joshua Kimmich sieht er im Mittelfeld, Benjamin Pavard in der Innenverteidigung. Auch Müller und Coutinho dürften eher in der Zentrale bleiben.
Flick profiliert sich - entfacht damit aber ein kleines Störfeuer, das die Bedingungen auf dem komplizierten Transfermarkt erschweren könnte. Je dringender der Bedarf bei einem Klub ist, desto höher werden die Preise gesteckt - die von Salihamidzic anvisierten Leihgeschäfte sind bei einem Klub der Größenordnung des FC Bayern derweil eher die Ausnahme.
Man lasse sich "alle Optionen offen", so Salihamidzic; in keiner Personalie sei man allerdings weit vorangeschritten. Man benötige "einen Spieler, der uns jetzt gleich hilft" - aber, so der Bosnier erneut, "unsere Mannschaft zu verstärken, ist nicht einfach."
Der FC Bayern wirkt ab und an uneins
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Mit der Trainerfrage hängen wohl aber auch weitere Personalien zusammen. Umso wichtiger ist es, an einem Strang zu ziehen - das scheint derzeit aber nicht wirklich der Fall zu sein. Für etwas Verwirrung sorgt dabei auch die plötzlich zurückhaltende Herangehensweise von Salihamidzic, der sich nicht in die Karten blicken lassen will. War der Sportdirektor bei Callum Hudson-Odoi und auch im vergangenen Sommer bei Leroy Sané noch etwas aufgeschlossener gegenüber den Pressevertretern, so scheint er aus seinen Fehlern gelernt zu haben und lieber hinter den Kulissen arbeiten zu wollen.
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