Neun Siege, drei Remis, 30 Punkte und eine Tordifferenz von 41:10 - der BVB ist 2019/20 die beste Heimmannschaft der Liga. Ausgerechnet gegen Schalke müssen die Borussen nun wegen der Corona-Pandemie ohne die Vor-Ort-Unterstützung ihrer Fans auskommen. "Es gibt keine Heim- oder Auswärtsspiele in der Art mehr, keinen Vor- und keinen Nachteil", sagte Julian Brandt bei "Sky" und betonte, dass "so vieles von Null los" gehe.
Ähnlich sieht es Lizenzspielerchef Sebastian Kehl, der in der "Welt" vom "ungewöhnlichsten Derby der Geschichte" sprach. Fans sowie deren Emotionen und Begeisterung werde man im Stadion einfach nicht haben, was den Spielern gewiss "sehr stark fehlen" werde. Ungeachtet dieser "schwierigen Zeiten" fordert Kehl jedoch, dass sich die Profis reinhängen, denn: "Wir sind uns der Tatsache sehr bewusst, dass wir auch in diesem Derby etwas schaffen können, was unseren Fans sehr viel bedeutet."
Wie man das am besten schafft, verriet Brandt: Durch "Besinnung auf Basissachen, so wie wir mit dem Fußball angefangen haben als kleine Kinder." Letztlich sei entscheidend, wer mit dieser "Situation am besten umgehen" könne. Die gleiche Meinung vertritt auch Kehl. "Es wird nicht darauf ankommen, wer die größere Qualität im Kader hat, sondern darauf, wem es am besten gelingt, sich auf das Spiel und die ungewohnte Situation einzulassen. Die richtige Einstellung und der richtige Umgang werden entscheidend sein", sagte der ehemalige BVB-Kapitän.
Ohne "richtiges Derby-Gefühl"
So oder so, Brandt ist "froh, dass es wieder losgeht, dass man wieder Fußball spielen darf. Ich habe Bock darauf, es war jetzt eine lange Zeit, in der man nur begrenzt trainieren durfte". Doch der 24-Jährige geht auch davon aus, dass eine wesentliche Sache "für das richtige Derbygefühl" fehlen wird - und zwar die Fans.
Bürki: "Es geht jetzt um das Überleben"
Letztlich geht es aber nicht anders, wie auch Roman Bürki in einem Interview der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA feststellte. Dem 29-Jährigen ist nicht entgangen, dass mit Blick auf den Re-Start die "Akzeptanz bei der breiten Bevölkerung gefühlt markant gesunken" sei. Die Gründe dafür seien vielfältig - unter anderem auch, dass "Teile der Fans den gewählten Weg nicht unterstützen, andere schon. Es geht jetzt aber um das Überleben der Klubs, somit verstehe ich, dass dieser Weg gewählt werden musste."
Bürki war auch daran gelegen, für Verständnis zu werben. "Letztlich wollen wir alle unseren Beruf wieder ausüben - so wie das andere Branchenvertreter auch tun wollen. Und wir sind sachlich betrachtet ja nun wirklich nicht die Ersten, die in Deutschland starten."
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