In der Diskussion um die Fortsetzung des Spielbetriebs der Bundesliga hat sich Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach als einer der lautstärksten Kritiker hervorgetan. Der SPD-Mann hält es für unverantwortlich, dass der Ball schon bald wieder rollen soll. Hans-Joachim Watzke hält nun dagegen.
Auf die Frage, ob er den Politiker mal telefonisch in ein Streitgespräch verwickelt habe, antwortet der Geschäftsführer von Borussia Dortmund in einem Spiegel-Videointerview, der Bundestagsabgeordnete sei gar nicht zu erreichen. „Ich glaube, er hätte gar keine Zeit, einen Anruf von mir entgegen zu nehmen, weil er pausenlos in Talkshows sitzt. Wenn man das Fernsehen anmacht, sieht man ihn.“ Deshalb sei ein Telefonat auch inhaltlich nicht erforderlich, schließlich kenne Watzke die Thesen von Lauterbach schon.
Watzke selbst regelmäßiger Talkshow-Gast
Die beißende Ironie in den Worten des BVB-Bosses dürfte bei keinem Zuseher unbeobachtet geblieben sein. Dass er selbst allzu gerne Gast in Talksendungen ist, passt da bestens ins Bild. Die Thesen von Lauterbach findet Watzke derweil „teilweise relativ abenteuerlich“. Beispielsweise hatte der Dürener Abgeordnete kritisiert, dass große Test-Volumen für Bundesligaprofis verwendet werden sollen, die an anderer Stelle fehlen würden. „Da musste ja selbst der Berufsverband der medizinischen Labore gegenhalten“, so Watzke.
„Ideologische Frage geworden“
Grundsätzlich fallen die kritischen Worte von Lauterbach für den Sauerländer unter die freie Meinungsäußerung in der demokratischen Bundesrepublik, dennoch behält er sich seinerseits die Gegenrede vor. Watzke sieht außerdem eine gewisse modische Erscheinung in der ständigen Kritik an der Bundesliga. „Es ist schon fast eine ideologische Frage geworden, sich da jetzt den Fußball herauszupicken, weil er die entsprechende Projektionsfläche bietet“, formuliert der BVB-Geschäftsführer.
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