Wer ersetzt Michy Batshuayi bei Borussia Dortmund?
Der Ausfall von Stoßstürmer Michy Batshuayi trifft Borussia Dortmund im Saison-Endspurt der Bundesliga hart. Vier Akteure könnten die Position des Belgiers beim BVB übernehmen, eine Idealbesetzung ist keiner von ihnen. weltfussball gibt einen Überblick.
Option 1: Alexander Isak
Nominell ist der 18-Jährige die einzige echte Alternative für die Mittelstürmerposition im Kader des BVB. Mehrfach ließ der im Januar 2017 mit dem Ruf des Mega-Talents gekommene Youngster in seinen inzwischen fast anderthalb Jahren in Dortmund sein Talent aufblitzen - mehr bislang jedoch zum Leidwesen von Spieler und Klub (noch) nicht.
Magere zwei Tore in 15 Pflichtspielen stehen für Isak im schwarzgelben Trikot zu Buche. Bei einigen Einsätzen zu Beginn des Jahres konnte er sich nicht als echte Alternative empfehlen.
Zwar engagiert, aber sehr glücklos präsentierte sich der "neue Ibrahimovic" damals, vergab einige aussichtsreiche Tormöglichkeiten. Ohnehin zweifelt man in Dortmund an seiner Durchsetzungsfähigkeit, für die Bundesliga wirkt der 1,90-Meter-Schlaks nicht robust genug.
Zuletzt war der Angreifer deswegen nahezu komplett außen vor. Fünfmal in den letzten sechs Ligapartien schaffte er es nicht in den Dortmunder Kader. Beim blamablen 0:6 in München saß Isak 90 Minuten auf der Bank.
Dass die Verletzung Batshuayis den Schweden in die Stammelf spült, ist angesichts dieser Zahlen äußerst unwahrscheinlich. Der ein oder andere Joker-Einsatz dürfte im Kampf um die Champions League das höchste der Gefühle für Isak sein.
Option 2: André Schürrle
Trotz aller Tiefschläge für das Team gehört der Weltmeister zu den Gewinnern des BVB in der Rückrunde. Schürrle blieb erstmals in seiner Dortmunder Zeit über einen längeren Zeitraum von größeren Verletzungen verschont, überzeugte im Kalenderjahr 2018 mit immerhin fünf Torbeteiligungen und einigen ordentlichen Auftritten.
Trainer Peter Stöger ist grundsätzlich überzeugt vom 27-Jährigen. "Meine Aufgabe ist, ihm Vertrauen zu geben, damit er wieder auf dem Level andocken kann, auf dem er schon einmal war", beschrieb der umstritten Coach seinen Umgang mit dem Sorgenkind.
Im Revierderby bei Schalke 04 gehörte Schürrle in einer schwachen Dortmunder Mannschaft nach seiner Einwechslung zur Pause noch zu den Besseren.
Nicht nur deswegen ist der frühere Wolfsburger ein ernsthafter, wenn nicht sogar der aussichtsreichste Kandidat, um Batshuayi zu ersetzen. Vor allem seine Abschlussstärke spricht für Schürrle, der allerdings kein echter Strafraumstürmer ist und dem das körperliche Element in Batshuayis Spiel weitgehend abgeht.
Option 3: Andrey Yarmolenko
Etwas anders sieht das bei Andrey Yarmolenko aus. Der Ukrainer ist mit seinen 1,90 Meter und seiner bulligen Statur durchaus eine beeindruckende physische Erscheinung, gilt zudem als listiger Zweikämpfer.
Bisher blieb der aus Kiew gekommene Flügelstürmer in seiner Premierensaison in Dortmund allerdings den Beweis schuldig, auf höchstem Niveau genügend Torgefahr entwickeln zu können. Wettbewerbsübergreifend sechs Treffer stehen zahlreichen teils kläglich vergebenen Chancen gegenüber.
Nach starkem Beginn geriet der 28-Jährige wie nahezu all seine Mannschaftskollegen im letzten Herbst ins Formtief. Zuletzt setzte ihn eine hartnäckige Fußverletzung außer Gefecht, Yarmolenkos letzter Einsatz datiert von Ende Januar gegen den SC Freiburg (2:2).
Es ist völlig offen, ob es bei ihm in der Endphase der Saison körperlich für mehr als Joker-Einsätze reicht. Als Batshuayi-Ersatz könnte Stöger ihn wohl nicht einplanen, selbst wenn er es wollte.
Option 4: Marco Reus
Obwohl auch der Nationalspieler im Anschluss an sein furioses Comeback im Februar mit Formschwankungen kämpft, ist ein fitter Reus aus dem fragilen BVB-Gebilde derzeit nicht wegzudenken.
Der 28-Jährige war auch auf Schalke einer der wenigen Dortmunder, denen wenigstens das Bemühen nicht abzusprechen war. Dass der stellvertretende Kapitän nach der Partie deutliche Worte fand und gegenüber "sky" zugab, der BVB habe das Derby "verkackt", passte ins Bild.
Unter Stöger kam Reus in den letzten Wochen zumeist über die rechte Seite, auch im zentralen offensiven Mittelfeld hinter Batshuayi ließ der Österreicher seinen Superstar ran. Die Position als alleiniger Mittelstürmer ist nicht ideal für den früheren Gladbacher, der seine Stärken nicht im Spiel mit dem Rücken zum Tor hat.
Zudem könnte Reus' positiver Einfluss auf das ohnehin lahmende Kombinationsspiel des BVB durch eine Versetzung in vorderste Front leiden. Die Borussia wäre dann offensiv insgesamt womöglich noch leichter auszurechnen.
Tobias Knoop
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