Es ist 14 Monate her, dass Marco Rose den Stürmer Erling Haaland in seine Mannschaft bekam. Im Januar 2019 war Rose Trainer von RB Salzburg, und Haaland wechselte von Molde FK aus Norwegen dorthin. Haaland ist jener Stürmer, der dann als erster Fußballer der Champions-League-Historie in seinen ersten drei Spielen sechs Tore schoss - sowie als erster Fußballer der Bundesliga-Geschichte in seinen ersten beiden Spielen fünf Tore. Er gilt als Katapultstarter, aber unter Rose in Salzburg hat er kaum gespielt. Fünf Kurzeinsätze, 150 Spielminuten und ein mageres Törchen gegen Linz - mehr war da nicht. "Das erste halbe Jahr war nicht so einfach für ihn", erklärte Rose, selbst ein Katapultstarter der Trainerzunft: "Er hat ein paar Wochen gebraucht, um die Spielweise zu adaptieren."
Haaland hat die Spielweise dann recht gut und recht schnell adaptiert, wovon in Salzburg zunächst Roses Nachfolger Jesse Marsch profitiert hat und nach dem Wintertransfer zu Borussia Dortmund der Trainer Lucien Favre. Im Topspiel bei Borussia Mönchengladbach kann Haaland an diesem Samstagabend seinem früheren Trainer nun erstmals im direkten Duell demonstrieren, wie gut er geworden ist. Er wisse doch am besten, wie man diesen Haaland ausschalte, ist Rose jetzt gefragt worden. Rose antwortete, man unterbinde idealerweise bereits jene vorbereitenden Spielzüge, an deren Ende Haaland "meist nur noch seinen Fuß reinhalten muss".
Natürlich wurde Marco Rose auch gefragt, warum er Haaland im vorigen Sommer nicht einfach aus Salzburg mitgebracht hat, aber darauf reagierte der Trainer, als habe man ihn gerade nach dem ersten intergalaktischen Spielertransfer in der Geschichte der Milchstraße gefragt. Ein von Weltklubs umgarntes Jahrhunderttalent an den Niederrhein lotsen zu wollen, erschien Rose absurd, und so antwortete er entwaffnend: "Ich habe mich nicht getraut, ihn anzurufen."
Hätte Rose im Sommer alle verheißungsvollen Salzburger Fußballer nach Mönchengladbach mitgenommen (Haaland/20 Millionen Euro Ablöse, Munas Dabbur/17, Xaver Schlager/15, Hannes Wolf/12, Diadie Samassékou/12, Marin Pongracic/10, Takumi Minamino/8,5), dann wäre die Borussia jetzt klamm. Die Gehälter sowie die internationalen Ambitionen bei jenen Vereinen, zu denen diese Salzburger letztlich gewechselt sind, trennen Gladbach nach wie vor von vielen der europäischen Spitzenklubs. Manager Max Eberl betont zwar, dass man in Dortmund in der Hinrunde beim 0:1 in der Bundesliga sowie beim 1:2 im Pokal zwei Mal "auf Augenhöhe" mitgehalten habe, dass man aber grundsätzlich von Klubs wie Bayern München, RB Leipzig und Dortmund noch "meilenweit" entfernt sei.
Nenhum comentário:
Postar um comentário