Am vergangenen Freitag gab Bremens Boss Klaus Filbry im Rahmen einer telefonischen Pressekonferenz Einblicke in die drohenden Verluste durch die Auswirkungen der derzeitigen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. So drohen Werder schlimmstenfalls bis zu 45 Millionen Euro Verlust. Angesichts dieser Daten äußerten sich nun zwei ehemalige Bremer sorgenvoll.
"Seitdem ich vorgestern die Zahlen mitbekommen habe, habe ich einen tüchtigen Schreck bekommen. Da müssen wir uns alle, die Werder Bremen lieben, große Sorgen machen", meinte der ehemalige Manager des SVW, Willi Lemke, am Sonntag in der TV-Sendung "buten un binnen" bei Radio Bremen. Besorgt äußerte sich auch Rune Bratseth, der als Abwehrspieler zwischen 1987 und 1994 für Werder gespielt hatte und zwei Meistertitel, zwei Pokalsiege und den Triumph im Europapokal der Pokalsieger mit Bremen hatte feiern können.
"Ich glaube, dass Werder mit seinen wirtschaftlichen Problemen in der Bundesliga nicht alleine ist. Bei diesem Thema geht es zwar nicht um Menschenleben, aber um Arbeitsplätze und eine lange Geschichte, das ist dramatisch genug", meinte der 59-jährige Norweger, der zudem hoffe, dass die Bundesliga weiterspielen könne, "damit die Einnahmen für Werder und die anderen Klubs wieder sprudeln."
Lemke: Spieler statt Fans in die Pflicht nehmen
Lemke richtete neben sorgenvollen zugleich aber auch mahnende Worte an Werder und die gesamte Fußballbranche. So sollten die derzeitigen Probleme nicht auf die Fans abgewälzt werden, zum Beispiel dadurch, nun für nicht genutzte Eintrittskarten dennoch bezahlen zu müssen. "Wenn es darum geht, dass die Zuschauer auf ihre Eintrittskarten, die sie schon bezahlt haben, verzichten sollen, dann ist es das falsche Signal und unangemessen", so der 73-Jährige. "Also bevor ich einem Studenten oder Rentner sage: 'Kannst du mal die 15 oder 20 Euro zurückgeben, damit wir den Laden hier am Laufen halten?', würde ich erstmal bei denen anfangen, die das ganz große Geld verdienen."
Lemke erneuerte zudem seine Forderung, bei einem Neustart der Bundesliga die Geisterspiele kostenlos im TV zu zeigen; gerade auch, um zu verhindern, dass sich viele Fans bei Besitzern eines Pay-TV-Zugangs versammelten und so die derzeit geltenden Kontaktsperren umgingen. Denn das werde "zu Infektionen führen", meinte Lemke, der für seine Idee auch Zuspruch von Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß erhalten hatte.
Nenhum comentário:
Postar um comentário