Behielt in der Nachspielzeit die Nerven: Reals Cristiano Ronaldo traf zum erlösenden 1:3, durch das Madrid ins Halbfinale einzog.
Reals Trainer Zinédine Zidane tauschte nach dem 1:1 im Derby gegen Atletico viermal Personal in seiner Startelf aus: Der gesperrte Ramos (3. Gelbe Karte), Vazquez, Kovacic und Asensio (alle Bank) wurden durch Casemiro, Modric und Isco vertreten. Außerdem gab der Ex-Frankfurter Vallejo sein Debüt in der Champions League.
Juves Coach Massimiliano Allegri nahm im Vergleich zum 4:2-Sieg bei Benevento Calciosogar sieben Veränderungen vor: Szczesny, Lichtsteiner, Rugani, Marchisio, Cuadrado (alle Bank) und der gesperrten Dybala (Gelb-Rote Karte) machten Platz für Buffon, de Sciglio, Chiellini, Khedira, Costa, Higuain und Mandzukic.
Mandzukic trifft früh
Real und Cheftrainer Zidane hatten sich vorgenommen, das Rückspiel trotz des beruhigenden Hinspiel-Ergebnisses hochmotiviert anzugehen. Tatsächlich deuteten die Hausherren in den ersten Spielmomenten ein aggressives Pressing an - doch mit der ersten Chance ging Juventus in Führung. Die Gäste eroberten den Ball in der gegnerischen Hälfte und schalteten blitzschnell um. Khedira flankte von rechts und fand Mandzukic, der freistehend per Kopf nach nicht einmal zwei Minuten zum 1:0 traf (2.). Nur wenige Sekunden später hätte Costa beinahe nachgelegt, Marcelo blockte im letzten Moment (3.).
Turin witterte nun seine Chance und brannte bei phasenweise bis zu 70 Prozent Ballbesitz ein Offensivfeuerwerk ab. Die Gäste suchten vor allem den Weg über den rechten Flügel, wie in der siebten Minute, als Higuain nach Costa-Vorarbeit zweimal aus kurzer Distanz scheiterte. Carvajal rettete nach 14 Minuten wenige Meter vor dem Tor mit maximalem Risiko und hätte beinahe ein Eigentor produziert. Nach der folgenden Ecke brachte Mandzukic freistehend vor Navas den Ball nicht im Tor unter (15.).
Real kriegt die Partie unter Kontrolle
Auch Real kam zu Chancen, nach zehn Minuten ließ Bale zweimal das 1:1 liegen. In der 14. Minute fand Iscos Treffer aufgrund von Abseits keine Anerkennung. Ab der 20. Minute gelang es Madrid dann, das Spiel komplett zu beruhigen und besser in den Griff zu bekommen. Mit mehr Ballbesitz hielten die Spanier Juventus vom Strafraum fern. Turin kämpfte im Mittelfeld um Zugriff, stieß in dieser Phase entsprechend nur noch selten ins Angriffsdrittel vor. Marcelo (30.), Kroos (32.) und Isco (32., 33.) verpassten in der besten Phase der Zidane-Elf das 1:1.
Stattdessen schlug Juventus, das früh im Spiel bereits De Sciglio verletzungsbedingt gegen Lichtsteiner austauschen musste, zu. Eine Flanke des eingewechselten Schweizers fand erneut Mandzukic, der Carvajal und Navas schlecht aussehen ließ und per Kopf auf 2:0 stellte (37.). Mit dem Pausenpfiff hätte Varane beinahe den Anschlusstreffer erzielt, köpfte aber an die Latte (45.+2).
Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf: Matuidi zum 3:0 für Turin
Zidane reagierte zur Pause und brachte mit Vazquez und Asensio zwei neue Akteure. Madrid, das nun mit einem verstärkten Flügelspiel auftrat, erspielte sich allerdings ebenso wenig Chancen wie Juventus. Einzig Ronaldo (58.) und Higuain (59.) kamen zu Torschüssen von der jeweiligen Strafraumkante.
In der 61. Minute sorgte ein Navas-Patzer jedoch für den nächsten Schockmoment für die Madrilenen. Dem Keeper rutschte eine Costa-Flanke durch die Finger. Matuidi schnappte sich die Kugel und stocherte sie zum 3:0 über die Linie.
Nun stand alles auf Anfang: Real musste ein Tor erzielen, zugleich aber höllisch aufpassen, dass Juventus nicht der vierte Streich gelang, da sonst zwei Tore der Zidane-Elf nötig gewesen wären. Doch die Hausherren befanden sich im Vorwärtsgang und erhöhten die Schlagzahl. Asensio (69.), Isco (79.), Varane (79.) und Ronaldo (86.) hatten beste Chance auf das 1:3. Pjanic (74.) und Chiellini (80.) klärten außerdem in höchster Not und brachten dabei das eigene Gehäuse in Gefahr.
Dramatik pur: Buffon fliegt - Ronaldo trifft
Die Partie steuerte auf die Verlängerung zu - doch dann war die dritte Minute der Nachspielzeit gekommen. Kroos flankte vor das Tor, Ronaldo legte den Ball für den freien Vazquez ab, der von Benatia gefoult wurde. Zwar hatte der Verteidiger auch das Spielgerät getroffen, der Elfmeterpfiff ging jedoch in Ordnung. Die Emotionen kochten nun hoch. Schiedsrichter Oliver wurde von wütenden Turinern bestürmt. Buffon flog wegen Schiedsrichter-Beleidigung mit Rot vom Feld - die Ausführung des Strafstoßes zog sich nun hin, da Ersatztorhüter Szczesny für Higuain eingewechselt werden musste. So wurde der Strafstoß erst in der siebten Minuten der Nachspielzeit von Ronaldo ausgeführt, der die Kugel trocken und unhaltbar zum 1:3 ins Netz und damit Real ins Halbfinale schoss.
Real ist am Sonntagabend (20.45 Uhr) beim FC Malaga zu Gast, Juventus empfängt bereits am Nachmittag (15 Uhr) Sampdoria Genua. Die zwei Halbfinalpaarungen werden am Freitag in Nyon ausgelost.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
Real Madrid |
---|
Juventus Turin |
Tore & Karten
Rote Karten
|
---|
Gelbe Karten
|
Real Madrid:
Carvajal
(4. Gelbe Karte)
,
Marcelo
(1.)
,
Cristiano Ronaldo
(2.)
Juventus:
Pjanic
(4. Gelbe Karte)
,
Mandzukic
(2.)
,
Lichtsteiner
(1.)
,
Alex Sandro
(3., gesperrt)
,
Douglas Costa
(1.)
,
Benatia
(4.)
|
Spieldaten
Real Madrid | Juventus Turin | |||
---|---|---|---|---|
Tore | 1 | : | 3 | Tore |
Torschüsse | 18 | : | 11 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 614 | : | 388 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 556 | : | 318 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 58 | : | 70 | Fehlpässe |
Passquote | 91% | : | 82% | Passquote |
Ballbesitz | 62% | : | 38% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 57% | : | 43% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 8 | : | 20 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 20 | : | 8 | Gefoult worden |
Abseits | 4 | : | 2 | Abseits |
Ecken | 7 | : | 3 | Ecken |
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