Philippe Coutinho (27) kommt beim FC Bayern auf keinen grünen Zweig, eine Zusammenarbeit über das Leihgeschäft hinaus gilt als ausgeschlossen. Der frühere Bayern-Profi Giovane Elber (47) glaubt zu wissen, warum sein brasilianischer Landsmann in Deutschland Probleme hat.
"Nach Philippes Ankunft in München hat jeder gehofft, dass er wieder zu dem Spieler werden könnte, der er beim FC Liverpool war. Aber er hatte eine schwierige Saison in Barcelona hinter sich. Ich denke, diese Saison ist ihm noch nicht so richtig aus dem Kopf gegangen", erklärt Elber im Gespräch mit Goal und SPOX.
Coutinho gehöre der Art Fußballer an, die Probleme habe, sich aus mental schwierigen Situationen zu befreien. "Er ist eher jemand, der sich leicht aus der Bahn werfen lässt, wenn es nicht gut läuft. Er ist nicht jemand, der denkt: 'Ich bin Philippe Coutinho und ich werde das jetzt regeln!' Zu meiner Zeit als Profi hatten wir auch ein paar Spieler, die so waren. Roque Santa Cruz zum Beispiel", berichtet der frühere Angreifer.
Coutinho mangele es an "gesunder Wut" und "Selbstvertrauen", um den Spieß umzudrehen und zu alter Stärke zurückzufinden. Stattdessen verkrampfe er und wolle zu viel mit dem Ball machen. "Manchmal muss man den einfachen Pass spielen anstatt in ein schwieriges Dribbling zu gehen oder Beinschüsse zu versuchen. Man muss an die Mannschaft denken und schauen, dass man so wenige Fehler wie möglich macht", sagt Elber.
Coutinho fehlt dem FC Bayern noch einige Wochen
Das Leihgeschäft der Bayern mit dem FC Barcelona läuft noch bis zum Saisonende. Obwohl die Katalanen bereit sind, den ursprünglich vereinbarten Kaufpreis in Höhe von 120 Millionen Euro um mindestens 40 Millionen Euro zu senken, besteht nach Informationen von Goal und SPOX aktuell kein Interesse vonseiten des Rekordmeisters an einer festen Verpflichtung des vor allem in England umworbenen Mittelfeldspielers.
"Es ist schade, wie es aktuell läuft, denn Philippe ist ein großartiger Spieler. Ich weiß nicht, ob man in behalten wird oder nicht. Es stehen aber noch ein paar Spiele aus und im Fußball können sich die Dinge bekanntlich sehr schnell ändern", sagt Elber.
Allerdings dürfte sich Coutinho (neun Tore und acht Vorlagen in 32 Pflichtspielen) kaum noch die Möglichkeit bieten, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Nach einer Operation am Sprunggelenk ist er derzeit zum Zusehen verdammt, macht in der Reha aber zumindest schon Fortschritte und könnte laut Trainer Hansi Flick noch in den letzten Saisonspielen mitwirken.
Elber über Bundesliga-Comeback: "Habe es vermisst"
Am Sonntag geht die Saison für die Münchner mit dem Auswärtsspiel bei Union Berlin (ab 18 Uhr) weiter. "Ich freue mich. All die Wochen ohne Fußball waren seltsam, ich habe es vermisst", sagt Elber. Deutschland habe hinsichtlich der Corona-Krise "sehr gute Arbeit" verrichtet und sei anderen Ländern wie Brasilien "weit voraus". Gleichwohl werde Fußball ohne Zuschauer "nicht dasselbe" sein, meint Elber. "Aber wichtig ist, dass das normale Leben wieder Schritt für Schritt zurückkehrt."
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