Seinen Arbeitstag wollte er ein paar Sekunden zu früh beginnen, nach Schlusspfiff wirkte Deniz Aytekin (41) sogar ein wenig bedrückt. Im TV bezog der Schiedsrichter des allerersten Bundesliga-Geisterspiels Stellung.
Das Nachholspiel zwischen Gladbach und Köln, das letztlich mit 2:1 für die Hausherren endete, begann mit einem Schmunzeln. Aytekin hatte aufs Ohr bekommen, dass es nun losgehen könne - allerdings war es noch gar nicht 18.30 Uhr und das Kommando hatte wohl jemand anderem gegolten. So nahm Aytekin mit einem breiten Grinsen kurzerhand den Anpfiff zurück, um ihn kurz darauf noch einmal auszuführen.
Mit der Leitung des Rhein-Derbys hatte Aytekin während der 90 Minuten so gar keine Probleme. Doch nach den 90 Minuten wirkte der FIFA-Referee bedrückt. "Es ist schwer, in Worte zu fassen", erklärte der 41-Jährige am "Sky"-Mikrofon mit Blick auf das allererste Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte: "Es ist wirklich etwas ganz Anderes. Irgendwas fehlt - und zwar massiv. Ich kann nur hoffen, dass sich so etwas langfristig nicht durchsetzt. Es ist wirklich einfach beängstigend und irgendwie hat es mit Fußball auch nichts zu tun. Die Leidenschaft fehlt. Es war sehr schwierig, sich permanent zu konzentrieren."
Ob so nicht eine komplette Absage sinnvoller sei? Aytekin verwies auf die Experten, die eine solche Entscheidung treffen müssten. Er fügte aber an: "Egal wie - die Fußball-Familie muss zusammenhalten, dass Fußball-Fans auch im Stadion sein und die Mannschaften anfeuern können. Ohne Fans ist das tatsächlich nicht mal halb so viel wert."
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