Jerome Boateng geht seit Jahren schon im Kampf gegen Rassismus voran und positioniert sich klar. Der Abwehrmann des FC Bayern München findet erneute deutliche, aber auch lobende Worte.
Insgesamt empfindet Jerome Boateng die gesellschaftliche Entwicklung beim Thema Rassismus als „besorgniserregend“. Der Abwehrmann des FC Bayern München sagte im Vereinsmagazin 51: „Ich denke, für viele ist es schwer, nachzuempfinden, was für ein Schmerz ausgelöst wird, wenn man wegen seiner Hautfarbe oder auch wegen seiner Religion anders behandelt wird.“ Der Weltmeister von 2014 sieht hier das jeweilige Umfeld als Ursprung für die vielen Probleme: „Ich denke, es fängt alles mit der Erziehung an: Kein Mensch wird als Rassist geboren. Wenn du mit Hass aufwächst, den dir deine Eltern vielleicht vorleben, ist es schwer, aus diesem Kreislauf herauszukommen.“
Boateng positioniert sich klar
Boateng wünscht sich ein noch stärkeres Bewusstsein: „Vielleicht sollte man dieses Thema in den Lehrplänen an den Schulen mehr aufgreifen; nicht als eigenes Fach, aber einfach gründlicher in der Auseinandersetzung. Menschen sehen unterschiedlich aus, sonst wäre es ja langweilig.“ Er zeichnete ein Bild: „Aber wir haben alle das gleiche Blut in unserem Körper, und wenn wir in den Sand treten, bleibt da auch immer der gleiche Fußabdruck.“
Rassismus-Frage stellt sich permanent: „Man muss mehr machen“
Die Rassismus-Frage stelle sich permanent, weshalb Boateng forderte: „Ich denke, man muss mehr machen. Bei Rassismus nicht wegschauen. Zivilcourage ist für eine funktionierende Gesellschaft gerade in diesen bewegten Zeiten vielleicht wichtiger denn je.“ Ihm missfällt das Schubladendenken: „Deutsche und Migranten, Schwarze würden skeptischer angeschaut, obwohl sie Deutsche sind. Das ist auf jeden Fall nicht besser geworden.“
Boateng lobt das Engagement im Sport
Doch im Sport gibt es inzwischen klarere Statements, die Profis positionierten sich deutlich und öffentlichkeitswirksam. Dafür gab es auch ein Lob von Boateng: „Ja, das empfinde ich auch so und das ist gut so. Gerade nach den extremen Bildern aus den USA sagen alle: Jetzt ist es genug! Wir müssen dagegen steuern!“ Er nahm sich und seine Kollegen weiterhin in die Pflicht: „Sportler haben eine große Reichweite, und es gehört bei einem Vorbild dazu, dass man Verantwortung übernimmt.“
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