Schalkes Trainer Markus Weinzierl tauschte im Vergleich zur 0:2-Niederlage beim SC Freiburg dreimal Personal aus: Für Badstuber, Stambouli (beide Bank) sowie Konoplyanka (nicht im Kader) spielten Nastasic, Kehrer und bei seinem Heimspiel-Abschied Huntelaar.
HSV-Coach Markus Gisdol hatte gegenüber dem 0:0 im Abstiegsgipfel gegen Mainz 05 in Ostrzolek und Jatta (Startelfdebüt) für Mavraj (Gelbsperre) und Hunt (Zerrung) zwei Neue an Bord. Müller saß nach ausgeheiltem Innenbandriss als Joker auf der Bank.
Der HSV attackierte Schalke zu Beginn phasenweise schon in der gegnerischen Hälfte und störte so früh das Aufbauspiel der Gastgeber. Spielte S04 nicht schnell genug, brachte Hamburg immer wieder alle Akteure hinter den Ball, was den Weg vor das Gehäuse der Nordlichter erschwerte. Bis auf einen Höwedes-Kopfball (6.) nach einer Ecke tat sich vor dem Gästetor trotz hohem Ballbesitzanteil der im Vorwärtsgang arg fehlerhaften Weinzierl-Elf zunächst nichts.
Burgstallers Nummer 9
Der HSV versprühte erstmals durch Wood Gefahr (15.) und war danach besser im Spiel. Die Gäste fighteten, zeigten hohe Präsenz in den direkten Zweikämpfen. Und Schalkes Kombinationen versandeten gegen einen gut geordneten Kontrahenten meist schon weit vor dem gegnerischen Sechzehner. Bis zur 25. Minute: Ein Trio kombinierte flüssig am linken Flügel, Bentaleb brachte die Flanke. Und im Zentrum schraubte sich Burgstaller gegen Jung hoch und köpfte per Bogenlampe hoch ins rechte Eck - 1:0, 9. Saisontor des Österreichers!
Der Liga-Dino reagierte auf den Rückstand mit mehr Offensivgeist, doch zu durchsichtig waren die Angriffsaktionen gegen eine stabile Abwehr der Schalker, die selbst dicht vor dem 2:0 standen: Nach Kehrers Flanke köpfte Huntelaar an den Innenpfosten und der nachsetzende Burgstaller bugsierte den Ball aus vier Metern über das leere Tor (33.).
Weil Höwedes einen Sakai-Steilpass unterschätzte, hatte Wood den Ausgleich auf dem Fuß - doch der Angreifer verzog in aussichtsreicher Position klar (39.). Ähnlich erging es Jatta bei einem Konter, nachdem Coke und Caligiuri sich am gegnerischen Strafraum mit einer Freistoßvariante nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatten (45.). So ging es mit der knappen Schalker Führung in die Kabine.
Eine Prüfung für Fährmann durch Ostrzolek eröffnete Durchgang zwei (51.). Der HSV ergriff nun das Zepter, drückte die Königsblauen, die verstärkt mit Befreiungsschlägen agierten, in die Abwehr. Geordnetes Aufbauspiel der Hausherren? Fehlanzeige! Es spielte nur noch die wachere Gisdol-Elf, die Fehlerquote bei der Weinzierl-Elf, die keine Kontrolle mehr fand, stieg steil an.
Chancen für die engagierten Hamburger hatten aber dennoch Seltenheitswert, weil am und im gegnerischen Strafraum die letzte Entschlossenheit und Konsequenz fehlte. Lediglich Diekmeier, den Kolasinac gerade noch blockte, kam in aussichtsreiche Position (59.). Die Gelsenkirchener überstanden die Drangphase der Gäste, streuten den einen oder anderen vielversprechenden Konter ein (Goretzka, 64.).
Standing Ovations für den "Hunter"
Aber der Abstiegskandidat hatte sich längst nicht aufgegeben: Joker Waldschmidt (75.) und Holtby (78.) näherten sich dem Ausgleich an, auf der Gegenseite der ebenfalls gekommene Avdijaj der Vorentscheidung (81.). Kurz vorher wurde Huntelaar bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations verabschiedet (80.).
Dramatisches Finale
Sakai verhinderte gegen Coke das 0:2 (86.), auf der Gegenseite schoss der durchgebrochene Wood frei vor Fährmann vorbei (87.). Die Nachspielzeit brach an, Hamburg rannte mit dem Mute der Verzweiflung an und belohnte sich: Schalke brachte den Ball nicht weg, Kostic wühlte sich in den Strafraum. Holtby spitzelte zum freien Lasogga, der aus sieben Metern halbrechter Position ins leere Tor einschoss - 1:1 (90.+2)!
Kolasinacs Treffer zählt nicht
Kolasinac erzielte auf der Gegenseite noch das vermeintliche 2:1 - doch der Assistent hatte beim Geis-Eckball die Fahne gehoben, die Kugel hatte vorher die Torauslinie überschritten (90.+4). Es blieb beim Remis.
Am letzten Bundesligaspieltag (Samstag, 15.30 Uhr) reist Schalke 04 zum FC Ingolstadt. Der Hamburger SV spielt zuhause gegen den VfL Wolfsburg in einem echten Endspiel um den direkten Klassenerhalt.
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