Marius Wolf gab am Mittwoch (25.03.20) Auskunft über die aktuelle Situation und seinen Alltag in häuslicher Quarantäne – per Videochat über Skype.
Berlin – Normalerweise sprechen die Herthaner am Trainingsplatz oder in festen Interviewterminen von Angesicht zu Angesicht mit den Medienvertretern. Doch aufgrund der derzeitigen häuslichen Quarantäne, in der sich die Blau-Weißen seit vergangenem Dienstag befinden, laufen auch die Medientermine in diesen Tagen etwas anders ab. So meldete sich Marius Wolf am Mittwochmittag (25.03.20) aus seiner Charlottenburger Altbauwohnung aus dem zweiten Stock per Videochat und tauschte sich mit den zugeschalteten Journalisten aus. "Ich stehe auf, frühstücke etwas und trainiere. Danach schaue ich, was die Jungs machen und telefoniere sehr viel mit Freunden und der Familie. Ich muss mein Handy am Tag drei Mal aufladen, weil jeder anruft", gab Herthas Nummer 30 im Skype-Gespräch Einblicke in seinen aktuellen – etwas ungewohnten – Tagesablauf.
GESAGT...
"So langsam könnte ich auch Rennrad-Profi werden – so viel Fahrrad, wie ich aktuell fahre, bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht gefahren."
Marius Wolf
Am Nachmittag und zum Abend folgen dann zwei weitere individuelle Trainingseinheiten, meistens auf dem von Hertha BSC zur Verfügung gestellten Spinning-Rad. "So langsam könnte ich auch Rennrad-Profi werden – so viel Fahrrad, wie ich aktuell fahre, bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht gefahren", sagt der Blondschopf und sorgte für einen Schmunzler in der digitalen Runde. Grundsätzlich sei der derzeitige Sport ein anderer, wie der 24-Jährige erklärt. "Nichtsdestotrotz sind wir es von der Kraft und Energie her gewöhnt, mehrmals am Tag zu trainieren", unterstreicht Wolf. Dabei greift der Außenbahnspieler auch zu kreativen Maßnahmen – beispielsweise zu Treppenläufen durch das fünfstöckige Mehrfamilienhaus, in dem Wolf beheimatet ist. "Ich wollte mal etwas anderes machen als Fahrradfahren und dachte mir 'da renne ich mal die Treppen rauf und runter' – das ist auch sehr anstrengend", skizziert der Rechtsfuß – und legt dabei auch ein paar Randerscheinungen offen. "Bei mir ist es bisschen schwierig, weil ich in einer Altbauwohnung wohne. Dadurch hören die Nachbarn ziemlich viel – aber bisher kamen noch keine Beschwerden. Da sind sie sehr gut zu mir", zeigt sich Wolf seinen direkten Mitmenschen gegenüber dankbar.
"Das habe ich so auch noch nie erlebt."
Das Verständnis der Nachbarn für Wolfs häusliche Workouts, die auch einen etwas fortgeschrittenen Lärmpegel nach sich ziehen, wird vom Fußballprofi entsprechend honoriert. "Meinem Kumpel, der für mich einkauft, habe ich gesagt, dass er mal eine Tafel Schokolade mitbringen soll – die lege ich den Nachbarn als Dankeschön für die Wohnungstür", verrät Wolf seinen Kniff, mit dem er die Anwohnerinnen und Anwohnern besänftigt. Solche kleinen Gesten helfen, um den Zusammenhalt in der Bevölkerung auch in den kommenden Wochen zu stärken – das weiß auch die BVB-Leihgabe. "Es ist für alle wichtig, dass wir zu Hause bleiben – das hat die höchste Priorität", sagt Wolf, der sich langsam aber sich an die Situation gewöhnt. "Ich habe einen geregelten Tagesablauf gefunden: Ich weiß, wann ich Sport mache, wann ich telefoniere und wann meine Jungs zum Zocken online sind", gesteht der Herthaner am achten Tag der häuslichen Quarantäne ein, an die er sich auch ohne Wenn und Aber hält: "Seit einer Woche bin ich, abgesehen von meinem Balkon, nirgendwo draußen gewesen – das habe ich so auch noch nie erlebt." Ebenso wenig Erfahrung hatte der gebürtige Coburger bisher mit virtuellen Interviews. Doch auch diese 'Hürde' war für ihn kein Problem. "Für mich war es ein ungewohntes Bild – so kannte ich es natürlich nicht. Aber es war völlig entspannt, locker und hat Spaß gemacht. Ungewohnte Situationen erfordern ungewohnte Maßnahmen", gab Wolf abschließend zu Protokoll. Denn normalerweise führt er seine Interviews von Angesicht zu Angesicht – und nicht von zu Hause aus über Skype.
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