Oftmals wird man im Leben dafür bestraft, wenn man zu lange mit einer Entscheidung wartet. In den seltensten Fällen kann man konkrete Probleme oder Schwierigkeiten einfach aussitzen. Diese Erfahrung macht gerade der FC Bayern, dem sein zögerlicher Umgang mit der Trainerfrage noch zum Verhängnis werden könnte.
Als Hansi Flick beim FC Bayern das Kommando übernahm, begann er mit vier Siegen in Folge. Schnell musste er jedoch feststellen, dass auch er nicht vor Niederlagen gefeit ist. Sogar zweimal in Serie (gegen Bayer Leverkusen und bei Borussia Mönchengladbach) verloren die Münchener mit ihrem Neu-Trainer.
Nur die Bosse, allen voran Karl-Heinz Rummenigge, taten sich schwer, dem ehemaligen Assistenztrainer der Nationalmannschaft das langfristige Vertrauen auszusprechen. Zunächst wollte man sogar nicht einmal Flicks Verbleib bis zum Sommer bestätigen. Dies ist mittlerweile aber beschlossene Sache.
Neuer schwärmt von Flick
Die Worte Neuers nach dem 6:0-Sieg der Bayern gegen Roter Stern Belgrad in der Champions League (Flicks dritten Sieg im dritten Spiel als Chef-Trainer) konnte man damals durchaus als Empfehlung eines Angestellten gegenüber seinen Chefs interpretieren. " Es ist nicht nur das Zwischenmenschliche", sagte Neuer damals, "er hat auch was drauf. Das ist auch eine gute Voraussetzung, um den Trainer-Job beim FC Bayern zu erfüllen. Er macht beides sehr gut." Danach bemühte Neuer sogar noch einen Vergleich mit dem in München schon fast Gott-gleichen Jupp Heynckes.
Keine Frage - eine der einflussreichsten Stimmen im Bayern-Kader ist absoluter Flick-Fan. Und auch ein Spieler, der noch gar nicht beim FC Bayern spielt, von diesem aber als großes Transferziel im kommenden Sommer auserkoren ist, schwärmt von Hansi Flick: Kai Havertz. Und Havertz, der sich seinen neuen Klub ab Sommer unter den besten der Besten aussuchen kann, legt gleichfalls viel Wert auf Planungssicherheit.
Bayern-Bosse wirken zögerlich
Dass Hansi Flick, Stand heute, nicht mehr als ein Provisorium bis zum Sommer darstellt, kompliziert demnach massiv die Personalplanungen der Münchener. Klar ist auch, dass die Bayern-Bosse sich nach dem (gescheiterten) Experiment Niko Kovac keinen weiteren Ausrutscher in der Bestellung des Cheftrainers leisten können. Fast scheint es, als lähmte sie ein wenig die Angst vor einem erneuten Fehlgriff.
Doch so oder so sind sie nun gezwungen, möglichst schnell Klarheit in ihre Trainer-Planungen zu bringen. Aussitzen war gestern.
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