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Alexander Nübel wechselt im Sommer vom FC Schalke 04 zum FC Bayern
Nach monatelangen Spekulationen besteht seit Samstag endlich Klarheit: Alexander Nübel verlässt im Sommer den FC Schalke 04 und wechselt zum FC Bayern München. Doch welche Folgen hat der Transfer für die beteiligten Parteien?
Das bedeutet der Wechsel für Alexander Nübel
Alexander Nübel lässt sich mit dem Wechsel nach München auf einen gefährlichen Poker ein. Nach gerade einmal 35 Bundesligaspielen traut sich der Youngster einen Wettstreit mit dem viermaligen Welttorhüter Manuel Neuer zu. Ausgang ungewiss.
In der Rückrunde droht ihm nach seiner Wechsel-Ankündigung die Bank, sein Kapitänsamt bei den Königsblauen ist er bereits los. Beim FC Bayern dürfte er mit großer Gewissheit zunächst die Nummer Zwei sein.
Zwar kann Nübel in München tagtäglich mit einigen der besten Spieler der Welt trainieren. Inwiefern dies aber regelmäßige Spielzeit, die er in Gelsenkirchen zweifelsfrei erhalten hätte, kompensieren kann, ist fraglich.
Von einer festen Arbeitsteilung mit seinem künftigen Stellvertreter hält Neuer nämlich nichts. Nach Informationen der "Sport Bild" lehnte er eine interne Absprache, die Nübel schon 2020/2021 insgesamt 15 Pflichtspieleinsätze garantiert hätte, zuletzt ab.
Das bedeutet der Wechsel für den FC Bayern
Für den FC Bayern ist die Verpflichtung von Alexander Nübel ein Coup - noch dazu einer mit überschaubarem Risiko. Finanziell macht der Rekordmeister ein hervorragendes Geschäft. Angeblich verdient der Schlussmann in München lediglich 5,5 Millionen Euro pro Saison - Schalke hatte anscheinend mehr geboten.
Im Gegenzug erhalten die Münchner einen Spieler, der allem Anschein nach zumindest des Potenzial hätte, um Manuel Neuer zu beerben. Anders als bei Franck Ribéry und Arjen Robben steht für den inzwischen auch schon 33-jährigen Neuer ab dem Sommer also ein potenzieller Nachfolger in den Startlöchern.
Dass Duelle unter Torhüter manchmal eine ganz eigene Dynamik entwickeln können, hat der heftige Streit zwischen Neuer und DFB-Kollege Marc-André ter Stegen gezeigt. Ähnlicher Ärger ist nun auch in München nicht ausgeschlossen.
Wie die "Sport Bild" erfahren haben will, könnte der Nübel-Transfer Neuers Vertragsverlängerung, die zuletzt als reine Formsache galt, erschweren.
Ein großer Verlierer kommt sodann aus dem eigenen Nachwuchs. Eigengewächs Christian Früchtl wird durch die Nübel-Verpflichtung nahezu komplett um seine Perspektive an der Isar gebracht. Sven Ulreich, die bisherige Nummer Zwei, wollte ohnehin weg.
Das bedeutet der Wechsel für den FC Schalke 04
Für seinen derzeitigen Klub bedeutet der Verlust der etatmäßigen Nummer Eins auf den ersten Blick nur Nachteile: Der FC Schalke verliert eines der größten Torhüter-Talente der Liga und bekommt dafür noch nicht einmal eine Ablöse.
Nach Manuel Neuer und Leon Goretzka geht abermals ein junger Spieler, der in Gelsenkirchen eine Ära hätte prägen können und der nun ausgerechnet die ungeliebten Münchner verstärken wird.
Zudem stellt die Personalie Trainer David Wagner vor eine große Herausforderung. Setzt er Nübel auf die Bank und vertraut in der Rückrunde komplett auf den unerfahrenen Markus Schubert? Oder baut er weiter auf seinen Stammkeeper und riskiert damit den Unmut der Fans?
Noch hält sich Wagner bedeckt. Das richtige Feingefühl gegenüber allen Beteiligten könnte nun das Zünglein an der Waage werden, das letztlich darüber entscheidet, ob Schalke auf Europa-Kurs bleibt.
Personell sind die Knappen allerdings schon gewappnet. Stellvertreter Markus Schubert hat seinen Job nach Nübels Rot-Sperre bislang zuverlässig erledigt. Im Sommer kommt in Person von Ralf Fährmann zudem ein gestandener Bundesliga-Torhüter aus Norwich zurück.
Jonas Hofmann
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