Augsburgs Trainer Manuel Baum wechselte nach der Nullnummer in Wolfsburg zweimal: Für Cordova (Bank) und Moravek (Gelb-Rot-Sperre) kamen Richter und Finnbogason (nach Wadenproblemen) zum Zug. Kapitän Baier fiel weiterhin wegen eines Tinnitus aus.
Mainz' Coach Sandro Schwarz musste indes im Vergleich zum 2:0-Heimsieg über den SC Freiburgauf Brosinksi (grippaler Infekt) und Balogun (Rippenprellung) verzichten. Für das Duo rückten Donati (nach Gelb-Rot-Sperre) und De Jong in die Startelf.
Nach vier Heimniederlagen in Folge, was vereinsinterner Negativrekord war, wollten die Augsburger unbedingt zuhause die Trendwende einleiten. Das war auch auf dem Platz spürbar: Der FCA agierte mit viel Leidenschaft und sorgte von Anfang an für mehr Betrieb. Die Fuggerstädter waren vor allem in den Zweikämpfen sehr präsent, taten sich im Spielaufbau aber durchaus schwer. Im Schlussdrittel fehlten lange Zeit die Ideen, um die abwartenden und verstärkt auf Konter lauernden Mainzer in Bedrängnis zu bringen - mehr als ein paar Halbchancen sprang zunächst nicht heraus.
Gregoritsch schließt Konter prima ab - FSV hat Redebedarf
Der FSV strahlte indes, wenn überhaupt, Torgefahr nach Standards aus - so hatten Quaison (18.) und Öztunali (23.) ihre Momente. Gelöst wurde der Knoten dann in der 29. Minute: Die Augsburger konterten bärenstark über Gregoritsch, Richter und Finnbogason, der im Sechzehner mehrere Gegenspieler auf sich zog und dann das Auge für Gregoritsch hatte. Der Österreicher narrte mit einem kurzen Wackler 05-Keeper Adler und schob trocken ins rechte Eck ein - 1:0. Die Mainzer protestierten vehement gegen die Anerkennung des Treffers, sie führten ein Foul von Max an Donati in der Torentstehung als Grund an. Das Problem dabei war, dass die Mainzer selbst die Partie nicht unterbrochen hatten, sondern lieber einen eigenen Angriff fuhren und dann den Konter kassierten. Schiedsrichter Frank Willenborg ließ sich folglich nicht umstimmen, zeigte Max aber dennoch nachträglich die Gelbe Karte.
Das Tor war ein echter Wirkungstreffer für die Nullfünfer, die in der Folge den Faden verloren und sich bei Schlussmann Adler bedanken konnten, dass sie nicht mit einem noch höheren Rückstand in die Pause gingen. Der 33-Jährige parierte stark gegen Richter (33.) und Gregoritsch (34.).
Adler weiter aufmerksam - Serdar knapp vorbei
Aufregung: Nach dem 0:1 hatten die Mainzer Gesprächsbedarf.
© imago
Und auch nach Wiederanpfiff änderte sich wenig. Die Augsburger ließen die Mainzer zwar nun etwas mehr kommen, zeigten defensiv aber kaum Schwächen und ließen gegnerische Chancen weiterhin nicht zu. Nach vorne strahlten die Hausherren über Konter große Gefahr aus, so scheiterte Finnbogason im Eins-gegen-eins an Adler, ehe Latza klärte (51.).
Die Rheinhessen waren zweifellos bemüht, hatten aber einfach kein Rezept gegen die bayerischen Schwaben parat. Immer wieder rieben sich die Gäste auf, agierten zudem zu oft zu eigensinnig und hatten keine zündenden Ideen. Mit Ausnahme von Serdars Fernschuss, der knapp danebenging (53.), brachten die Gäste vor dem Tor nichts zustande. Ganz im Gegensatz zum FCA, der eine weitere tolle Chance ungenutzt ließ, als Richter an Adler scheiterte (70.).
Koo im Pech - Schwarz geht ins Risiko
Pech hatte Augsburgs Koo, der nach 63 Minuten mit Knieproblemen ausgewechselt wurde. Insgesamt wurde die Partie immer zerfahrener. Zahlreiche Nickeligkeiten hatten sich eingeschlichen, sodass es immer wieder zu Unterbrechungen kam. Spielfluss gab es dagegen kaum noch. Schwarz erhöhte das Risiko, brachte mit Maxim und Muto weitere offensive Kräfte und opferte dafür die Defensiven Latza sowie Donati. Es half alles nichts, Augsburg gab den Sieg nicht mehr aus der Hand und schlug in der Nachspielzeit nach einer Mainzer-Ecke - Adler war nach vorne gelaufen - sogar nochmal zu. Zwar etwas umständlich, letztlich aber erfolgreich: Zuerst spielten die Fuggerstädter einen Konter etwas kurios aus, störten sich gar selbst, doch dann hatte Khedira das Auge für Finnbogason, der den Schlusspunkt setzte (90.+2).
Die Augsburger sind am kommenden Spieltag samstags gefordert, dann aber auswärts bei Hertha BSC (15.30 Uhr). Mainz bekommt es tags darauf mit RB Leipzig zu tun - Anpfiff ist um 15.30 Uhr.
Aufstellungen, Einwechslungen & Reservebänke
FC Augsburg |
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1. FSV Mainz 05 |
Tore & Karten
Gelbe Karten
|
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Augsburg:
Max
(4. Gelbe Karte)
,
Gouweleeuw
(4.)
,
Caiuby
(7.)
,
Finnbogason
(1.)
Mainz:
Maxim
(3. Gelbe Karte)
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Spieldaten
FC Augsburg | 1. FSV Mainz 05 | |||
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Tore | 2 | : | 0 | Tore |
Torschüsse | 15 | : | 7 | Torschüsse |
gespielte Pässe | 325 | : | 452 | gespielte Pässe |
angekommene Pässe | 233 | : | 351 | angekommene Pässe |
Fehlpässe | 92 | : | 101 | Fehlpässe |
Passquote | 72% | : | 78% | Passquote |
Ballbesitz | 43% | : | 57% | Ballbesitz |
Zweikampfquote | 55% | : | 45% | Zweikampfquote |
Foul/Hand gespielt | 16 | : | 18 | Foul/Hand gespielt |
Gefoult worden | 18 | : | 15 | Gefoult worden |
Abseits | 0 | : | 4 | Abseits |
Ecken | 4 | : | 5 | Ecken |
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