Der FC Chelsea will David Alaba - und das schon im Winter, heißt es von der Insel. Die Blues würden für den FCB-Verteidiger tief in die Tasche greifen. Allerdings wird der aktuell beim Rekordmeister mehr denn je gebraucht. Das Transfergerücht im Check.
Der Poker um David Alaba ist eröffnet: Das Bayern-Eigengewächs steht in München noch bis Sommer 2021 unter Vertrag. Spätestens nach Ende der aktuellen Saison wird man beim Rekordmeister Nägel mit Köpfen machen wollen und mit Alaba verlängern - oder ihn für eine hohe Ablöse verkaufen (müssen).
Der FC Barcelona gilt dabei seit jeher als hochinteressiert, ist derzeit mit Jordi Alba und Junior Firpo hinten links aber gut aufgestellt. Doch am Österrreicher sind naturgemäß mehrere Klubs interessiert, schließlich gehört er auf seiner Position seit Jahren zu den besten der Welt. Dazu kommt, dass Alaba aktuell auch in der Innenverteidigung glänzt, was seinen Wert noch einmal nach oben schraubt.
Alaba lässt Zukunft offen
Zuletzt betonte der 27-Jährige, dass er sich durchaus vorstellen könne zu verlängern, aber auch einen Wechsel in Betracht ziehe."Ich kann mir beides vorstellen: Hier zu bleiben oder auch mal einen anderen Weg einzuschlagen", sagte er Mitte Dezember gegenüber Sport 1. Wie die Sportbild berichtet hat, fordert Alaba bei einer Verlängerung ein stattliches Salär, das in den Sphären der Topverdiener in München schweben soll. Heißt: rund 15 Millionen Euro im Jahr sollen es sein.
In Anbetracht seiner Identifikation mit dem Klub, den konstant guten Leistungen und seiner Flexibilität, werden die Verantwortlichen beim FCB mit Sicherheit vieles versuchen, um Alaba von einer Vertragsverlängerung zu überzeugen. Aus Klub-Sicht hat der FCB immerhin den Trump Alphonso Davies in der Hand, der in der Hinrunde als Linksverteidiger überzeugte. Mit Lucas Hernandez steht ein weiterer Linksfuß im Kader, der sowohl innen als auch links verteidigen kann. Am Ende wird wohl dennoch der Österrreicher selbst entscheiden müssen, wo er sich in Zukunft sieht.
Das Spielerprofil von David Alaba:
Position | LV/IV |
Alter | 27 |
Marktwert | 65 Mio. Euro |
Vertragslaufzeit | 30.06.2021 |
Pflichtspiele für den FCB | 361 |
Scorerpunkte | 77 |
(Marktwert laut transfermarkt.de)
Gerücht: Chelsea wagt 70-Millionen-Euro-Vorstoß im Winter
Eine Möglichkeit ist dabei auch ein Wechsel in die finanzkräftige Premier League. Dort soll nun mit dem FC Chelsea ein Topklub einen Vorstoß wagen. Die Blues sollen sogar versuchen, Alaba noch in diesem Winter an die Stamford Bridge zu locken. Einem Gerücht der Sun und dem Daily Mirror zufolge bietet Chelsea gut 70 Millionen Euro Ablöse.
Beim Team von Trainer Frank Lampard sind die Ketten der Transfersperre gelöst - dementsprechend will man in London kräftig in den Kader investieren. Jadon Sancho wird ebenfalls mit Chelsea in Verbindung gebracht. Gerade auf der Linksverteidiger-Position sieht man sich bei den Blues nicht optimal besetzt. Marcos Alonso und Emerson - die beiden etatmäßigen Spieler für diese Position - spielen derzeit außer Form. Zuletzt musste sogar Kapitän Cesar Azpilicueta aushelfen. Der Spanier ist eigentlich auf der rechten Seite zuhause.
Transfergerücht Check: Vorsicht bei den Quellen - Flick erklärt Alaba für unverkäuflich
Aus der Chelsea-Perspektive scheint ein Vorstoß bei Alaba deshalb nur logisch zu sein. Der Österreicher könnte mit einem Schlag die Probleme hinten links lösen und wäre auch eine Option für die Innenverteidigung. Hin und wieder setzt Lampard in der Abwehr auf eine Dreierkette, in der Alaba prädestiniert für den linken Part wäre. Mit 27 Jahren ist Alaba dabei im besten Fußballer-Alter.
Klingt das Gerücht auch Blues-Sicht schlüssig und logisch, wäre es dennoch schon sehr überraschend, sollte man beim FC Bayern dem Angebot nachgeben. Zwar sind 70 Millionen Euro bei noch eineinhalb Jahren eine ordentliche Ablöse - aber wiederum kein "unmoralisches Angebot", bei dem man in München sofort schwach werden müsste.
Blickt man auf die derzeitige Kader-Situation, ist ein Winter-Wechsel nahezu ausgeschlossen. Alaba wird in der Innenverteidigung gebraucht, weil Niklas Süle (bis Ende der Saison) und Lucas Hernandez (Rückkehr möglicherweise im Februar) ausfallen. Bleiben Jerome Boateng (der mit einem Arsenal-Wechsel in Verbindung gebracht wird) und Benjamin Pavard als weitere Optionen für die Innenverteidigung. Zudem kann man nicht darauf vertrauen, dass der 19-jährige Davies in seiner ersten Saison konstant auf Topniveau jedes Spiel bestreiten kann. Alaba bleibt so auch wichtig als Linksverteidiger.
Passend dazu ist die Aussage von Trainer Hansi Flick. Angesprochen auf das angebliche Chelsea-Interesse erklärte er Alaba für unverkäuflich.
Klare Ansage von Flick Richtung @ChelseaFC ! @David_Alaba unverkäuflich! @SkySportNewsHD @SkySportDE @FCBayern
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Generelle Vorsicht ist auch geboten bei den Quellen des Transfergerüchts: Sowohl das Boulevardblatt Sun als auch der Daily Mirror gelten als nicht sehr seriös und vertrauenswürdig. Häufig wird bei diesen Blättern jeder noch so kleine Schnipsel aufgenommen und aufgebauscht. In der aktuellen Phase des Transferfensters umso mehr.
Fazit:
Betrachtet man das Gerücht auf seine Schlüssigkeit, würde ein Vorstoß von Chelsea durchaus Sinn machen. Auch die gebotene Summe (70 Mio. €) wäre marktgerecht, aber keinesfalls übertrieben hoch. Einzig der Fakt, dass Alaba noch bis 2021 in München unter Vertrag steht, macht einen Wechsel im Winter äußerst unwahrscheinlich. Warum sollte man beim FCB zur Saisonhälfte einen Leistungsträger ohne Not abgeben. Der deutsche Rekordmeister wird vielmehr bis zum Sommer abwarten, wie sich Alaba entscheidet - ein Verkauf zu einem marktgerechten Preis (um eben jene 70 Millionen Euro) wird dann immer noch möglich sein.
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