Ab Montag dürfen die Schweizer Proficlubs das Training wieder aufnehmen, verlieren aber den Kurzarbeit-Status. Welche Teams starten wann? Eine Übersicht.
Die Zeit mit individuellem Fit halten im «Homeoffice» ist für die Fussballer vorbei. Der Bund und die Liga erlauben den Schweizer Proficlubs reguläres Mannschaftstraining mit Zweikämpfen und Körperkontakt, aber unter strenger Einhaltung sämtlicher Vorschriften des BAG und einem umfassenden Sicherheitskonzept. Aber nicht alle Super- und Challenge Ligisten sind begeistert und schreien «Hurra».
Einige Vereine trainieren nicht. Und das nicht etwa, weil sie keine Lust haben sondern schlicht, weil sie nicht können. Die Liga liess nämlich die Clubverantwortlichen wissen: «Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) teilte unverbindlich mit, dass die Clubs ab dem Moment des Trainingsstarts keine Kurzarbeit mehr geltend machen können.» Heisst: Wer also das Training aufnimmt, bekommt keine Kurzarbeitsentschädigung mehr. Dieses finanzielle Risiko wollen viele Clubs nicht eingehen.
Unter diesen Umständen könne sich der FC Sion kein Training leisten, liess sich Präsident Cristian Constantin letzte Woche in diversen Medien zitieren. Ähnlich äusserte sich auch Christian Binggeli, der sich gegen eine Wiederaufnahme stellt, aber seinen Club auf all Eventualitäten vorbereitet. «Es mussten wichtige und mutige Massnahmen ergriffen werden, um die Bevölkerung vor einer verheerenden Pandemie zu schützen. In einem solchen Kontext hat Fussball keinen Platz», sagte der Xamax-Boss.
Noch genügend Zeit, sich vorzubereiten
Andere Clubverantwortliche (siehe Bildstrecke oben) haben den Trainingsstart nach hinten verschoben oder wollen erst im Lauf der Woche entscheiden. Der veränderte Zeitplan der Swiss Football League macht das möglich. «Da der Wiederbeginn der Meisterschaft auf den 20./21. Juni angesetzt wurde, hat die erste Mannschaft vorgängig genügend Zeit, sich optimal darauf vorzubereiten», begründet Präsident Ancillo Canepa auf der Club-Website die Verschiebung des Trainingsstarts, der am 28. Mai geplant ist. Am 29. Mai wird dann an einer ausserordentlichen GV definitiv über die Wiederaufnahme der Meisterschaft entschieden.
YB, Lugano und der FC Basel haben den Trainingsstart auf den 18. Mai verschoben. Rotblau hat als einer der wenigen Schweizer Vereine für seine Spieler keine Kurzarbeit angemeldet und deshalb hatte der Entscheid des Seco kaum Einfluss auf die Verschiebung um eine Woche. FCB-Captain Valentin Stocker kann es aber kaum erwarten, bald wieder die Fussballschuhe zu schnüren: «Es war für uns Spieler eine sehr lange Zeit ohne Fussball und ohne den persönlichen Kontakt mit den Teamkollegen. Niemand wusste, wie lange die Pause andauert und darum ist die Freude umso grösser, dass wir nun bald wieder zurück auf den Platz dürfen. Wir sind alle hungrig und hoffen natürlich, dass auch der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann.»
St.Gallen und GC sind die Ausnahmen
St. Gallen und GC sind die grossen Ausnahmen. Der Leader der Super League und der Tabellendritte der Challenge League nehmen den Betrieb - den Trainingsbetrieb - am Montag auf. «Wir wollen die Zeit nützen bis es hoffentlich wieder losgeht. Wir haben noch Ambitionen in dieser Saison», sagt Adrian Fetscherin. Zu den finanziellen Folgen sagt der Medienchef der Hoppers zu 20 Minuten. «Das war ein Abwägen zwischen Geld und Sport und GC hat sich für den sportlichen Weg entschieden.»
Auch für FCSG-Präsident Matthias Hüppi spielte der Faktor Zeit eine Rolle, möglichst bald wieder mit dem Training zu beginnen. Man wolle alles dafür tun, um bereit zu sein, sollte die Meisterschaft fortgesetzt werden. Gegenüber den Zeitungen in der CH-Medien-Gruppe sagte der ehemalige TV-Mann: «Wir haben immer betont, dass wir in der Gesellschaft keine Sonderstellung in Anspruch nehmen können.»
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