sábado, 21 de março de 2020

Mögliches Szenario nach Virologenbefund: Kein Fußball mehr bis 2021

Fortsetzung der laufenden Saison für deutschen Virologen "nicht realistisch". Auch Geisterspiele seien keine Lösung, weil sie die Menschen verleiten würden, sich zu treffen




Schon im April? Vielleicht im Juni? Oder tatsächlich erst 2021? Noch immer hoffen Fußballklubs und -Fans auf ein baldiges Ende der Ligapause, doch die ersten Experten zeichnen längst ein düsteres Bild. Sogar eine Rückkehr zum Spielbetrieb "erst nächstes Jahr" sei gut möglich, sagte nun der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg im NDR.



In Österreich ist der Betrieb in den beiden Profiligen zumindest bis Anfang Mai eingestellt, in der Deutschen Bundesliga offiziell vorerst nur bis mindestens 2. April. Doch diese Frist dürfte noch mehrfach verlängert werden. Immerhin: Die Verschiebung der EM um ein Jahr schafft Platz im Sommer, die englische Premier League hat ihre Pause bereits bis zum 30. April ausgedehnt. Und doch könnten alle Bemühungen angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie am Ende nicht reichen.

Die Krux

Virologe Schmidt-Chanasit hält es schon jetzt für unrealistisch, die Saison zu Ende führen zu können. "Man muss sich davon verabschieden. Selbst wenn es uns nicht so schlimm treffen sollte, heißt das noch lange nicht, dass der Fußball wieder anfangen darf. Denn das würde wieder zu einer deutlichen Verschärfung der Situation führen", sagte der Mediziner und stellte klar: "Wir sprechen hier über einen Zeitraum, der frühestens nächstes Jahr erreicht werden kann."
Für viele Klubs wäre dies ein Horrorszenario, müssen doch trotz fehlender Einnahmen unter anderem die Spieler bezahlt werden. Sportmarketing-Experte Karsten Petry fürchtet Insolvenzen und Konkurse. "Wenn es dabei bleibt, dass alle vertraglichen Pflichten erfüllt werden müssen, dann werden einige Vereine das Ende der Saison – wann auch immer das dann ist – nicht überleben", sagte der Geschäftsführer der Agentur Octagon Deutschland dem SID.

Fast alle Klubs klammern sich derzeit an Geisterspiele als letzte Hoffnung. "Etwa 80 Leute" wären dann nur noch im Stadion, hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund zuletzt vorgerechnet, das wäre "vertretbar". Sogar bei den Fans wächst die Akzeptanz der einstmals so ungeliebten Lösung.



Doch Schmidt-Chanasit sieht auch das anders. "Auch Geisterspiele würden dazu verleiten, dass die Leute zusammen gucken wollen", sagt er. Bei der Rückkehr zur gesellschaftlichen Normalität müssten Spaßveranstaltungen "ganz zum Schluss kommen – gerade die, wo ein Potenzial besteht, dass sich die Leute treffen wollen". Und: Auch weitere Corona-Fälle bei Profis würden Spiele erschweren, wenn nicht sogar unmöglich machen.

Blick nach China

Spannend wird daher der Blick nach China, wo sich die Lage zumindest etwas entspannt hat. Eigentlich wollte die Chinese Super League im April mit rund neunwöchiger Verspätung starten. Am Mittwoch wurde jedoch beim Zweitligisten Meizhou Hakka ein Corona-Fall bekannt – nun droht auch dort eine erneute Verschiebung.
Sollte im Sommer doch gespielt werden, müssen zudem kreative Lösungen her. Die neueste Idee sieht ein Bundesliga-Finale im EM-Format vor, mit festen Austragungsorten in allen Regionen des Landes und mehreren Partien pro Tag. Auch Play-offs etwa um die Meisterschaft oder den Klassenerhalt sind eine mögliche Alternative.
Das alles könnte aber schon bald Makulatur werden, ebenso wie der für den 21. August geplante Beginn der Saison 2020/2021. Denn wenn irgendwann "die Schrauben wieder gelockert" werden, so Schmidt-Chanasit, stünde die Rückkehr des Fußballs eher weit unten auf dem Zettel: "Da gibt es viele Sachen, die früher zu entscheiden sind." (sid, APA, sda, 20.3.2020)

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