Der 1. FC Lok Leipzig hat eine Gelegenheit, die in naher Zukunft womöglich so schnell nicht wieder kommt: Im großen Aufstiegsshowdown auf der Bielefelder Alm gegen den SC Verl wollen die Blau-Gelben den späten Fauxpas des Hinspiels vergessen machen und in den Profifußball vordringen. Wir übertragen live und ausführlich ab 15:15 Uhr im MDR Fernsehen, in der "SpiO"-App und auf sport-im-osten.de.
Patrick Wolf, Sasche Pfeffer, Djamal Ziane (v.re.n.li.) haben nur ein Ziel - den Aufstieg in die 3. Liga mit dem 1. FC Lok.Bildrechte: MDR/Dirk Hofmeister
Sollte es wirklich noch ein allerletztes Fünkchen Extramotivation gebraucht haben, dann dürfte sich dieses knapp einen Tag vor Anpfiff des wohl wichtigsten wie wegweisenden Spiels des 1. FC Lok Leipzig seit seiner Neugründung im Dezember 2003 entzündet haben. Aus der DFB-Verbandszentrale in Frankfurt/Main erhielten die Blau-Gelben zu Wochenbeginn die erlösende Nachricht über ihre endgültige Zulassung für die kommende Drittliga-Saison, sofern der sportliche Aufstieg gelingt.
"Vision 2020" könnte Realität werden
Wirtschaftlich und organisatorisch hat der FCL die nötigen Hindernisse für den Profifußball rechtzeitig aus dem Weg geräumt. Jetzt bleibt die letzte Hürde auf dem Rasen der traditionsreichen Bielefelder Alm am Dienstagnachmittag (30. Juni, Anstoß um 16 Uhr, der MDR beginnt ab 15:15 Uhr mit seiner Liveberichterstattung), um die vor fünf Jahren verkündete "Vision 2020" tatsächlich auf den Punkt genau zu realisieren.
Der SC Verl stibitzte am vergangenen Donnerstag bekanntermaßen im letzten Moment und unter entscheidender Mithilfe durch Fabian Guderitz‘ Slapstick-Fauxpas ein 2:2-Remis aus dem Probstheidaer Bruno-Plache-Stadion. Der Westregionalligist weiß daher einen kleinen Ergebnisvorteil auf seiner Seite. Ihm würde im Rückspiel bereits ein 0:0 oder 1:1 für den Aufstieg genügen.
Der SC Verl stibitzte am vergangenen Donnerstag bekanntermaßen im letzten Moment und unter entscheidender Mithilfe durch Fabian Guderitz‘ Slapstick-Fauxpas ein 2:2-Remis aus dem Probstheidaer Bruno-Plache-Stadion. Der Westregionalligist weiß daher einen kleinen Ergebnisvorteil auf seiner Seite. Ihm würde im Rückspiel bereits ein 0:0 oder 1:1 für den Aufstieg genügen.
SCV-Trainer Capretti: "Müssen höllisch aufpassen"
"Es ist ein gutes Ergebnis", bestätigte Verls Hinspieltorschütze Patrick Schikowski zwar dem "Reviersport", aber "trotzdem ändert es nicht viel an unserer Ausgangsposition. Wir müssen und werden auch im Rückspiel voll auf Sieg spielen. Anders können wir ja auch nicht. Wir sind keine Mannschaft, die auf ein 0:0 oder 1:1 spielen kann."
Und sowieso haben die Leipziger trotz ihrer defensiven Schludrigkeiten im ersten Duell mächtig Eindruck bei den Ostwestfalen hinterlassen. "Lok ist eine Mannschaft, die immer gefährlich sein kann. Jeder hinten rausgeschlagene Ball landet irgendwie bei uns vorm Sechzehner, jeder Einwurf wird scharf gemacht, da müssen wir die ganze Zeit höllisch aufpassen", atmete SCV-Trainer Guerino Capretti unmittelbar nach Abpfiff tief durch.
Lok-Elf unter Druck "immer über sich hinausgewachsen"
Nicht von ungefähr verglich Loks langjähriger, in der abgelaufenen Saison jedoch durchweg von einer schweren Knieverletzung gestoppter Stammkeeper Benjamin Kirsten seine Mitspieler im "SpiO"-Talk des MDR (29. Juni) als "kleine Büffelherde", die über ihre "körperliche Spielweise" komme und daher prädestiniert scheint für das Herzschlagfinale: "Morgen entscheidet der Wille, das Herzblut und die absolute Leidenschaft."
Loks Co-Trainer Nicky Adler erinnerte darüber hinaus an die in dieser schon mehrfach unter Beweis gestellte Widerstandsfähigkeit des Teams – insbesondere nach vorangegangenen Rückschlägen. "Unsere Mannschaft ist immer über sich hinausgewachsen, wenn sie musste und den Druck hatte. Von daher bin ich überzeugt, dass wir aufsteigen. Wir gehen mit dem Gefühl ins Spiel, dass wir müssen. Das ist eine gute Ausgangslage", sagte der 35-Jährige dem MDR.
Guderitz hat das Vertrauen / Berger fällt aus
Definitiv nicht dabei helfen kann der im Hinspiel bereits zur Pause mit Adduktorenbeschwerden ausgewechselte Rechtsverteidiger Robert Berger. Ein Einsatz des angeschlagenen Angreifers Djamal Ziane (Erkältung) und von Defensivallrounder Niklas Brandt (Rücken) entscheidet sich kurzfristig. Hinspiel-Jokertorschütze Matthias Steinborn dürfte diesmal aller Voraussicht nach bereits von Anpfiff an unverzichtbar sein.
Und Fabian Guderitz bleibt im Kasten – daran ließ Cheftrainer Wolfgang Wolf frühzeitig nicht den Hauch eines Zweifels und gab dem 23-jährigen Schlussmann - wie auch dessen Vorderleute – genau das, was jemand in dieser vor allem psychischen anspruchsvollen Situation braucht: Rückendeckung und Vertrauen. "Die komplette Mannschaft hat ihn aufgerichtet - und das macht sie aus. Wenn jetzt viele meinen, wir müssten den Torwart wechseln, sind sie schief gewickelt. Fabi wird spielen", sagte Wolf. Sein Assistent Nicky Adler sekundierte am Montag: "Der Fehler nagt an ihm, aber er hat es sehr gut weggesteckt."
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