Beim Namen Donis Avdijaj denken Fußballfans zurück an ein Protz-Interview, einen demolierten Mercedes und verschwendetes Talent. Dabei galt der Deutsch-Kosovare in der Jugend des FC Schalke 04 als größeres Talent als etwa Leroy Sane. Falsche Entscheidungen brachten ihn nach eigener Aussage vom Weg ab.
Ein wichtiger Fehler sei dabei die Rückkehr zu den Königsblauen nach einer Leihe zu Sturm Graz gewesen. In eineinhalb Jahren in Österreich hatte der inzwischen 23-Jährige überzeugen können und sich so für höhere Aufgaben empfohlen. „Nach meiner Leihe hätte ich nicht zu Schalke zurückgehen, sondern wechseln sollen“, sagt Avdijaj im Rückblick. „Aber ich wollte mich behaupten.“ Dies gelang nach einer Verletzungspause unter Trainer Markus Weinzierl durchaus, der Angreifer näherte sich regelmäßigen Einsatzzeiten. Doch 2017 erfolgte der Wechsel auf der Trainerbank zu Domenico Tedesco, den Avdijaj einschneidend empfindet.
Tedesco Gift für seine Karriere
„Das Konzept wurde zu meinen Ungunsten umgestellt und ich war außen vor“, berichtet der sechsfache kosovarische Nationalspieler. „Viele erfahrenere Kollegen haben mir später gesagt, dass ein neuer, junger Trainer immer erst mal Stärke demonstrieren will und daher solche Entscheidungen trifft.“ Selbst Kapitän Benedikt Höwedes habe das zu spüren bekommen, den Weltmeister sortierte Tedesco aus, er verließ Schalke schweren Herzens. Avdijaj folgte ihm 2018 aus der Tür, für das einstige Nachwuchsjuwel ging es zu Roda Kerkrade, dann zu Trabzonspor und inzwischen zu Heart of Midlothian nach Schottland.
Neuerliche Rückkehr auf Schalke?
„Es ärgert mich total, dass es immer heißt, ich sei sportlich total abgestürzt“, wehrt sich der Angreifer. Immerhin habe er in Trabzon etwa in der Europa League gespielt. Doch auch Avdijaj sieht ein, dass er nicht das meiste aus seiner Karriere herausgeholt hat. Den Anfang nahm die Entwicklung auf Schalke. Dennoch würde er gerne ein weiteres Mal zurückkehren. „Wenn ich jetzt ein, zwei starke Saisons abliefere und die Schalker sagen, sie wollen mich noch mal holen, dann sage ich nicht Nein.“ Die Bundesliga traue er sich problemlos zu, bleibt Avdijaj nach wie vor selbstbewusst.
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