Hansjrgen Britsch via www.imago-images.de
Hat sich von seiner philosophischen Seite gezeigt: Joachim Löw
Joachim Löw hat sich im Angesicht der Coronakrise emotional und mit intensiver Gesellschaftskritik zu Wort gemeldet. Der Bundestrainer rief sichtlich angefasst zur Mäßigung im Kapitalismusdenken und zu mehr Empathie auf.
"Die Welt hat ein kollektives Burnout erlebt. Die Erde scheint sich ein bisschen zu wehren gegen den Menschen, der immer denkt, dass er alles kann und alles weiß", sagte Löw am Mittwoch in einer Videoschalte des Deutschen Fußball-Bundes.
In den vergangenen Jahren hätten weltweit "Machtgier, Profit und Rekorde" im Vordergrund gestanden.
"Das Tempo, das wir vorgegeben haben, war nicht mehr zu toppen", betonte Löw: Verheerende Brände in Australien oder Ebola in Afrika "haben uns nur am Rande berührt.
Jetzt haben wir etwas, was die ganze Menschheit betrifft, und merken, was wirklich zählt: Freunde, Familie und Respekt füreinander." Die Corona-Pandemie habe die Welt "fest im Griff, und nichts ist mehr, wie es vorher war".
Löw findet "gut, dass alles mal etwas entschleunigt wird"
Mit dem derzeitigen Krisenmanagement ist der 60-Jährige allerdings zufrieden. "Es bewegt sich vieles in die richtige Richtung. Die Vorgaben sind sehr, sehr wichtig. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass alle achtsam miteinander umgehen. Man ist bestrebt, älteren Leuten zu helfen. Es wird mehr kommuniziert - das finde ich erfreulich", hob Löw hervor.
Er selbst habe seine "sozialen Kontakte eingeschränkt" und gehe "so wenig wie möglich nach draußen, nur zum Spazieren oder Fahrradfahren."
Einen konkreten Plan für die Zeit nach der Corona-Krise hat Löw derweil noch nicht. "Wir wissen nicht, wann die Liga wieder starten kann, wann der Fußball weitergehen kann. Das hat uns alles ein bisschen überfahren", gestand der Bundestrainer.
Sein Fazit: "Es ist gut, dass alles mal etwas entschleunigt wird."
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