Die Spieler von Hertha BSC waren zuletzt in ganz Europa verstreut. Matheus Cunha urlaubte mit seinem neugeborenen Kind auf Sizilien, Arne Maier genoss mit Freunden die Sonne auf Rhodos, Krzysztof Piatek lag am Pool auf Ibiza, Dodi Lukebakio erkundete Mallorca und Jordan Torunarigha gönnte sich ein "Goldsteak" auf Mykonos. Das alles mit Urlaubsratschlägen von der Deutschen-Fußball-Liga, schließlich hat Corona Europa weiterhin im Griff. Nach vier Wochen Pause müssen die Profis nun zurück an die Arbeit. Bruno Labbadia bittet als einer der ersten Bundesligatrainer, ohne Europapokalspiele vor der Brust, wieder auf den Platz. Am Montag müssen sich die Kicker noch Fitnesstests unterziehen, am Dienstag geht es dann mit dem Ball auf den Platz.
Labbadia wartet auf neue Spieler
Nicht dabei sein werden sieben Profis aus der abgelaufenen Saison, darunter Vedad Ibisevic, Salomon Kalou und Per Skjelbred, sie alle haben Hertha BSC nach dem Ende ihrer Verträge verlassen. Doch neue Gesichter kann Labbadia noch nicht begrüßen. Winterneuzugang Lucas Tousart aus Frankreich ist bislang der einzige Neue. Manager Michael Preetz ist es in den vergangenen Wochen nicht gelungen, neue Transfers einzufädeln. Am Wochenende flammten Gerüchte auf, Inter Mailand und Paris Saint Germain würden sich intensiv mit Matheus Cunha beschäftigen. Der Transfermarkt ist momentan auch wegen Corona unberechenbar. In einigen Ligen wird noch gespielt, vielen Vereinen fehlt es an Kapital. Geduld ist gefragt. Dass die Berliner dank Lars Windhorst keine Geldsorgen haben, hat sich herumgesprochen. So ist es nicht verwunderlich, dass Hertha mit einem dutzend Spieler in Verbindung gebracht wird.
Klinsmanns Einkaufsliste
Julian Draxler (laut transfermarkt.de 24 Millionen Euro wert), Hakan Calhanoglu (Marktwert 15 Millionen Euro), Robin Gosens (MW 20 Millionen Euro), Luka Jovic (MW 32 Millionen Euro), Kevin Trapp (MW 8 Millionen Euro) - was klingt wie die Einkaufsliste von Jürgen Klinsmann, ist das alljährliche Sommerloch des Transfermarktes. Klar ist bislang nur: Hertha sucht einen Torhüter, einen Rechtsverteidiger, einen Mittelfeldspieler, einen Außenangreifer und einen Stürmer. Eigentlich wollte Bruno Labbadia den Kader so früh wie möglich zusammen haben. Das Transferfenster schließt jedoch erst im Oktober. Es wird erwartet, dass der Markt erst spät in Schwung kommen wird. Die Chance also für den Nachwuchs, sich zu zeigen, und den Trainer von sich zu überzeugen.
Dank Corona bleibt es kompliziert
Sorgen um die Hertha muss man sich aber nicht machen. Mit rund 26 Spielern ist der Kader groß genug für die Vorbereitung. Ein Trainingslager hat Hertha nicht geplant. Ins Ausland hätten die Berliner zwar reisen können - das bevorzugte Sommerziel Österreich ist kein Risikogebiet - doch statt Sonne und Alpenpanorama heißt es nun Schenkendorffplatz. Auf dem eigenen Trainingsgelände gibt es, laut Michael Preetz, genug Möglichkeiten sich vorzubereiten. Testspiele wird es natürlich ebenfalls geben, allerdings ist auch da die Organisation nicht einfach. Die Gegner müssen den im deutschen Profifußball angewandten Hygieneregeln mit regelmäßigen Tests folgen. Testspiele gegen Amateurteams sind deshalb ausgeschlossen. Die Berliner suchen deutsche Testspielgegner, die idealerweise aus der Region kommen. Bislang ist noch nicht bekannt, mit wem sich der Big-City Klub messen kann. Rund um den 11. September bestreitet Hertha sein erstes Pflichtspiel im DFB-Pokal bei Eintracht Braunschweig, bis dahin muss das Team fit sein.
TEDi macht die Brust frei
Klar ist, Corona-Tests gehören weiterhin zum Alltag der Profis. Die Spieler wurden vor dem Trainingsstart zweimal getestet und werden auch weiterhin einmal wöchentlich auf das Virus übeprüft. Was zum Trainingsstart ebenfalls auffallen wird, ist die blanke Brust der Hertha. Hauptsponsor TEDi hat sich für rund 3 Millionen Euro aus dem bis 2021 laufenden Vertrag gekauft. Der Discounter hat mit der Corona-Krise zu kämpfen, das Sponsoring für 7,5 Millionen Euro pro Saison wurde zu viel. Hertha sucht also nicht nur Verstärkung auf dem Spielermarkt, sondern auch einen potenten neuen Hauptsponsor. Die Verantwortlichen sollen angeblich von 20 Millionen Euro pro Jahr träumen. Realistisch ist das in diesen Zeiten nicht. Es ist ein schwieriger Sommer auf allen Ebenen für Hertha BSC.
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