Freudenschrei: Nach der Führung durch Antoine Griezmann (l.v.) brachen bei Atletico erstmals alle Dämme.
OM-Coach Rudi Garcia tauschte im Vergleich zum wilden 3:3 bei EA Guingamp in der Liga auf vier Positionen: Sarr, Rami und Luiz Gustavo verteidigten für Kamara, Sertic und Sakai. Dazu kam Anführer und Kapitän Payet zurück, Lopez musste dafür weichen.
Atleticos Trainer Diego Simeone, der das Spiel wegen seiner UEFA-Strafe auf der Tribüne verfolgen musste, stellte nach dem 1:0-Erfolg beim FC Getafe ebenfalls viermal um: Vrsaljko, Gimenez und Lucas begannen in der Viererkette für Juanfran, Savic und Filipe Luis. Correa rutschte für Thomas in die erste Elf. Speziell für Griezmann, der nur 60 Kilometer südlich vom Finalort Lyon geboren wurde und seine gesamte Familie eingeladen hatte, war es ein ganz besonderes Endspiel.
Den besseren Start in die Partie erwischten allerdings die Franzosen, die wie elektrisiert schienen. Von den Fans frenetisch angepeitscht presste die Garcia-Elf den Gegner tief in dessen Hälfte. Nach vier Minuten hatten alle dann auch schon den Torschrei auf den Lippen: Payet steckte für Germain durch, der frei vor Oblak rechts vorbeischoss. In der Folge blieb OM dran, kam im letzten Drittel aber zu selten durch.
Gefürchtete Effizienz
Von Atletico war praktisch nichts zu sehen - und doch führten die Rojiblancos plötzlich nach 21 Minuten: Marseilles Keeper Mandanda brachte Zambo in Bedrängnis, der das Leder hergab. Gabi schaltete schnell und fand Griezmann, der frei vor Mandanda die Nerven bewahrte - 1:0. Nach einer halben Stunde kam es noch dicker für die Franzosen, denn Payet musste verletzt und unter Tränen durch Lopez ausgetauscht werden (32.). Auch deswegen konnte OM bis zur Pause kaum noch Gefahr entwickeln.
Sehenswerter Heber
Nach dem Seitenwechsel musste mehr von den Franzosen kommen, doch Atletico machte gleich wieder Druck. Und belohnte sich schnell für den Einsatz: Griezmann leitete ein, Koke bediente den Franzosen wieder - und der hob das Leder sehenswert über den abtauchenden Mandanda hinweg ins Tor (49.).
Mitroglou an den Pfosten
In der Folge spielten es die Colchoneros extrem souverän, ließen Ball und Gegner laufen. Garcia wollte irgendwie von außen einwirken, doch auch die Einwechslung von N'Jie verpuffte. So langsam wuchs auch der Frust bei OM: Binnen drei Minuten holten sich Luiz Gustavo und N'Jie unnötige Gelbe Karten ab. Endgültig erwacht war das Stadion wieder, als Mitroglou eine Flanke mustergültig verarbeitete und brandgefährlich an den linken Innenpfosten nickte (81.). Das letzte Wort gehörte allerdings wieder den Spaniern: Koke rutschte beim Schuss weg und bediente unfreiwillig Gabi, Atleticos Kapitän visierte das lange Eck an - 3:0 (89.).
Mehr kam dann nicht mehr von Marseille, sodass Atletico die Feierlichkeiten des dritten Europa-League-Sieges der Vereinsgeschichte starten konnte. OM, vor 25 Jahren erster Champions-League-Sieger der Geschichte, muss weiter auf den nächsten großen europäischen Titel warten.
Wie geht's für beide Mannschaften weiter? OM beschließt die Saison mit dem Heimspiel gegen den SC Amiens am Samstag (21 Uhr). Atletico trifft tags darauf (18.30 Uhr) auf Eibar. Für einige Nationalspieler geht es anschließend zur WM-Endrunde nach Russland (14. Juni bis 15. Juli).
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
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