BRUCHHAGEN SIEHT DEN HSV NICHT ALS GROSSEN FAVORITEN IM AUFSTIEGSKAMPF. FOTO: STUART FRANKLIN/BONGARTS/GETTY IMAGES
Der Hamburger SV verbringt die Corona-Unterbrechung des Spielbetriebs der 2. Bundesliga auf dem Relegationsplatz. Auf einen direkten Aufstiegsrang fehlt den Hanseaten nur ein Zähler. Heribert Bruchhagen erwartet wohl ein längeres Nägelkauen.
„Ich habe den HSV und weitere Begegnungen der 2. Liga jede Woche geschaut, erkenne dabei aber in Hamburg keinen klaren Aufsteiger“, so der TV-Experte gegenüber der Bild-Zeitung. Er sieht Tabellenführer Arminia Bielefeld enteilt und als designierten Zweitliga-Meister. „Den zweiten Platz machen Stuttgart und der HSV unter sich aus“, so die Prognose von Bruchhagen. Bielefeld hat aktuell sieben Punkte mehr auf dem Konto als die Rothosen. Deren Mannschaft sieht der Ex-Vorstandsvorsitzende (2016 bis ’18) im Vergleich zur Vorsaison nicht als stärker an.
„Meine Hoffnung ist Hecking“
Seinerzeit verspielte der HSV unter Hannes Wolf mit einer unterirdischen Rückrunde die Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg. „Meine Hoffnung ist dabei Trainer Dieter Hecking. Es war eine exzellente Wahl, ihn zu verpflichten. Mit seiner großen Erfahrung und seiner Ruhe ist er für den HSV ein großer Trumpf im Aufstiegsrennen“, sagt Bruchhagen nun. Freilich muss zunächst aber das Rennen wieder losgehen. Vor Mitte Mai ist kein Spielbetrieb möglich, immer mehr scheint es eine Art Wettlauf mit der Zeit zu werden, ob die Saison überhaupt fortgeführt werden kann.
„Wäre eine himmelschreiende Ungerechtigkeit“
„Lieber sollte die Spielzeit bis Ende August laufen, bevor die Saison einfach abgebrochen wird. Das wäre allein der sportlichen Fairness geschuldet“, sagt Bruchhagen. Der 71-Jährige war früher selbst Geschäftsführer und jahrelang Vorstandsmitglied der DFL, weiß also wohl gut, welchen Herausforderungen der Ligaverband gegenübersteht. „Man sollte sich nur mal vorstellen, dass anhand der aktuellen Tabellensituation der HSV als Dritter der 2. Liga nicht aufsteigen würde. Das wäre eine himmelschreiende Ungerechtigkeit“, warnt er vor Abbruch-Szenarien. Das gleiche würde er nach eigener Aussage tun, wenn der VfB aktuell hinter Hamburg läge, versichert Bruchhagen.
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