Wenn der FC Luzern am Samstag (19 Uhr) in Basel das letzte Saisonspiel bestreitet, steht der 21-jährige Mittelfeldmann Idriz Voca im 17. Match unter Gerardo Seoane zum 17. Mal in der Startelf.
Mehrere junge Spieler haben sich in diesem Frühjahr unter Gerardo Seoane präsentieren können. Der Ex-U21-Trainer kennt die Luzerner Talente bestens – und setzt wie bislang kein anderer FCL-Coach vor ihm auf Eigengewächse in der obersten Liga. Fast alle begabten Jungprofis haben auf sich aufmerksam gemacht: Ruben Vargas (19), Stefan Knezevic (21), Yannick Schmid (23) und Silvan Sidler (19) – oder zuletzt Filip Ugrinic (19), der nach längerer Durststrecke am letzten Sonntag zu Hause gegen GC (1:1) in einem rund halbstündigen Teileinsatz in Erscheinung getreten ist.
Am meisten von allen FCL-Youngsters ist Idriz Voca aufgefallen. Der am Dienstag 21 Jahre alt gewordene Stansstader gehört neben dem Sachsler Jonas Omlin (24), der nach 15 Monaten im Luzern-Tor schon ein Hauptleistungsträger ist, zu den wertvollsten Profis aus dem eigenen Nachwuchs. Voca verblüfft mit seiner Ballkontrolle, der Spielauslösung und nicht zuletzt damit, wie er das gegnerische Spiel lesen und unterbinden kann. Er erinnert in seiner Spielweise an Sergio Busquets vom FC Barcelona. Dieser ist auch Vocas grosses Vorbild, offenbar kann er vom über 100-fachen spanischen Internationalen und Weltmeister von 2010 vieles abschauen und übernehmen.
Beim FCL wurde Voca von Ratinho entdeckt
Im defensiven Mittelfeld hilft Voca sicher auch sein klarer und unaufgeregter Charakter. «Auf und neben dem Platz muss viel geschehen, dass ich die Fassung verliere», sagt der im FCL ausgebildete Kaufmann. Angefangen zu kicken hat er im zarten Alter von 6 Jahren dank seines Vaters, der die kleinsten Junioren beim FC Hergiswil trainierte. Bis heute gehört der aus dem Kosovo stammende Papa zu den grössten Förderern. Die Eltern sind fast an jedem Match des Filius im Stadion, ob zu Hause oder auswärts.
Für den FCL wurde Idriz Voca von Ratinho entdeckt. «Mein Hergiswiler Klubkollege Mauro Bender, der heute für Cham spielt, nahm mich mit in die Luzerner Fussballschule. Danach holte uns Ratinho zum FCL», erzählt der Nidwaldner. Der Brasilianer war damals U17-Trainer, Kontakt zum deutschen Meister von 1998 mit Kaiserslautern hat Voca heute nicht mehr. Voca wechselte in die Luzerner U12. In der U15 und der U18 spielte er unter Gerardo Seoane. Dieser ist bis heute sein Hauptförderer. Während Voca mit dem Ball je länger, je mehr per du ist, spricht er den Trainer immer noch mit «Sie, Herr Seoane» an. «Ich bin daran gewöhnt», begründet er. «Er ist eine Respektperson.»
Dank professioneller Einstellung durchgespielt
Die bisher 16 Spiele unter Seoane hat er bis auf elf Minuten in Zürich gegen GC (2:1-Sieg) alle durchgespielt. Selbst Seoane ist überrascht, wie schnell sich der Mittelfeldspieler an den Rhythmus der Super League gewöhnt hat. «Idriz zeigt absolut keinen Leistungsabfall», stellt er aufgrund von gesammelten elektronischen Daten fest. Seoane lobt Voca für die Einstellung: «Der Bursche zeigt einfach, dass er professionell lebt und alles dafür tut, um den Platz zu verteidigen.» Durch den bevorstehenden Wechsel von Hekuran Kryeziu zum FC Zürich könnte Idriz Voca in der internen Hierarchie aufsteigen und dessen Platz als Führungsspieler erben. Über Kryeziu berichtet Voca nur Gutes: «Super, wie er mich im März im Kosovo-Nationalteam integriert hat.»
Voca freut sich auf das letzte Saisonspiel in Basel. Dann gibt’s Ferien. Bevor es am 13. Juni beim FCL wieder losgeht, spielt er für den Kosovo erneut Testpartien.
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