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Timo Werner hat die Tür für das Halbfinale ganz weit auf gestoßen. 90 Minuten plus Nachspielzeit fehlen RB Leipzig noch, um als erster deutscher Verein seit dem Hamburger SV 2009/10 ins Halbfinale der Europa League (alle Europa League Wetten) einzuziehen. Seit der Umbenennung des Wettbewerbs zur Saison 2009/10 war der HSV der bisher einzige Bundesligist, dem der Sprung unter die letzten 4 gelang.
Olympique Marseille will das natürlich mit aller Macht verhindern. Das Hinspiel zeigte bereits, dass auf RB ein ganz heißer Tanz wartet. Die Franzosen, die ohne zahlreiche Stammspieler antreten mussten, hatten mehrfach die große Chance auf das so wichtige Auswärtstor. Im Stade Velodrome werden die heißblütigen OM-Anhänger ihr Team stimmgewaltig anpeitschen, um das Resultat noch zugunsten der Mannschaft von Trainer Rudi Garcia zu drehen.
Marseille hofft am Donnerstag auf die Rückkehr zahlreicher Leistungsträger. Mit Steve Mandanda, Adil Rami, Rolando und Florian Thauvin fehlten in Leipzig 4 ganz wichtige Stützen. Bis auf Mandanda könnten alle Akteure wieder zur Verfügung stehen. Ein Wiedersehen gibt es zudem mit den ehemaligen Bundesligaspielern Luiz Gustavo und Hiroki Sakai, die bereits im Hinspiel über die volle Distanz auf dem Rasen standen.
RB Leipzig wird nach dem Resultat im Hinspiel von den Buchmachern klar favorisiert. Die Roten Bullen kommen weiter! Quote 1.20
Ein Auswärtstor für RB wäre bereits ein ganz großer Schritt in Richtung Weiterkommen. In den bisherigen beiden Auswärtspartien in der Europa League in Neapel (3:1) und St. Petersburg (1:1) traf Leipzig jeweils. RBL gelingt ein Treffer! Quote 1.33
Marseille spielt bisher sowohl national als auch international eine starke Saison. Genau wie Leipzig hat Marseille in der Europa League noch große Ziele. Marseille erreicht das Halbfinale! Quote 4.00
In diesem Jahrtausend empfing Marseille 4 Mal eine deutsche Mannschaft im Europapokal im eigenen Stadion. Die Bilanz ist ausbaufähig: Ein Sieg, ein Unentschieden, 2 Niederlagen. Doppelte Chance: RB-Sieg oder Remis! Quote 1.53
Bisherige Saison-Ergebnisse in internationalen Wettbewerben
Leipzig: AS Monaco (1:1/4:1), Besiktas Istanbul (0:2/1:2), FC Porto (3:2/1:3), SSC Neapel (3:1/0:2), Zenit St. Petersburg (2:1/1:1), Olympique Marseille (1:0)
Marseille: KV Oostende (4:2/0:0), NK Domzale (1:1/3:0), Konyaspor (1:0/1:1), RB Salzburg (0:1/0:0), Vitoria Guimaraes (2:1/0:1), Sporting Braga (3:0/0:1), Athletic Bilbao (3:1/2:1), RB Leipzig (0:1)
Die voraussichtlichen Aufstellungen
OM: Pelé – Sakai, Rolando, Rami, Amavi – Luiz Gustavo, Sanson – Ocampos, Payet, Thauvin – Germain
RB: Gulasci – Klostermann, Orban, Upamecano, Bernardo – Keita, Kampl – Sabitzer, Forsberg – Werner, Poulsen
Das Hoffen auf Werner - Leipzig so stark wie Villarreal?
Der spanische Klub schaffte es in der Saison 2003/04 bisher als einziger Europapokal-Neuling im UEFA-Cup unter die letzten Vier, um dann gegen den späteren Cupsieger FC Valencia (0:0, 0:1) auszuscheiden.
Vor dem Einzug ins Halbfinale steht für RB allerdings noch ein harter Job an. Schon im Hinspiel hatte Olympique die Mehrzahl an guten Torchancen (Chancenverhältnis 5:7), der Leipziger Sieg war durchaus als schmeichelhaft zu bezeichnen.
Immerhin spielte RB im Hinspiel erstmals im Europapokal zu Null. Im elften Spiel gelang das, kein deutsches Team wartete bisher so lange auf das erste internationale Spiel ohne Gegentor.
Dass RB im Stade Velodrome eine hitzige Atmosphäre erwartet, ist Hasenhüttl bewusst. Der Österreicher sieht aber keinen Grund, weswegen seine Mannschaft vor der Kulisse übergroßen Respekt haben sollte. "Wir haben in diesem Jahr schon viele tolle Stadien gesehen", sagt er, "und haben in vielen tollen Stadien schon sehr gute Spiele gemacht. Dementsprechend haben wir keine Angst."
Dass eine solche Kulisse ein paar Prozent mehr rausholt, ist klar. Wir freuen uns darauf. Wir sind darauf vorbereitet und wollen auf Sieg spielen.
Auch Marcel Sabitzer erachtet die zu erwartende Kulisse (etwa 60.000 Zuschauer) als nicht furchteinflößend. "In der Bundesliga gibt es ja auch ein paar Stadien, in die 60.000 oder mehr Zuschauer reinpassen. Dass eine solche Kulisse ein paar Prozent mehr rausholt, ist klar. Wir freuen uns darauf. Wir sind darauf vorbereitet und wollen auf Sieg spielen."
Hasenhüttl kündigt an, dass "wir uns nicht verstecken werden, wir wollen hier mitspielen und ähnlich wie in St. Petersburg ein Tor erzielen. Wir wollen auswärts so mutig auftreten, wie wir das in diesem Jahr immer gemacht haben". Dass die Aufgabe schwer wird, ist dem RB-Coach bewusst. "Bisher war es in jedem Rückspiel eng. Dass Marseille Qualität hat, haben sie schon im ersten Spiel gezeigt. Mit Florian Thauvin kommt jetzt noch ein zusätzlicher sehr guter Offensivspieler dazu. Um weiterzukommen, brauchst du vier sehr gute Halbzeiten. Zwei ganz ordentliche haben wir bisher gespielt. Das wird nicht reichen."
Mut sei gefragt, "und dass wir das können, haben wir in diesem Jahr schon gezeigt", so Hasenhüttl. Darüber hinaus habe sein Team bis auf das erste Champions-League-Gruppenphasen-Spiel bei Besiktas Istanbul (0:2) "in jedem Auswärtsspiel getroffen. Und das gibt uns Selbstvertrauen", sagt der 50-Jährige.
Trifft Werner, gewinnt Leipzig
Hoffnung kann RB auch folgender Umstand machen. Das Leipziger Hinspiel gegen Marseille war das 75. Mal im Europapokal, das ein deutsches Team zu Hause ein 1:0 vorlegte. In 47 Fällen (64 Prozent) erreichte dieses Team die nächste Runde, in 27 Fällen kam das Aus. Zudem können sich Kapitän Willi Orban und Kollegen auf internationaler Ebene auf Timo Werner verlassen. Der Nationalstürmer traf in den letzten acht Europapokal-Spielen von RB siebenmal. In den vergangenen sieben internationalen Partien galt: Trifft Werner, gewinnt Leipzig. Aus den letzten sieben Partien gab es nämlich bei Werner-Toren vier Siege. Ohne Werner-Tore ein Remis und zwei Niederlagen.
Der 22-Jährige konnte allerdings aufgrund von Oberschenkelproblemen nur individuell trainieren. Hasenhüttl geht aber davon aus, dass Werner im Stade Velodrome auflaufen kann. Naby Keita (nach Hüftprellung) ist derweil fit.
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