quarta-feira, 10 de maio de 2017

Stöger: Darum ist Ancelotti der attraktivste Trainer der Liga


Vergangene Woche kündigte FC-Trainer Peter Stöger im zweiten Teil des Interviews mit t-online.de volles Risiko für Europa an – seine Jungs ließen ein 4:3-Spektakel gegen Werder Bremen folgen. Im dritten Teil des Interviews beantwortet Stöger elf verrückte Fragen -unter anderem sagt er, warum er die Kölner vom Aussehen her an der Spitze sieht.

Stöger schließt ein Engagement als deutscher Nationaltrainer aus. Er erklärt, warum er keine Leseratte ist, dass er gerne nascht und wer aus seiner Sicht der attraktivste Trainer der Liga ist.

► t-online.de: Herr Stöger, mit welchem Bundesliga-Trainer würden Sie gerne tauschen?
Peter Stöger (51): Ich habe sehr, sehr viele Kollegen kennen gelernt, die aus meiner Sicht einen Super-Job machen und vor den ich großen Respekt habe. Es wäre wahrscheinlich interessant, wenn man mit jemanden tauschen würde, der völlig andere Möglichkeiten hat. Dann könnte ich wieder davon profitieren und mir etwas abschauen.
Andere Möglichkeiten hat Carlo Ancelotti bei Bayern. Glauben Sie, dass Ancelotti mehr aus Ihren Jungs rausholen würde?
Er hat eine unglaubliche Erfahrung und mit den weltbesten Kickern gearbeitet. Ich bin nicht so weltfremd, dass sich sage: Aus diesen Jungs könnte keiner mehr rausholen als ich. Dann würde ich mit meiner Arbeit stehen bleiben, das wäre ein Rückschritt. Man muss sich immer hinterfragen.
► Welchen Trainingsgast hätten Sie gerne mal in Köln?
Wenn jetzt ein sehr erfolgreicher Trainer wie Ancelotti kommt und ein bis zwei Wochen das Training mitmacht, dann kann man was mitnehmen, aber das gilt auch für einen Oberliga-Trainer. Auch da kann man Eindrücke sammeln, bei denen man sagt: ‘cool, super Ansatz‘. Über Training, Umgang mit Menschen, da kannst du immer was lernen.
► Werden Sie eher österreichischer oder deutscher Nationaltrainer?
Also wenn überhaupt, dann mit Sicherheit österreichischer. Ich kann zu hundert Prozent ausschließen, dass die Deutschen einen Österreicher zum Bundestrainer machen. Das wäre für Fußball-Deutschland nicht zu ertragen. Einen Österreicher würden sie nicht ernst nehmen. (lacht)
► Was würden Sie machen, wenn heute Schluss wäre mit Fußball?
Heute Abend würde ich trotzdem Champions League schauen (lacht). Ich würde wohl wieder Angebote bekommen – sei es aus der Regionalliga in Österreich oder auch von einer Zeitung, für die ich schreiben könnte. Das habe ich alles schon gemacht und könnte ich mir wieder vorstellen. Oder als Analytiker fürs Fernsehen. Die Ängste, dass ich dann nur rumsitzen würde, hätte ich nicht.
► Was müsste passieren, dass für Sie Schluss ist in Köln?
Ich habe noch bis 2020 Vertrag. Soweit man im Fußball überhaupt etwas ausschließen kann, würde ich ausschließen, dass da etwas dazwischen kommt. Es hat wohl niemand damit gerechnet, dass wir es bis zum Ende meines vierten Jahres schaffen, dass wir aufsteigen und dann dreimal die Klasse halten ohne einmal auf einem Abstiegs-oder Relegationsplatz zu liegen.
Gut Gelaunt: Manager Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger. (Quelle: imago/mika)Gut Gelaunt: Manager Jörg Schmadtke und Trainer Peter Stöger. (Quelle: mika/imago)
► Sie haben mal gesagt, dass sie wenig Sport treiben. Wieso sind Sie nicht dick?
Ein bisschen wird es mit den Genen zu tun haben und ein bisschen damit, dass ich beim Essen aufpasse. Also jetzt nicht wirklich doll. Ich nasche gerne, habe Knabberzeug und Cola vor dem Fernseher dabei. Das ist alles nicht so wahnsinnig gesund. Aber ich esse nicht dreimal am Tag viel und nasche dann noch. Wenn ich nasche, esse ich etwas weniger und wenn ich mehr esse, versuche ich, weniger zu naschen. Das klappt bei mir, da habe ich etwas mehr Glück als andere und bin kein fetter Sack. Aber ich fühle mich nicht fit. Ich leite noch diese Woche den nächsten Versuch ein, mehr zu machen. Joggen finde ich jedoch extrem langweilig. Ich versuche es eher mit Kräftigungsübungen.
► Welches war Ihr Lieblingskinderbuch und wie hat es Sie beeinflusst?
Ich habe schon als Kind wenig Bücher gelesen, das hat sich bis heute nicht verändert. Wenn ich etwas lese, dann sind das Dinge über Teamführung, die mit strategischem Denken zu tun haben. Ich bin also keine Leseratte, ich bin aber auch kein Trainer, der keine Zeitung liest. Ich lese sehr wohl, was über mich und über den Klub geschrieben wird, auch um zu prüfen: Wie sieht man mich? Welche Kritikpunkte gibt es, was ist positiv? Gibt es einen Fingerzeig? Ist da etwas dran, was ich ändern kann?
► Sie sagten, Sie seien kein Typ für die Bravo gewesen. Wer aus der aktuellen Mannschaft wäre dann für ein Bravo-Poster geeignet?
Bei unseren Jungs sind schon viele coole Typen dabei. Unsere Gruppierung kommt im Schnitt echt gut an (lacht). Es sind viele verheiratet, aber wenn sie Junggesellen wären, wären die schon sehr begehrt. Wir sind sportlich nicht die Allerbesten der Liga, aber von der Attraktivität her sind unsere Jungs schon vorne dabei. Das Mannschaftsfoto schaut jedenfalls richtig gut aus. Wenn man den Trainer jetzt noch weglassen würde… (lacht)
Da reicht es also für Europa.

Ja, da wären wir sicher dabei.

User-Voting: Was meinen Sie – welche Bundesliga-Trainer sind attraktiv?


Wer ist denn der attraktivste Trainer der Liga?
Die kann man schwer vergleichen. Wir haben inzwischen wenige, die 50+ sind, sondern sehr viele junge Trainer, wie Julian Nagelsmann. Es geht ja auch darum, was man als Person ausstrahlt und hergibt. Carlo Ancelotti hat beispielsweise eine unglaubliche Ausstrahlung für mich. Das ist kein Zufall, dass der sehr erfolgreich ist.
In seiner Altersklasse ist er dann die Nummer eins?
In seiner und meiner, ja. In Österreich würde man sagen ‘Ancelotti ist vorne, Streich und ich sind Zielfoto‘. 
Haben Sie geheime Talente? Kochen oder singen zum Beispiel, mit denen Sie früher die Mädels beeindrucken konnten?
Nein, sonst hätte ich ja alles ausgespielt (lacht).
► Wenn Sie sich beim Karneval als Bundesliga-Spieler oder Trainer verkleiden müssten, wer wäre das?
Ich bin gerne beim Karneval unterwegs, das macht echt Spaß. Aber ich weiß natürlich auch, was auf uns Spieler und Trainer an Aufmerksamkeit zukommt. Es wäre mal cool, unerkannt zum Karneval zu gehen. Man schätzt das ja auch, erkannt zu werden, sonst würde man ja zu Hause bleiben. Aber man kann dann eben nicht von Kneipe zu Kneipe zu ziehen. Wenn ich mich in Köln als Toni Polster oder Lukas Podolski verkleiden würde, dann würde mir das nicht weiterhelfen (lacht).
► Wird eher Österreich Weltmeister oder der 1. FC Köln Deutscher Meister?
Ich glaube, das ist beides unwahrscheinlich. Für beides sind extrem außergewöhnliche Leistungen notwendig, und dann ist es für mich eher möglich, dass Österreich Weltmeister wird. Einfach, weil es weniger Spiele sind.
T-on line


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