Darmstadts Trainer Norbert Meier tauschte im Vergleich zur 1:3-Niederlage auf Schalke zweimal: Niemeyer und Kleinheisler spielten für Fedetskyy (Bank) und Ben-Hatira (Bluterguss am rechten Sprunggelenk). Dagegen verzichtete HSV-Coach Markus Gisdol auf personelle Änderungen und schickte dieselbe Elf ins Rennen wie beim 2:2 gegen Werder Bremen.
Sehr schnell wurde klar, dass sich beide Mannschaften über den Ernst der Lage bewusst waren. Vom Anpfiff weg legten sowohl der HSV als auch die Lilien energisch los. Einsatz und Laufbereitschaft waren zweifellos vorhanden, allerdings auch zahlreiche individuelle Fehler - gerade im Spielaufbau taten sich die Kontrahenten schwer. Das lag einerseits an fehlender Präzision im Spielaufbau, andererseits aber auch an zu wenig Bewegung ohne Ball. Gegen den Ball arbeiteten beide Mannschaften indes durchaus gut.
Unter dem Strich entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell, das mit hohem Tempo und zahlreichen intensiven Zweikämpfen aufwartete. Erste vielversprechende Abschlüsse ließen aber ein wenig auf sich warten: Erst Kleinheisler (15., 24.) und auf der Gegenseite Gregoritsch (20.) sorgten für echte Gefahr.
Nach einer halben Stunde zappelte der Ball schließlich im Netz. Der Treffer entsprang aus einem ruhenden Ball: Im Anschluss an eine Ostrzolek-Ecke bekamen die Südhessen die Situation nicht bereinigt, Holtby bediente Kostic, der anschließend von links exzellent vors Tor flankte. Dort kam Gregoritsch angerauscht und köpfte fulminant in die Maschen zum 1:0.
Kurz darauf hatte die Meier-Elf Pech, als Heller wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu Unrecht von Schiedsrichter Guido Winkmann zurückgepfiffen worden war (32.). Unabhängig davon zeigte der Rückstand Wirkung bei den Lilien, die eine Weile brauchten, um diesen Schock zu verdauen und erst zum Ende des ersten Durchgangs wieder druckvoller wurden.
Rustikale Gangart, Hektik und Emotionalität am Bölle
Häufiges Bild: Auf dem Boden liegende Spieler, hier Hamburgs Jung und Colak.
© imago
Bis auf einen eher harmlosen Abschluss von Colak (44.) brachten die Gastgeber aber nichts zustande, sodass sich am Halbzeitstand nach umkämpften 45 Minuten mit insgesamt 22 Fouls nichts mehr änderte. Rustikal ging es auch nach Wiederanpfiff weiter. Viele Zweikämpfe und viele Unterbrechungen prägten das Bild auf dem Rasen. Hinzu kam, dass gefühlt jeder Pfiff des Unparteiischen lautstark kommentiert wurde.
In Summe entwickelte sich die Begegnung fortan zu einem hektischen und phasenweise recht zerfahrenen Duell. Offensiv ließen beide Parteien mittlerweile viel zu wünschen übrig: Während die Darmstädter meist hilflos nach vorne spielten, verließen sich die Hanseaten etwas zu sehr auf die eigene individuelle Klasse. Der HSV kam so aber zumindest zu weiteren Chancen, die aber weder Müller (65.), Kostic (68., 75.) noch Ostrzolek (86.) nutzen konnten. Letztlich blieb das ohne Konsequenzen für den HSV, der in der Schlussminute die Entscheidung herbeiführte und das in Person von Ostrzolek. Dieser erzielte nach Zuspiel von Sakai in seinem 133. Bundesliga-Spiel sein erstes Tor und nahm so die Spannung aus der Partie.
Beide Mannschaften sind wieder am kommenden Samstag ab 15.30 Uhr gefordert: Darmstadt in Freiburg, der Hamburger SV zu Hause gegen den FC Augsburg.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
SV Darmstadt 98 |
---|
Hamburger SV |
Tore & Karten
Spieldaten
SV Darmstadt 98 | Hamburger SV | |||
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Tore | 0 | : | 2 | Tore |
Torschüsse | 10 | : | 21 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 375 | : | 319 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 249 | : | 209 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 126 | : | 110 | Fehlpässe |
Passquote | 66% | : | 66% | Passquote |
Ballbesitz | 54% | : | 46% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 58% | : | 42% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 16 | : | 24 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 24 | : | 16 | Gefoult worden |
Abseits | 4 | : | 1 | Abseits |
Ecken | 1 | : | 4 | Ecken |
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