Bayern hat nach einem 1:0-Erfolg in Bremen zum achten Mal in Folge die Meisterschaft geholt. Die Münchner taten sich im ersten Abschnitt gegen bissige und defensivstarke Gastgeber schwer, nutzten kurz vor der Pause aber eine der wenigen Chancen zur Führung. In Durchgang zwei spielte die Flick-Elf nicht mehr im höchsten Gang, gab die Spielkontrolle aber zunächst nicht aus der Hand - erst in Unterzahl und ganz spät wurde es noch einmal knifflig.
Bremens Trainer Florian Kohfeldt brachte nach dem fulminanten 5:1-Auswärtssieg in Paderborn Friedl und Bittencourt für Augustinsson (muskuläre Probleme) und Sargent.
Bayerns Coach Hansi Flick hatte im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Gladbach vier Neue an Bord: Davies, Coman sowie Müller und Lewandowski jeweils nach abgelaufener Gelbsperre rückten für Hernandez, Cuisance, Perisic und Zirkzee ins Team.
Die Bayern schienen Bremen vom Anpfiff weg überrollen zu wollen und schnürten den Gegner in den ersten Minuten in dessen eigener Hälfte ein. Die Gastgeber hatten Mühe, sich gegen das Tempo und die Technik des Rekordmeisters zu behaupten - so manches mal half neben konzentriertem Zweikampfverhalten zu Beginn auch das im letzten Drittel noch zu ungenaue Spiel der Flick-Elf.
Nadelstiche setzen war das von Kohfeldt an seine Schützlinge vorgegebene Motto. Dies gelang erstmnals Bittencourt und Gebre Selassie (9.). Mit großer Präsenz in den Zweikämpfen und voller Einsatzfreude bot der SVW dem Favoriten in der Folge stark Paroli, verengte die Räume und störte das Kombinationsspiel der Münchner effektiv. Zwingende Chancen des FCB blieben Fehlanzeige, lediglich Coman näherte sich zweimal dem Tor an (12., 23.).
Bremen rackert, Bayern verstrickt sich und Davies hat Glück
Und Werder? Zeigte sich mit einsetzendem Regen auch offensiv: Eggesteins Flachschuss rauschte knapp vorbei (18.). Wenig später zeigte sich Davies vom Biss des Gegners genervt und hatte Glück, dass er nach Zweikampf mit Bittencourt nur Gelb sah (19.).
Bis zum Kabinengang arbeitete die Flick-Elf an ihrer Ballbesitzquote, fand aber kaum ein Mittel gegen die kompakte Defensive um Moisander - ein ums andere Mal verstrickte sich der Rekordmeister im Abwehrnetz des Gegners, dessen Offensivgeist allerdings mehr und mehr erlahmte.
Lewandowski veredelt Boatengs Zuspiel
Der FCB blieb am Drücker - und kurz vor dem Wechsel war es soweit: Boateng chippte den Ball über die Bremer Abwehr hinweg auf den im richtigen Moment gestarteten Lewandowski, der mit der Brust annahm und aus halbrechter Position aus elf Metern an Pavlenka vorbei die Pausenführung erzielte (43.).
Langkamp ersetzte bei Werder mit Wiederanpfiff für den mit vier Gelben Karten vorbelasteten Vogt. Die Münchner ließen es etwas gemächlicher angehen und den Ball zirkulieren, spielten nicht mit Nachdruck auf das Tor der Bremer, deren vereinzelte Konteransätze verpufften.
Die Dominanz des Rekordmeisters war groß, die Kohfeldt-Elf fand kaum Entlastung. Lewandowski stand bei seinem erfolgreichen Abschluss im Abseits (55.), bei seinem Flugkopfball fehlte es dem Polen nach Müllers präziser Flanke ungewohnterweise etwas an der Einschätzung (60.).
Neuers famose Parade verhindert den Ausgleich
Kohfeldt brachte frische Offensivkräfte, Sargent und Bartels ersetzten Rashica und Bittencourt (62.). Zunächst aber änderte sich wenig, Werders Angriffsspiel blieb vorerst noch Stückwerk.
Die Kräfteverhältnisse änderten sich erst nach Davies' Ampelkarte (79.). Coman verpasste noch die Vorentscheidung (81.), mit Füllkrug und dann auch noch Pizarro baute Bremen Druck auf - und stand dicht vor dem Ausgleich: Bartels flankte, Osako verlängerte per Kopf aufs linke Eck. Neuers Hand schnellte raus und der Nationalkeeper lenkte den Ball ab und verhinderte, dass Pizarro die Kugel über die Linie drückte (90.).
Nach vier Minuten Nachspielzeit war es soweit: Die Bayern rissen die Arme hoch und jubelten über ihren achten Titel in Folge.
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